Wo Magie flaniert und Musik berührt –TaunusSoul in Hornau

Ein eingespieltes Team: Anja Gilles und Catherine Hueber Foto: privat

Hornau (ju) – Ein warmer Spätsommermorgen. Die Sonne schiebt sich durch die Zweige der alten Kastanien, ihr Licht tanzt über Fachwerkfassaden und den Pflasterhof des Gagernhauses. Es duftet nach frisch gebrühtem Kaffee und gebackenen Waffeln, während leise Musik in der Luft liegt – zart wie ein Versprechen.

Langsam füllt sich das Gelände: Familien schlendern an den Mitmach-Aktionen vorbei, Nachbarn, Kunstliebhaber, Neugierige trudelns nach und nach ein. Man begrüßt sich mit einem Lächeln, bleibt stehen für ein paar Worte, während hinter einem plötzlich ein leises Raunen aufkommt – jemand hat gerade eine Münze aus dem Nichts gezaubert.

Es ist Sonntag, der 7. September 2025. Und Hornau verwandelt sich für einen Tag in einen Ort voller Klang, Kreativität und kleiner Wunder: Willkommen bei TaunusSoul.

Mit Herz gemacht: Das Team hinter TaunusSoul

Anja Gilles, Glaskünstlerin aus Kelkheim-Fischbach, und Catherine Hueber, Tausendsassa und Programmgestalterin, sind die Seelen von TaunusSoul. Mit unermüdlicher Energie, unendlich vielen Stunden Organisation – und vor allem mit einem tiefen Gespür für Atmosphäre und Begegnung – haben sie ein Format geschaffen, das verbindet. Was mit einer kleinen Bühne begann, ist heute eine vielstimmige Symphonie aus Musik, Performance, Mitmachkunst und Menschen, die einfach gerne da sind. Der Eintritt? Frei. Die Wirkung? Unbezahlbar.

Der Ort: Rund ums Gagernhaus – Kultur unter freiem Himmel

Mitten im Herzen von Hornau, eingerahmt von Kirche, Fachwerk und alten Bäumen, liegt das geschichtsträchtige Gagernhaus. Sein Innenhof, der Vorplatz und die umliegenden Wege verwandeln sich am 7. September in ein lebendiges Kulturareal.

Hier gibt es keine Hauptbühne und keine Absperrungen – sondern eine fließende, liebevoll gestaltete Festivalwelt, in der sich Künstlerinnen und Künstler, Ausstellerinnen und Aussteller, Besucherinnen und Besucher auf Augenhöhe begegnen. Musik kommt aus einer Ecke, Lachen aus der anderen, der Duft frisch gebackener Kuchen zieht vorbei – und dann taucht auf einmal ein Zauberer auf …

Tatto Ota – Zauberei zum Anfassen

Er trägt keinen Zylinder, dafür ein verschmitztes Lächeln: Tatto Ota, der charismatische Zauberer aus dem Taunus, ist Walking Act im besten Sinne. Er hat keine feste Bühne – denn seine Bühne ist überall. Mitten im Gespräch zaubert er Münzen hinter Ohren hervor, lässt Spielkarten verschwinden, bringt Kinder zum Staunen und Erwachsene zum Lachen.

Seine Kunst ist nahbar, charmant und überraschend – Magie in Bewegung. Er flaniert über das Gelände, verzaubert an Stehtischen, an der Apfelweintheke, vor der Kirche. Und jedes Mal hinterlässt er das Staunen eines kleinen Wunders.

Die musikalischen Highlights: Zwischen Wohnzimmergefühl und Straßenpoesie

Bus Stop Stories – Musik trifft auf Theatermagie

Manchmal beginnt eine gute Geschichte mit einer Buspanne. So jedenfalls bei Bus Stop Stories, dem außergewöhnlichen Duo aus Berlin: Felice & Cortes. Was sie mit zu TaunusSoul bringen, ist weit mehr als Musik – es ist eine fesselnde Erzählung aus Klang, Theater, Artistik und Humor.

Das Publikum darf sich auf eine Show freuen, die sich ständig bewegt: musikalisch, erzählerisch, räumlich. Ob mitten auf dem Platz oder unter einem Baum – Felice & Cortes ziehen durch das Gelände, tauchen plötzlich auf, erzählen, singen, spielen. Mal auf einer Bank, mal auf einem Koffer, mal mit einem Lächeln, das hängen bleibt.

Felice, die emotionale Stimme des Duos, bringt mit ihrer starken, klaren Gesangskraft große Gefühle auf kleine Plätze. Ihre Songs sind Soundtracks für besondere Momente im Leben – berührend, kraftvoll und stets authentisch. Cortes ist nicht nur Musiker, sondern ein Bühnenvirtuose: Jonglierender Schlagzeuger, Schauspieler, Erzähler – ein Multitalent, das auf internationalen Varietébühnen gefeiert wurde und nun Hornau in seinen Bann ziehen wird.

Bus Stop Stories ist eine mitreißende Mischung aus akustischem Pop, Artistik, Charme und Theater – eine Erzählreise, die berührt und gleichzeitig zum Staunen bringt. Geschichten werden hier nicht nur erzählt, sie werden gelebt. Und das Beste daran: Als Walking Act kann ihnen jederzeit irgendwo auf dem Gelände begegnet werden.

Zwei Frauen, vier Rollen – edel, schrill und zum Verlieben komisch

Wenn zwei Künstlerinnen mit Staubwedel, Einkaufstüten und jeder Menge Humor durch die Gagernanlage flanieren, dann wird klar: Bei TaunusSoul sind nicht nur Musik und Magie unterwegs – sondern auch hochkarätiges Walk-Act-Theater auf Augenhöhe.

Conny Renner Schmidt und Annett Stein schlüpfen an diesem Tag gleich in zwei gegensätzliche Doppelrollen – und zeigen damit ihre ganze Bandbreite an Spielfreude, Tempo und Spontanität.

Als Lady Blue und Misses Green geben sie sich elegant, ein wenig exzentrisch und mit der Art von Weltgewandtheit, die jede Geste zur kleinen Show macht. Ihr Auftritt ist eine charmante Hommage an Stil, Etikette und die hohe Kunst des gepflegten Flanierens.

Kurz darauf – kaum wiederzuerkennen – treten sie als Chantal Schaufel und Peggy Picobello auf. Zwei Putzfeen, die mit Besen und Eimer bewaffnet dem Publikum liebevoll auf den Kragen rücken. Sie fegen mit viel Humor durch die Menge, wischen imaginäre Fenster blitzblank und machen mit jeder schrillen Pointe klar: Sauberkeit ist Einstellungssache.

Was die beiden eint: ein feines Gespür für Timing, situativen Witz und das Publikum. Sie reagieren spontan, spielen mit dem Moment und lassen dabei keinen Zweifel – das ist kein Kinderprogramm, sondern intelligentes Straßentheater für Erwachsene mit Sinn für Absurdes und Augenzwinkern.

Ein perfekt-unperfekter Walk Act, der beweist: Großes Theater braucht keine Bühne – nur Präsenz, Präzision und Persönlichkeit.

Evas Apfel – Die musikalische Verführung auf leisen Sohlen

Was haben Jazz, Pop und ein Hauch von Paradies gemeinsam? Ganz klar: Evas Apfel. Die professionelle, mobile Band verwandelt das Gagernhaus-Gelände in eine klingende Bühne – und zwar ganz ohne große Anlage, dafür mit umso mehr Charme, Können und Spontanität.

Als „mobiler Act“ bewegen sich die Musikerinnen und Musiker frei und tänzelnd durch das Fest, fügen sich mal elegant in die Atmosphäre eines Gesprächs ein, mal sorgen sie mit musikalischen Showeinlagen für pure Lebensfreude. Ihr Sound ist akustisch so fein abgestimmt, dass er nie stört, aber immer berührt – ob man tanzen, lauschen oder einfach lächeln möchte.

Die Idee: Jazz- und Popklassiker aus über 100 Jahren Musikgeschichte – von den 1920ern bis heute – in einem neuen, zeitlosen Gewand zu präsentieren. Dabei wird jedes Bandmitglied immer wieder ins Rampenlicht gestellt: instrumental, gesanglich, charmant.

Evas Apfel blickt auf über zehn Jahre Bühnenerfahrung und mehr als 100 Auftritte jährlich zurück. Die Mitglieder haben an renommierten Hochschulen studiert und beweisen mit jedem Ton: Musik kann verführen – und verbinden.

Ein Auftritt von Evas Apfel ist kein Konzert. Es ist ein Spaziergang mit Musik, ein Tanz durchs Publikum, eine Einladung zur Leichtigkeit. Wer sie einmal gehört hat, versteht sofort, warum sie sich selbst „die musikalische Verführung“ nennen.

Kunst, Spiel und Bewegung – überall!

TaunusSoul lebt von seiner Beweglichkeit. Die Künstler sind keine Stars hinter der Bühne – sie sind Teil des Tages. Viele sind als Walking Acts unterwegs: Ob Tatto Ota, spontane Mini-Konzerte, die Clowninnen Lady Blue und Misses Green oder Mitmach-Überraschungen – es ist ein Tag voller Begegnungen, voller Lächeln aus dem Nichts.

Für Kinder gibt es Bastelstationen, Mitmach-kunst, Walderlebnisse mit Ernst Temeschinko und Traumreisen. Für Erwachsene Kulinarik, Kunsthandwerk – und natürlich ganz viel Musik, die einfach da ist, wenn man sie braucht.

Kulinarik & Markt: Genuss mit Seele

Ob frisch gebackener Kuchen, leckere Crepes, regionale Weine oder Street Food – auch der Magen wird umsorgt. Dazu gesellt sich ein liebevoller Markt außerhalb um das Franziskushaus mit Kunsthandwerk: Glas, Papier, Textil, Schmuck – alles handgemacht, oft mit den Künstlern persönlich im Gespräch.

Warum man TaunusSoul nicht verpassen sollte?

Weil man einen Tag lang spüren wird, wie sich Gemeinschaft anfühlen kann. Weil man mit Musik und Magie durch den Tag getragen wird. Weil man Teil eines Erlebnisses wird, das mit Liebe gemacht ist – und vielleicht genau das ist, was man an diesem Tag braucht.

TaunusSoul ist kein Festival. Es ist ein Gefühl.

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