Tennisspieler fühlen endlich wieder Sand unter den Füßen

Oberursel (fnm). Das lange Warten hat ein Ende. Die hessischen Tennisclubs haben seit 9. Mai wieder ihre Anlagen für den Trainings- und Privatspielbetrieb geöffnet. Die Tennisspieler freuen sich nach so langer Zeit Zwangspause, mal wieder roten Sand unter den Füßen zu spüren, wenngleich unter Berücksichtigung einer Reihe von Auflagen.

Da war er, der von allen Tennisspielern herbeigesehnte Tag. Nachdem einige Bundesländer schon Wochen zuvor den Tennisspielbetrieb wieder erlaubt hatten, zog endlich auch Hessen nach. Diese Lockerung wurde bei Tennisspielern landesweit euphorisch angenommen, und viele versuchten, die Möglichkeit, wieder Tennis spielen zu können, noch am selben Tag zu nutzen – falls noch ein freier Tennisplatz zu finden war. „Im TC Oberursel“, so berichten Mitglieder, „waren die Plätze am Wochenende der Wiedereröffnung fast den ganzen Tag belegt“, sehr zur Freude der Vereinsführung. Die zuvor lange anhaltende Zwangspause wurde von den Tennisclubs genutzt, sich auf den Spielbetrieb unter Auflagen einzustellen und die Plätze aufzubereiten, um „ready“ für eine Platzeröffnung zu sein.

Auch der TC Oberursel wurde vom hessischen Tennisverband über die einzuhaltenden Vorschriften informiert, sodass die Clubanlage pünktlich unter allen Auflagenbedingungen geöffnet werden konnte. Seit der Wiedereröffnung informieren im TC Oberursel Aushänge und Infotafeln die Clubmitglieder über die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln. Umkleidekabinen und Duschen bleiben vorerst geschlossen, nur die Toiletten dürfen benutzt werden. Desinfektionsmittel steht ebenfalls bereit. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass jedem Spieler eine eigene Bank mit nötigem Abstand zur nächsten Sitzgelegenheit zur Verfügung steht. Zur Freude aller empfängt inzwischen auch die Gastronomie des Tennisclubs wieder Gäste. Schön ist, dass dadurch wieder ein Stück Normalität ins Leben zurückkehrt, die Spieler nach anstrengendem Spiel wieder eine stärkende Mahlzeit oder ein erfrischendes Kaltgetränk zum Ausklang des Tages zu sich nehmen können – das habe schon ein Stück Vereinskultur wie zu „alten Zeiten“.

Im Moment stehen den Spielern alle acht Plätze zur Verfügung, und der Trainingsbetrieb läuft wieder regulär. Auch die Tennistrainer lernen, mit neuen Herausforderungen umzugehen. So sind sie nicht mehr nur als „Trainer“, sondern verstärkt als Pädagoge und „Abstandsregelkontrolleur“ gefragt. „Besonders bei den jüngeren Kindern ist eine große Aufmerksamkeit erforderlich, damit die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden“, so ein Trainer. „Hier helfen die vom HTV aufgestellten Empfehlungen für die Wiederaufnahme des Trainings mit Mindestabstand.“ Beim Beobachten des Trainings fällt auf, dass für jedes Kind eine Wartestation mit einem Mindestabstand zur nächsten Station aufgebaut ist. „So ist am ehesten gewährleistet, dass die Kinder sich an die Regeln halten und den nötigen Abstand wahren“, berichtet der Tennistrainer.

Gleichzeitig treibt die Corona-Pandemie auch im Tennis die Digitalisierung voran. So wurde das schon seit längerem angedachte „Elektronische Platzbuchungssystem“ im TC Oberursel jetzt umgesetzt. Mit Hochdruck wurde in den vergangenen Wochen gearbeitet, damit dieses Buchungstool für die Tennisspieler zur Verfügung steht und der Platz direkt von zu Hause aus 24 Stunden im Voraus buchbar ist. Gerade jetzt nötiger denn je.



X