Blutspende im regionalen Blutspendezentrum Oberstedten

Mitarbeiter des DRK bereiten die Blutspendeaktion vor mit dem deutlichen Hinweis: „Bitte Abstand halten“. Foto: Tappenden

Hochtaunus (how). Flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren, ist in Zeiten des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) in allen Lebensbereichen unabdingbar. Für das Blutspendewesen bedeutet dies, dass die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards in Bezug auf Social Distancing auf den Blutspendeterminen neu abgestimmt werden muss.

Deshalb wird in Baden-Württemberg und Hessen das über Jahrzehnte etablierte Konzept der mobilen Blutspendeaktion „vor der Haustüre“ angepasst: An sorgfältig ausgewählten und gut erreichbaren regionalen Standorten werden über mehrere Tage hinweg mobile Blutspendezentren eingerichtet. Diese sind so ausgelegt, dass für Spender, ehrenamtliche Helfer und Mitarbeiter des DRK auf ausreichend große Abstände zwischen den anwesenden Personen und eine effektive Steuerung des Besucherstroms durch Einlassbeschränkungen möglich ist.

Eines dieser Blutspendezentren wird in der Tunushalle in Oberursel-Oberstedten, Landwehr 6, eingerichtet. Am Karsamstag, 11. Aperil, von 12 bis 16 Uhr und von Dienstag, 14., bis Freitag, 17. April, jeweils von 13 bis 18 Uhr bittet das DRK um eine Blutspende. Um Wartezeiten zu vermeiden, bittet der Blutspendedienst dringend darum, das neu installierte Terminreservierungssystem im Internet unter www.blutspende.de/termine zur individuellen Terminvereinbarung zu nutzen.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Für Blutspender besteht kein gesteigertes Risiko, sich auf Blutspendeterminen mit SARS-CoV-2 anzustecken. Bereits seit geraumer Zeit wurden Maßnahmen ergriffen, die eine größtmögliche Sicherheit aller Anwesenden auf den Spendeterminen gewährleisten. Diese Maßnahmen werden täglich überprüft und aufgrund der aktuellen Entwicklungen angepasst: Hierzu zählt unter anderem eine Temperaturmessung bereits am Eingang, die kontrollierte Aufforderung zur Handdesinfektion sowie die Rückstellung von Spendern, die aus Risikogebieten – tagesaktuell im Internet unter www.rki.de abrufbar – zurückkehren oder die Kontakt zu SARS-CoV-2 infizierten Menschen hatten.

Menschen mit grippalen oder Erkältungs-Symptomen oder Durchfall werden generell nicht zur Blutspende zugelassen. Bereits am Eingang wird nach diesen Symptomen gefragt und gegebenenfalls wird der Einlass in das Spendelokal verwehrt. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft wird das Virus nicht über eine Blutspende übertragen. Deshalb wird auf den Blutspendeaktionen keine SARS-CoV-2 -Testung des gespendeten Blutes durchgeführt.

Prof. Dr. med. Harald Klüter, Ärztlicher Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Immunologie Mannheim des DRK-Blutspendedienstes, konstatiert: „Wir sind überwältigt von der großen Solidarität der Bürger für ihre Mitmenschen, die auch durch die Blutspendebereitschaft zum Ausdruck kommt. Wir wollen ihr in einer angepassten Spendeumgebung Raum zur Entfaltung geben und gleichzeitig dem Schutz unserer Blutspender den größtmöglichen Vorrang geben. Durch den Aufbau der mobilen Blutspendezentren gewährleisten wir auch in Krisenzeiten die Versorgung von Patienten und Unfallopfern mit lebenswichtigen Blutprodukten.“

Die DRK-Blutspendeaktionen finden auch unter Einschränkungen der Mobilität statt. Als medizinisch versorgungskritische Einrichtung sind die Blutspendetermine von dem Versammlungsverbot ausgenommen. Alle Informationen zum Thema Blutspende und Corona-Virus gibt es im Internet unter www.blutspende.de/informationen-zum-coronavirus.

Blutspender müssen mindestens 18 Jahre alt und gesund sein. Bei der ersten Spende sollte ein Alter von 65 nicht überschritten werden. Bis zum 73. Geburtstag ist derzeit eine Blutspende möglich, vorausgesetzt der Gesundheitszustand lässt dies zu. Bei einer ärztlichen Voruntersuchung wird die Eignung zur Blutspende jeweils tagesaktuell geprüft. Bis zu sechsmal innerhalb eines Jahres dürfen gesunde Männer spenden, Frauen bis zu vier Mal innerhalb von zwölf Monaten. Zwischen zwei Spenden liegen mindestens acht Wochen. Zur Blutspende ist immer der Personalausweis mitzubringen.

Blutspender sind Lebensretter. Etwa 112 Millionen Blutspenden werden weltweit pro Jahr benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. In Deutschland werden jährlich von den Blutspendediensten des Roten Kreuzes etwa drei Millionen Vollblutspenden für die Versorgung der Kliniken in Deutschland bereitgestellt. Das Deutsche Rote Kreuz sichert auf diese Weise etwa 75 Prozent der notwendigen Blutversorgung nach strengen ethischen Normen – freiwillig, gemeinnützig und unentgeltlich – rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.



X