Bad Homburg (pit). Vergangene Woche sagten sie dem Kindergarten Adieu, in der kommenden Woche beginnen sie, wie viele andere Kinder, ihre nächste Lebensstation an der Grundschule: die Drillinge Frieda, Jakob und Leo. Die Vorfreude der noch Sechsjährigen, die in exakt einem Monat sieben Jahre alt werden, ist groß. In einem kleinen Interview erzählen sie, was sie schon können, worauf sie besonders gespannt sind und darüber hinaus, was ihnen ein wenig Sorgen bereitet.
„Wir kommen in die 1c – Adler-Klasse“, berichten sie voller Enthusiasmus zunächst einmal und versichern, dass sie schon hervorragend zählen können: „Bis 400 oder 500“, sagt Jakob, sein Bruder Leo ist da etwas verhaltener: „Bis 100“, sagt er. Einfach nur hochzählen scheint ihm ein wenig eintönig zu sein. Nach dem Alphabet gefragt, singen die Kinder jedoch einstimmig sogleich lauthals ein entsprechendes Lied vor. Das funktioniert unter viel Lachen hervorragend.
Und wie ist das mit den Lernfächern, auf die sie jeweils besonders gespannt sind? „Ich freue mich auf den Musik-Unterricht, ich möchte am liebsten Schlagzeug lernen“, ruft Leo und läuft mit Luft-Stöcken und entsprechender vokaler Untermalung stampfend durchs Wohnzimmer. Für Jakob sind Rechnen und Sport – vor allem Fußball – von großer Bedeutung. Und Frieda? „Ich freue mich aufs Lesenlernen, Malen und Turnen“, verrät die junge Dame.
Zur Vorbereitung zum Schulbesuch gehörte die Anschaffung eines dazugehörigen Ranzens. Der Kauf war von mehreren Aspekten geprägt. In erster Linie – so haben die Drei gelernt – ist die Anpassung an den Rücken wichtig. „Beim Dritten hat’s geklappt“, sagt Frieda. Das sei zwar ein Jungen-Ranzen gewesen, doch das gleiche Modell habe sie dann für sich optisch passend aussuchen können: „Er hat einen Pegasus drauf!“ Leo hat ebenso lange beziehungsweise kurz gebraucht. Auch bei ihm war der dritte anprobierte Schulranzen geeignet – bei ihm wiederum sei das ein Modell gewesen, das eigentlich für Mädchen gestaltet worden war. Daher auch hier eine typgerechte Anpassung in Schwarz mit roten Sprenkeln. Etwas mehr Zeit benötigte Jakob: „Ich habe fünf anprobiert. Und alles waren Mädchen-Schulranzen.“ Schließlich aber hatte er endlich einen mit der richtigen Rückenpolsterung gefunden und konnte ihn sich in seinen Wunschfarben in Blau und Schwarz bestellen lassen.
Entsprechend stolz führen die drei Dreikäsehochs ihre neuen Errungenschaften vor. Gleichzeitig geht ihre Stimmlautstärke runter, wenn sie nach ihren Bedenken hinsichtlich des Wechsels in die Grundschule gefragt werden. „Meine besten Freundinnen gehen in eine andere Schule“, trauert Frieda vor allem Hanna hinterher. Ein wenig kraust sie die Stirn, ob sie neue Freunde in der Schule finden wird. Außerdem hat sie ein wenig Angst: „Es könnte doch sein, dass der Lehrer nicht nett ist, andere mich auslachen und ich den größten Erzfeind bekomme“, sagt sie beklommen. Auch ihre Brüder haben Sorgen: „Vielleicht mögen uns andere Kinder nicht“, befürchten sie. Oder dass sie womöglich einen Ball schmerzhaft an den Kopf bekommen.
Clown, Koch oder Erfinder
Ein kleines, dunkles Loch, das sie jedoch sogleich überwinden. Schließlich geht es um ihre Berufswahl: „Ich möchte Polizistin, Detektivin oder Ärztin werden“, verrät Frieda. Leo kokettiert zunächst mit „Hasenliebhaber“, lenkt dann aber ein: „Koch, Kellner, Clown oder Erfinder“. Sollte er sich für den letztgenannten Beruf entscheiden, dann könnten die Brüder miteinander Karriere machen, denn das ist auch einer, den Jakob nennt. Allerdings scheint „Ingenieur“ ihm schließlich mehr zu liegen, möchte er doch gerne Autos für die Zukunft konstruieren. Allen Dreien gemeinsam ist jedoch, dass sie nach Möglichkeit auch Dino-Knochen ausgraben würden.
Und was ziehen sie an, wenn es zur Einschulung geht? „Ein Blumenkleid“, ruft Frieda, Leo: „Auf jeden Fall ein Hemd!“, Jakob: Schulterzucken. Sie sind einfach unschlagbar schlagfertig, diese Kirdorfer Drillinge.