Kronberg/Königstein (kb) – HessenForst Forstamt Königstein veranlasste am Glaskopf die Freistellung eines historischen Steinbruches aus dem Jahr 1860. Aufgrund seiner reichen Rohstoffvorkommen ist der Taunus geprägt von der Geschichte des Bergbaus. Es gab viele Abbaugebiete, unter anderem am Glaskopf, wo Brauneisenerz gewonnen wurde. Als sich die Erzgewinnung gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr lohnte, wurde der Steinbruch offengelassen und von den umliegenden Ortschaften zur Baustoffentnahme genutzt.
Im Laufe der Jahre siedelten sich auf dem Gelände jedoch zahlreiche Waldbäume an, sodass bei genauem Hinschauen nur noch Teile der steilen Felsabbrüche sichtbar waren. HessenForst Forstamt Königstein erkannte die Chance, dieses Gebiet durch eine Freistel- lung der Flächen ökologisch aufzuwerten und damit einen wertvollen Beitrag für den Ar- ten- und Biotopschutz zu leisten, zumal sich angrenzend an den Steinbruch eine forstwirt- schaftlich nicht genutzte Kernfläche befindet.
Die Mitarbeiter setzten dieses Vorhaben in den letzten Monaten als Ausgleich für eine Baumaßnahme an anderer Stelle um. Die Bäume wurden gerodet und die Flächen vor dem Steinbruch mit schweren Geräten eingeebnet. Auf ihnen soll nun eine artenreiche Waldwiese entstehen. Durch die enge Zusammenarbeit von HessenForst Forstamt Königstein mit den Unteren Naturschutzbehörden des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises wurden somit wertvolle Biotope erschaffen.
Die freien Felsen bieten zahlreichen Vögeln, wie zum Beispiel dem Uhu, eine Brutmöglichkeit und auf der Wiese kann sich eine vielfältige heimische Flora ansiedeln, die wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage für Insekten darstellt.
Aufmerksame Waldbesucher haben die Möglichkeit, in den nächsten Jahren das Entstehen eines neuen facettenreichen Lebensraumes zu beobachten.
Eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein und um die Sicherheit zu gewährleisten, wird das Gelände des Steinbruchs eingezäunt.