Besuch beim „Hilfsnetzwerk Ukrainehilfe“

Schwalbach (sbw). Anlässlich des Aufenthaltes der Deutsch-Ausländischen Gemeinschaft Schwalbach (DAGS) in Berlin, nutzte Günter Pabst den freien Tag, um mit Hartmut Bäumer dem „Hilfsnetzwerk Ukrainehilfe“ einen Besuch abzustatten. Hartmut Bäumer und Günter Pabst initiierten den Ukraine-Spendenaufruf, der vom Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis unterstützt wird. Aus diesem Spendentopf erhielt das Hilfsnetzwerk bisher 2500 Euro.

Im Stadtteil Schöneberg unterhält das Hilfsnetzwerk einen großen Raum, der als Büro und auch als Veranstaltungsort genutzt wird. Empfangen wurden Günter Pabst und Hartmut Bäumer von den Koordinatorinnen Ragna Vogel und Janna Petersen, die das Hilfsnetzwerk für NS-Überlebende in der Ukraine organisieren. Ragna Vogel und Janna Petersen sind hauptamtliche Mitarbeiterinnen, doch ihre Stelle wird nicht aus Spendengeldern finanziert, sondern von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) bezahlt.

Sie berichten, dass einige Gedenkstätten schon lange Kontakte mit Überlebenden und deren Dachorganisationen in der Ukraine gepflegt hätten, darunter die Ukrainische Union der Häftlinge – Opfer des Nationalsozialismus (USVZhN), die über viele Filialen im ganzen Land verfügten. Daran konnte angeknüpft werden. Es haben sich aber auch neue Kontakte ergeben, so zum Beispiel zu der Roma-Organisation „Bachtalo Drom“, die sich für die Rechte von Rominja im Gebiet Odessa einsetzen.

Das gesammelte Geld gehe ausschließlich an die Partner in der Ukraine. Diese wüssten am besten, was damit gemacht werden müsse – ob man dafür Medikamente kauft, Lebensmittel oder kleine Geldbeträge weitergebe. Ragna Vogel versichert, dass einhundert Prozent der Spenden auch bei den Bedürftigen ankämen. Beeindruckend ist die Bilanz eines Jahres. Das Hilfsnetzwerk konnte bislang 1170 Mal NS-Überlebende sowie über 673 Mal Angehörige und Kollegen in der Ukraine mit finanziellen Soforthilfen unterstützen. 132 Überlebende erhalten eine regelmäßige monatliche Unterstützung in Höhe von 40 Euro im Rahmen der Patenschaften. Außerdem wurden bisher über 1900 Hilfspakete für Überlebende mit grundlegenden Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und Kleidung durch ihre Partner an die Überlebenden verteilt

Die Berichte, die mit den Dankesbriefen in Berlin ankommen sind beeindruckend, aber auch bedrückend, schildern sie doch die große Not, in denen sich die älteren Menschen befinden. Ragna Vogel bedankte sich für die Unterstützung aus dem Main-Taunus-Kreis.

Da insbesondere in den Sommermonaten die Spendenbereitschaft abnehme, wird ein gemeinsamer Spendenaufruf vereinbart und bei der Jahrestagung der Christlich-Jüdischen Gesellschaften will Günter Pabst für eine Unterstützung werben. Dafür wurde er mit entsprechendem Informationsmaterial ausgestattet.



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