Schwalbach (sbw). Was sie später einmal werden wollen, werden Kleinkinder gerne gefragt. Baggerfahrer steht bei vielen Jungs ganz oben auf der Wunschliste, vielleicht wollen manche auch Bauarbeiter werden. Vorbilder dazu gibt es derzeit für die kleinen Besucher der städtischen Kindertagesstätte in der Badener Straße genug. Dort haben jüngst die Bauarbeiten im 1. Stock auf dem Balkon begonnen. Dazu rückten die Zimmerleute der Firma Pehl aus Bad Soden an, hausten den Balkon ein und erstellten eine Holzkonstruktion. Gerade einmal zwei Tage haben sie dafür gebraucht, im Anschluss sollte der Rohbau entstehen. Daran schließen sich die Arbeiten für die Elektrik, für Wände, Fußboden, Türen und Fenster sowie den Brandschutz an. Es entstehen also komplett neue Räume, in denen die notwendigen Stromkabel für Licht und Steckdosen liegen.
Innen gibt es eine Veränderung, außen auch. So erhält der ehemalige Balkon eine Verkleidung aus Schiefer. Und weil die Gruppenräume im Notfall auch einen direkten Notausgang brauchen, bauen die Handwerker außerdem einen zweiten Notausgang mit Treppe auf der gegenüberliegenden Seite. Die Planungen stammen aus der Feder von Architekt Joachim Schoenmakers, der auch die Bauleitplanung übernommen hat. Bereits im vergangenen Sommer leitete er die Umbauarbeiten für die Interimslösung der Kita. Erfreulich sei die gute Zusammenarbeiten mit den jeweiligen Unternehmen für die einzelnen Gewerke. Allesamt sind es Handwerksbetriebe aus der Region. Dadurch, dass die Stadt die Aufträge früh erteilt hat, gebe es auch keinen Materialmangel, der aktuell in vielen Bereichen landesweit beklagt wird.
Eine weitere Baustelle ist die Kindertagesstätte des Deutschen-Roten-Kreuzes „Schwalbennest“ in der Frankenstraße. Die beiden Kita-Gruppen mit insgesamt 50 Kindern fanden seit Ende August eine vorübergehende Bleibe in der städtischen Kindertagesstätte Badener Straße. Da der Raum dort knapp bemessen war, sollte die Fläche des Balkons von insgesamt 60 Quadratmetern zu zwei zusätzlichen Gruppenräumen von jeweils 30 Quadratmetern umgebaut werden. Die Umbaumaßnahmen waren die Voraussetzung für eine weitere Betriebserlaubnis durch den Main-Taunus-Kreis als zuständige Verwaltung. Die Dringlichkeit für die Erweiterung sahen auch die Stadtverordneten, die bereits für die Außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 118 500 Euro im Juli votierten.
Nutzen können die Kindergarten-Kinder der Badener Straße die neuen Räume aber selbst auch dann nicht, wenn die kleinen Schwalben wieder in ihr neues Nest umgezogen sind. Dann steht schon das nächste Bauvorhaben auf der städtischen Agenda. Das ist der Neubau der Kita St. Pankratius. Bis diese fertig ist, dienen die erweiterten Räume auch ihnen als Unterschlupf. Ist dieses Bauvorhaben durch, könnten die Kinder der Einrichtung die über drei Jahre alt sind, nun selbst die Räume zum Spielen und Lernen nutzen. Zumindest dann, wenn es noch weiteren Bedarf an einer Betreuung für die Kinder unter drei Jahren gibt.