Steinbach (csc). Kaum steht Fabian Siehler in einem der Gruppenräume der städtischen Kita „Am Weiher“, hängt ihm sprichwörtlich schon ein kleines Mädchen mit blondem Pferdeschwanz am Hosenbein. Am liebsten würde die Kleine mit ihm hinaus in das Außengelände der Kita gehen. Anfang Februar hat der staatlich anerkannte Kindheitspädagoge seine Arbeit in der Kita begonnen. „Meine Kolleginnen haben mir den Start sehr leicht gemacht und mich nett empfangen“, erzählt Fabian Siehler, der bisher als stellvertretender Leiter in einem Kindergarten in Frankfurt/Grießheim gearbeitet hat.
Bereits vor dem Abitur habe er gewusst, dass er einmal in diesem Beruf arbeiten möchte, erzählt der Rödelheimer. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass mein Elternhaus mich doch sehr geprägt hat“, so der 35-Jährige. „Meine Mutter ist Grundschullehrerin und mein Vater Erzieher.“ Daher sei es ihm auch sehr wichtig, dass die Kitas gute Bildungsarbeit leisten. Gerade in Zeiten von Corona ist das Thema Bildungsgerechtigkeit wieder in den Fokus gerückt. „Mir ist sie ein sehr großes Anliegen. Familie ist zwar der primäre Bildungsort für Kinder, aber wenn wir unsere Arbeit gut machen, dann können wir nicht nur unterstützen, sondern eventuell auch Defizite ausgleichen“, ist er überzeugt. Dies sei aber natürlich nur möglich, wenn es auch gelänge, den Kontakt zu den Eltern aufzubauen und so eine enge Partnerschaft entstünde, die auf gegenseitigem Austausch basiere, betont er. Für die „Wundertüten“, die Gruppe der Jungs und Mädchen, die sich derzeit in ihrem letzten Kindergartenjahr befinden, ist das zum Beispiel sehr wichtig. In der Vorschulgruppe versuchen die 16 Erzieherinnen die Kinder bereits jetzt auf den Übergang in die Schule vorzubereiten, indem sie die Kinder an Zahlen und Buchstaben heranführen. „Wir wollen auch mit den Kindern im Gespräch bleiben und so ihren Wortschatz kontinuierlich erweitern“, betont Fabian Siehler.
Das er als Mann in diesem Beruf auffällt, da es nicht so viele männliche Kollegen gibt, stört ihn nicht. „In meinem Berufsalltag spielt das gar keine Rolle“, sagt er. Ich habe bisher in dieser Beziehung auch gar keine negativen Erfahrungen gemacht. “Was das Alter und die Herkunft betreffe, sei das Team sehr homogen. „Das finde ich toll, denn wir sind ja schließlich Rollenvorbilder für die Kinder, da kann es gar nicht vielfältig genug sein“, findet Siehler, der seinen Bachelor of Arts inklusive Pädagogik und Elementarbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, der Justus-Liebig-Universität in Gießen und im Rahmen eines Auslandssemesters an der Freien Universität Bozen in Italien absolviert hat.
Auch Bürgermeister Steffen Bonk hat den neuen Kitaleiter schon willkommen geheißen. „Wir freuen uns, dass wir Fabian Siehler für unsere Einrichtung gewinnen konnten. Es steht einiges auf der Agenda, das unseren neuen Leiter erwartet. “Damit spielt der Rathauschef wahrscheinlich auf den Erweiterungsbau an, der noch in diesem Jahr erfolgen soll. derzeit belegt die Krippengruppe für Unter-Dreijährige noch einen Gruppenraum der Kita. Geplant ist aber, dass die zehn Jungs und Mädchen einen eigenen Anbau bekommen sollen. Dazu wird eine Hütte auf dem Außengelände zur angrenzenden „Kita Wiesenstrolche“ hin abgerissen, um Platz für die Erweiterung zu machen. Die Beaufsichtigung dieses Bauvorhabens gehört genauso zu den Aufgaben von Fabian Siehler, wie die administrative Arbeit. Hierzu zählen auch die Aufnahme von Kindern, die Dienstplangestaltung, Budgetverwaltung, Personalführung, Qualitätssicherung, Kontakt zu den Eltern sowie die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit.