Paletten für den Stadtteilpark

Jürgen Galinski (hinten links) und Bärbel Andresen (hinten rechts) freuen sich mit den Kindern über das bunte Sitzmöbel. Foto. HB

Steinbach (HB). Es gibt in der Stadt zwar drei Fastnachtsvereine, aber keinen Zug. Doch am Freitag vergangener Woche rief Quartiersmanagerin Bärbel Andresen den „Palettenfasching“ aus, worauf sich am Büro der Sozialen Stadt eine Karawane in Bewegung setzte, die Ähnlichkeiten mit einem Gaudiwurm hatte. Und nicht Gefahr lief, wegen heftiger Windstöße abgesagt zu werden. Zwei Palettenmöbel aus der Werkstatt der Villa Kunterbund und JuSt wurden per Schubkarren mit Brimborium zum Park am Grünen Weg bugsiert.

Mit dem Projekt hat Jürgen Galisnki, Sozialdemokrat und altgedienter Kommunalpolitiker, den Bundesfreiwiligendienst im Stadtteilbüro begonnen. Seit November haben Kinder und Jugendliche rund zehn Stunden an den beiden Sesseln gearbeitet. Für das Verarbeiten der Paletten, die in der Logistik eine wichtige Rolle spielen und von einem Steinbacher Betrieb spendiert wurden, gab Galinski Handreichungen für die Älteren. Daniel und Michael etwa lernten, Bohr- und Schleifmaschinen vorschriftsmäßig zu gebrauchen. Die Mädchen Dafina und Zahra, beide 9, haben die bunt gestrichenen Holzbretter mit Klarlack imprägniert. Nun waren sie dabei, als die sperrigen Möbel auf der Wiese des Stadtteilparks beiderseits der Wiese plaziert wurden.

Aus diesem Anlass präsentierte sich Bärbel Andresen mit schwarzer Augenmaske und neckischem Kopfschmuck „Ich habe meinen Vogel rausgelassen,“ sagte die Quartiermanagerin und bewies damit Selbstironie. Jugendbetreuerin Franciska Spiegel, bei der Tanzgarde 08 aktiv, hätte mit ihrem Qutfit beim Muscial „Cats“ anheuern können. Galinski wiederum trug den Sträflingsanzug mit der Nummer 08/15, den man schon beim närrischen Rathaussturm gesehen hat. Zu diesem Trio gesellten sich Eltern, Bürger und Freunde des Stadtteilbüros.

Am Ziel wartete das Verflegungszelt der Sozialen Stadt mit Süßkram und Softdrinks. Es stand neben kahlen Buschwerk, dessen Äste mit Bändern in Blau, Grün und Gelb geschmückt waren. Man gewann den Eindruck, dass nunmehr für Basketballer und Parcours-Sportler die Freiluftsaison begonnen hat. Die Kinder begeisterten sich am Sackhüpfen, bei dem der neunjährige Sejad, jüngster Sprössling der Familie Omari aus Afghanistan, trotz eines Sturzes zum ersten Sieg hüpfte.



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