Das „Schlaue Buch“ für Steinbachs Senioren

Die Arbeit hat sich gelohnt, finden Ursula Nüsken und Christine Lenz (v. l.). Stolz präsentieren sie die neu überarbeitete Seniorenbroschüre, die ab sofort zu bekommen ist. Foto: csc

Von Christine Šarac

Steinbach. „Huch, ich bin in Rente und was jetzt? Auch wenn der Ruhestand nicht über Nacht kommt, machen sich viele Menschen kaum oder keine Gedanken darüber, wie sie ihren neuen Lebensabschnitt und das Älterwerden gestalten wollen. So manchem fällt dann die Decke auf den Kopf, gute Ideen für Aktivitäten – Fehlanzeige. Hilfe könnte da die neu überarbeitete Seniorenbroschüre bringen.

Ursula Nüsken und Christine Lenz gehören zwar nicht zu der Sorte Senioren, die sich über zu viel Langeweile in der Freizeit beklagen, haben aber durchaus Verständnis, dass es manchem so geht. „Ich muss ehrlich sagen, ich fand es 2011, sehr unübersichtlich, wenn es um die Angebote für Senioren in der Stadt ging“, erinnert sich Ursula Nüsken, die sich bei der IG Senioren engagiert. Die heute 74-Jährige entschied damals für sich, dass sie sich in der Kommunalpolitik für die FDP engagieren will. „Ich hatte die Idee, den Steinbacher Senioren anhand einer Broschüre vor Augen zu führen, was für Angebote es in der Stadt für sie gibt und wo man überall mitmachen könnte“, erinnert sie sich. Und so erschien am 15. Oktober 2013 die erste Seniorenbroschüre.

Gut zehn Jahre später haben Ursula Nüsken und Christine Lenz im Rahmen der IG Senioren der Broschüre einen neuen Look verpasst. Ähnlich wie im „Schlauen Buch“ der Entenhausen-Bewohner Tick, Trick und Track, in dem sie einfach alles Wissenswerte nachschlagen können, finden Steinbacher Senioren hier alles rund um das Thema Alter.

Vorn auf dem Deckblatt prangt nun das Logo der IG Senioren und in Zusammenarbeit mit der Stadt ist auch der Inhalt von beiden Frauen überarbeitet worden. Auf 36 Seiten finden Interessierte viele hilfreiche Informationen, Adressen und Kontakte rund um das Thema Älter werden. Das Inhaltsverzeichnis teilt sich in sechs große Themenfelder auf: Stadtverwaltung, Kultur und Leben, Rund um die Gesundheit, Hilfe bei Pflegebedarf, Hilfsangebote und Sozialberatung und „Wo kann ich sonst mitmachen?“

„Viele Angebote gibt es schon länger und waren bereits in der alten Version der Seniorenbroschüre aufgeführt. Es hat sich aber viel Neues getan. Besonders die Angebote für Demenzkranke im Bereich der Pflegedienste und Beratungsstellen sind mehr geworden“, so Nüsken. Besonders die Umfrage der IG Senioren bei den älteren Steinbachern habe neue Erkenntnisse gebracht, ergänzt Christine Lenz, die eine Sprecherin der IG Senioren ist. „Das hat mir die Augen geöffnet, wie wichtig es ist, Kontakte zu haben und zu wissen, an wen man sich in bestimmten Situationen wenden kann. Denn wer keine Angehörige hat oder Nachbarn, die helfen, der steht mit seinen Problemen allein da“, weiß Lenz. Auch die Seniorenmesse, die die IG Senioren im vergangenen erstmals initiiert hatte, habe viele neue Kontakte gebracht. „All das haben wir in die Seniorenbroschüre einfließen lassen“, betonen beide Frauen.

Im Frühling 2022 begann Ursula Nüsken mit der Überarbeitung, und da die IG Senioren der Herausgeber der Broschüre im A4-Format ist, wird es in Zukunft auch ihre Aufgabe sein, die Daten zu pflegen und zu aktualisieren. Ursula Nüsken und Christine Lenz freuen sich zwar darüber, dass der Wegweiser für Senioren jetzt fertig und auf dem neuesten Stand ist, wollen es aber keinesfalls dabei belassen. „Was nützt das alles, wenn die Senioren die Broschüre gar nicht kennen und von ihr wissen“, findet Lenz. Deshalb wollen sie kräftig die Werbetrommel rühren. Beim nächsten Treffen der IG Senioren am Donnerstag, 25. Mai, um 18 Uhr im Gemeindehaus St. Bonifatius, Untergasse 27, wollen sie die Broschüre vorstellen und an Interessenten verteilen. Wer an diesem Abend nicht dabei sein kann, findet das Dokument auch im Internet über die Homepage der Stadt unter www.stadtsteinbach.de als PDF hinterlegt.

Immerhin sind 24 Prozent der Steinbacher im Seniorenalter. Und auch wenn die Generation 65 plus viel aktiver ist, als es früher der Fall war, schadet es nicht, gut informiert zu sein. „In Steinbach wird schon viel geboten“, findet Ursula Nüsken. „Aber keiner kommt zu dir nach Hause, du musst schon selbst was tun.“



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