Oberursel (fk). Die Sonnen strahlte noch kräftig vom Himmel und sorgte für Temperaturen knapp unterhalb der 30-Grad-Marke, als sich gegen 18 Uhr der Festumzug bei der Oberstedter Kerb langsam in Bewegung setzte. Eine schweißtreibende Angelegenheit also, die allen Beteiligten aber jede Menge Spaß bereitete.
Egal ob Schützen, der TV Oberstedten, die Feuerwehr, das Team der „Alten Wache“ oder die Fußballer – alle hatten reichlich kühle Getränke dabei, um auf dem Marsch vom Start bei der Waschanlage „Big Wash“ entlang der Mittelstedter Straße hinauf über die Hauptstraße bis zum Ziel auf dem Festplatz vor der Taunushalle nicht auf dem Trockenen zu sitzen. In einer guten halben Stunde hatte es der Zug mit Traktoren, Bollerwagen und historischen Treckern und reichlich Fußvolk geschafft. Unterwegs bejubelt von jeder Menge Oberstedtern, die ihre Häuser mit der Ortsflagge geschmückt hatten und am Zaun oder etwas bequemer auf Campingstühlen auf dem Bürgersteig warteten.
Ob es 2024 eine Kerb geben würde, stand Anfang des Jahres noch in den Sternen. Denn im Januar war der alte Vorstand des Vereinsrings geschlossen zurückgetreten. Es bestand also Handlungsbedarf, damit die beliebte Traditionsveranstaltung nicht ein jähes Ende findet. Im April konnten die beiden neuen Vorsitzenden Markus Gernhard und Michael Planer ein Team präsentieren, das sich mit vollem Einsatz dem Projekt „Kerb“ widmete. Der Plan ging auf und brachte zugleich ein paar Neuerungen mit, die auch gleich optisch auffielen. Die Plakate für die Kerb erhielten ein modernes und frisches Design. Gleiches trifft auf die Menükarten zu, die an den Ständen aushingen. Auch die Homepage wurde einer Erneuerungskur unterzogen. So findet sich hier eine Umfrage zur Kerb, in der Besucher um ihre Meinung gefragt werden und auch Wünsche hinterlassen können. Ein „Feedback“ ist auch per QR-Code möglich, der auf dem Geländer überall per Aushang präsent war. Zweifelsfrei ein guter Weg, um das Motto „Gemeinsam feiern – Tradition leben“ weiter zu optimieren.
Bei der offiziellen Eröffnung durch Brunnenkönigin Janine I. – sie schenkte aus einem großen Bembel kühlen Apfelwein aus – waren die Bänke auf dem Festplatz komplett belegt. Auf der Bühne sorgten die Dornbachtaler Musikanten mit einem bunten Potpourri für beste Unterhaltung, während die Kinder die große Hüpfburg belagerten, sich beim Dosenwerfen versuchten, das Karussell stürmten oder sich am „Zuckerhäuschen“ mit reichlich Naschzeug eindeckten.
Wer eine Alternative zu Äppler und Bier suchte, war am Stand des Radfahrclubs (RFC) Oberstedten genau richtig. Dort konnte man sich mit leckeren Cocktails versorgen. Die Radler hatten außer Caipirinha, Mojito, Cuba Libre, Erdbeer-Limes oder Aperol-Spritz auch diverse Weine und natürlich auch alkoholfreie Getränke im Angebot. „Die drei Tage haben richtig Spaß gemacht. Bei uns am Stand waren 33 Vereinsmitglieder in über 50 Schichten im Einsatz und haben dabei rund 200 Arbeitsstunden geleistet. Der absolute Renner während der Kerb war der Aperol-Spritz. Da waren wir quasi in Dauerproduktion. Man hätte wirklich einmal zählen müssen, was da so über die Theke gegangen ist. Abzüglich der Standgebühr für den Vereinsring, bleibt ein schönes Plus für unsere Kasse. Auf jeden Fall geht ein dickes Lob an das neue Team des Vereinsrings, das hier eine wirklich gelungene Kerb organisiert hat“, bilanziert RFC-Vorsitzender Fred Günther.