So eine Konfirmation gab es noch nie

Die Pfarrer Herbert Lüdtke (links) und Werner Böck (rechts) nehmen die Konfirmanden in die Mitte (v. l.): Guilia Vollkammer, Jennifer Fischer, Lukas Rädle, Eduard Rumetsch, Jonas Halling. Tim Jäger, Nico Farke, Merten Matthies, Evelin Bär, Daniel Becker, Catharina Rost und Luisa Usery. Foto: HB

Steinbach (HB). Eine Konfirmation im Bürgerhaus, das war in der St.-Georgs-Gemeinde eine Premiere. „Der erste Corona-Jahrgang“, so nannte ihn Kirchenvorstand Heinrich Schomann, zwölf Jugendliche an der Zahl, musste pandemiebedingt in den Saal Steinbach-Hallenberg ausweichen. Auf diese Weise standen in jedem der beiden Gottesdienste knapp 90 Plätze zur Verfügung. In der St.-Georgs-Kirche wäre es lediglich ein Dutzend gewesen.

Die beiden Pfarrer Herbert Lüdtke und Werner Böck trugen zum schwarzen Talar weiße und rote Schals, um das Besondere an diesem Gottesdienst zu betonen: Die Aufnahme der Konfirmanden in die Gemeinde, die ihnen Stimmrecht bei der Wahl des Kirchenvorstands im kommenden Jahr gibt. Diese Konfizeit veränderte sich durch Covid 19 im März grundlegend. Seitem wurde nur noch virtuell kommuniziert, die gemeinsame Freizeit gestrichen. An diese Begleiterscheinungen, an den Gottesdienst der besonderen Art werden sich die Jugendlichen noch bei ihrer Goldenen Hochzeit erinnern, mutmaßte Pfarrer Böck. Kollege Lüdtke stellte einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis – als Prediger, Sänger und Klavierspieler.

Der Ort war ungewöhnlich, aber der Ablauf folgte dem traditionellen Muster. Die Zwölf erwiesen sich bibelkundig und sagten den Psalm 23 – „Der Herr ist mein Hirte“ – auf. Sie erhielten ihren Konfirmandenspruch mit auf den Weg, wurden gesegnet und mit dem Wunsch verabschiedet, allzeit an Gottes Versprechen „Ich bin bei Euch bis an das Ende der Welt“ zu glauben. „Macht diese Welt besser“, trug ihnen Pfarrer Lüdtke auf. Die Gemeinde hofft, dass sich die Neuen einbringen werden. Die Kollekte haben sie zu einem Teil für die Kinder- und Jugendarbeit bestimmt und damit ihr Interese bekundet. Doch wie sie sich engagieren wollen, darüber müssen sie sich noch unterhalten.

Am kommenden Sonntag, 4. Oktober, geht die Gemeinde wieder auf Tour und feiert Erntedank in der Scheune des Fohlenhofs. Der Sohn der Familie Jäger gehörte zu den Konfirmanden.



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