Bad Homburg (jas). Kurdirektor Holger Reuter und seine Kollegin Stefanie Kürten können aufatmen. So kompliziert wie im vergangenen Coronajahr wird es bei Weitem nicht, wenn am 14. Juli der beliebte Bad Homburger Sommer mit einem Warm-up in der Kurstadt startet. Natürlich werde ein Hygienekonzept eingehalten und man müsse auf wechselnde Rahmenbedingungen gefasst sein, sagt Reuter, im Großen und Ganzen aber sei alles wieder beim Alten.
Fast zumindest: Drei Wochen gibt es ein vielfältiges Kulturprogramm unter freiem Himmel, hochkarätige Künstler und Orchester haben sich angesagt, und einige der Lieblingsveranstaltungen der Bad Homburger stehen im Programm. Nur umsonst ist nicht mehr alles. Um dichtes Gedränge und unüberschaubare Zuschauermengen zu vermeiden, kosten die Events auf der Sommerbühne der Taunus Sparkasse vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad fünf Euro Eintritt.1500 Plätze werden in einem ersten Schwung freigegeben, weitere können – wenn die Nachfrage groß ist – hinzugenommen werden. Ein Drittel der Tickets ist bereits verkauft. Insgesamt warten 60 kulturelle Höhepunkte in drei Wochen auf Besucher.
Im Programmheft, das an vielen Stellen in der Stadt ausliegt und im Internet unter www.bad-homburger-sommer.de nachzulesen ist, findet sich Etabliertes und Beliebtes, aber auch Neues – vor allem für junge Leute. So können sich Sommer-Fans auf die Klassiknacht in Weiß (24. Juli, 19 Uhr) und die Tannenwald-Soireen im Kleinen Tannenwald freuen, Jugendliche und Junggebliebene dürfen auf die Silent Disco am Technischen Rathaus (23. Juli, ab 21 Uhr) gespannt sein. Drei Jahre habe das Bad-Homburger-Sommer-Team darauf gewartet, sie ins Programm nehmen zu können, jetzt sei es endlich soweit. „Die Disco war ein Wunsch des Jugendbeirats“, sagt Stefanie Kürten. Drei DJs spielen unterschiedliche Musik wie House und Techno, zu hören ist sie nur über Kopfhörer. Je nachdem, welche Musik gerade ausgesucht wurde, leuchten die Kopfhörer in Gelb, Blau oder Grün.
„Es geht nicht darum, den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie zu verdrängen“, sagt Kurdirektor Reuter. „Aber um das alles zu verkraften, brauchen wir Atempausen.“ „Wir müssen zwischendrin Luft holen können, und wobei kann man das besser als bei toller Musik oder anregenden Vorführungen“, fügt Oberbürgermeister Alexander Hetjes hinzu. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir die ‚Sommer’-Events wieder ohne Einschränkungen laufen lassen können“, betonen beide.
Mittelpunkt des Kultursommers ist wie gewohnt der Kurpark. Auf der Sommerbühne laufen Konzerte, in diesem Jahr etwa das des bekannten italienischen Liedermachers Pippo Pollino zum Auftakt (15. Juli, 19.30 Uhr), gefolgt von der Nummer 1 der Elton-John-Tribute-Bands „Eltonology“ (22. Juli, 19.30 Uhr), dem Fado-Abend mit Maria Emilia (28. Juli, 19.30 Uhr), der Marvin Gaye Show feat. Cosmo Klein (29. Juli, 19.30 Uhr) und der „Monday-Party“ mit den „Gypsys“ (1. August, 19.30 Uhr). Ein weiteres Event vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad ist der Krimi „Der Name der Rose“ als Theaterstück (30. Juli, 19.30 Uhr).
Ein weiteres Zentrum ist der Musikpavillon an der Orangerie, wo unter anderem finnischer Tango und Irish Folk zu hören sind, aber auch bei Kabarett mit Frank Fischer und Comedy mit Johann Theisen gelacht werden kann. Wie gewohnt kommen hier Cineasten beim Open-Air-Kino auf ihre Kosten. Erstmals eingebunden in das „Sommer“-Programm ist der Beach Garden hinter dem Kurhaus. Lounge-Musik zum Warm-up am 14. Juli, der Schöppche-Jazz mit Boogie-Woogie, Swing und Blues und die Summer Lounge mit der Band „Café du Soul“ stehen hier auf dem Programm. Nicht fehlen dürfen das Picknick am Schwanenteich, diesmal mit Gypsy-Swing und Bossa-Nova von „Antigua“, die Tannenwald-Soireen des Fördervereins Kleiner Tannenwald sowie die Konzerte auf der Schlossgarage.
Der Schlosshof ist Spielort für die beiden Gitarristen Reentko und Erkin, die in „Istanbul 1900“ mit verträumten Melodien die Stadt am Bosporus beschwören, als sie noch ruhig und überschaubar war. Der Schlosshof dient außerdem als Theaterbühne für Bernd Lafrenz und sein frei nach Shakespeare gestaltetes Stück „Was ihr wollt“. In der Louisenstraße gibt es übrigens zwischen Kurhaus- und Marktplatz am 31. Juli Straßentheater- Bonbons, nämlich Walk-Acts verschiedener Schauspielgruppen. Der große Flohmarkt auf der Brunnenallee (17. Juli) mit Matinee, Sommerkonzert und Kinderprogramm ist nicht vergessen, ebenso wenig der Poetry-Slam vor der Thai-Sala (21. Juli), die Stuntman-Bahn im Jubiläumspark für Mutige ab zehn Jahren, die sich an die Hindernisse wagen (23. Juli), der zweitägige Social-Media-Workshop (ab 13 Jahren, 5. und 6. August) und der dreitägige Tanzworkshop im Kurhaus (zehn bis 17 Jahre, ab 1. August). Und selbstverständlich gibt es für die Kinder wieder ein umfangreiches Programm. Und zum Abschluss des Bad Homburger Sommers gibt es am 6. auf der Sommerbühne das beliebte Abschlusskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester Wiesbaden.
!Tickets für die Sommerbühne kosten im Vorverkauf fünf Euro, für die Sommernachtsbälle zehn Euro. Sie sind bei Tourist Info + Service im Kurhaus, Telefon 06172-1783710, E-Mail: tourist-info[at]kuk.bad-homburg[dot]de, oder bei Frankfurt Ticket, Telefon 069-1340400 oder www.frankfurt-ticket.de, erhältlich. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage www.bad-homburger-sommer.de.