Mit Ansgar und Julia zurück ins Römische Reich

Bad Homburg (fch). Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile ist der neue Jugendroman für Leser ab etwa 16 Jahren von Petra Horst. Im ersten Teil „Gefangenschaft“ aus der neuen vierbändigen Reihe „In den Fängen des Adlers“ nimmt die für ihre kurzweiligen, historischen Romane für Kinder und Jugendliche bekannte Autorin ihre Leser mit in die Zeit vor und während des Limesbaus.

Der römische Kaiser Domitian ließ in seinem Feldzug (83 bis 85 nach Christus) gegen den germanischen Volksstamm der Chatten, die im Taunus und Mittelhessen siedelten, Schneisen in den dichten Wald schlagen, Barrikaden errichten und Patrouillenwege anlegen. Mit ihnen wollte er künftig einfallenden germanischen Stämmen, von denen die meisten den römischen Legionen zahlenmäßig unterlegen waren und die mit einer Art Guerilla-Taktik im unwegsamem Gelände operierten, das Eindringen ins Gebiet des Römischen Reichs erschweren oder den Rückzug abschneiden. Die „Barbaren“, wie die Römer alle abwertend bezeichneten, die nicht römisch waren, wollten die Ausdehnung des Römischen Reichs über den Rhein hinweg verhindern.

Mit der knapp 550 Kilometer langen Grenzsicherung Limes sicherten und unterstrichen die Eroberer ihre Besitzansprüche. Das Schicksal von Angehörigen aus den geschlagenen Volksstämmen in Rom schildert Petra Horst leicht nachvollziehbar am Beispiel teils fiktiver Figuren aus Germanien, Vorderasien und Nordafrika.

Im Mittelpunkt der in einem realen Zeitrahmen spielenden Handlung stehen zwei Teenager. Es sind der verschleppte und versklavte Chatte Ansgar (16) und die junge Römerin Julia (15). Ihre Geschichte erzählt vom nie endenden Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit, Ehre, Verrat und Liebe, der nichts von seiner Aktualität verloren hat. Krieg, Gewalt, Zerstörung, Vertreibung, Verschleppung, Unterdrückung und Versklavung sind heute weltweit noch so aktuell wie zu Zeiten des Imperium Romanum. Der Verlust von Heimat, Familie, Existenz, die Zerstörung von Träumen und Chancen ist universell und zeitlos. Unverändert gilt Ciceros Zitat: „Einen wahren Freund erkennt man in einer unsicheren Lage!“

Zum Schreiben kam Petra Horst durch ihre drei inzwischen erwachsenen Kinder. Vor zehn Jahren schrieb sie für ihre Tochter eine spannende Geschichte zu deren Schulthema Indianer. Danach veröffentlichte sie vier Bände, in denen junge Leser viel über das römische Leben im Germanien vom ersten bis zum dritten Jahrhundert erfahren. Zur Frage, warum sie historische Romane schreibt, sagt die Autorin: „Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert.“ Geschichte ist keinesfalls trocken, sondern immer hoch spannend und hat viel mit unserem gegenwärtigen Leben zu tun.

Petra Horst, die Pharmazie studierte und als Apothekerin arbeitet, gibt ihren Lesern mit ihren Büchern einen Schlüssel in die Hand, um das Tor zur Vergangenheit zu öffnen. Schreiben ist für die Autorin aus Ober-Erlenbach ein Ausgleich zu Beruf und Alltag. Zur aktuellen Reihe „In den Fängen des Adlers“ angeregt wurde sie durch die Beschäftigung mit dem Bau des Kolosseums in Rom, dem größten geschlossenen Bau der römischen Antike, das zugleich das größte je gebaute Amphitheater der Welt ist, und des Limes. Ihre auch für Erwachsene interessanten Geschichten schreibt die Autorin direkt in den PC. Wer Interesse an einer Lesung mit ihr hat, kann diese über den Stephan Moll Verlag Kordel (www.verlagsmo.de) vereinbaren.

!Petra Horsts Buch „In den Fängen des Adlers – Gefangenschaft“, ISBN: 978-3947470-34-1, kostet 11,50 Euro. Infos zum Buch gibt es im Internet unter www.verlagsmo.de.

Petra Horst, die Pharmazie studierte und als Apothekerin arbeitet, öffnet mit ihren Büchern das Tor zur Vergangenheit. Foto: fch



X