Bittere Heimniederlage für die Sentinels

Kein Durchkommen für Leo Udasco von den Bad Homburg Sentinels gegen die starke Defense der Mainz Golden Eagles. Foto: gw

Von Gerhard Strohmann

Bad Homburg. Zumindest DJ Stefan hatte seinen Humor nicht verloren. Der Ohrwurm „Always Look On The Bright Side Of Life“ von Monty Python schallte nämlich aus den großen Lautsprecher-Boxen, als sich die knapp 600 Fans nach dem 7:23 (0:7) im Football-Regionalligaspiel zwischen den Bad Homburg Sentinels und den Mainz Golden Eagles am Sonntag auf den Heimweg machten und über die Heimniederlage des Meisterschaftsanwärters diskutierten.

Immer auf die Sonnenseite des Lebens gucken, wie der englische Text in etwa in Deutsch übersetzt werden kann – das ist ab sofort die Devise bei den erfolgverwöhnten Sentinels, die gegen Mainz erst die dritte Punktspielniederlage in ihrer knapp vierjährigen Vereinsgeschichte kassierten und ihre Aufstiegsambitionen Richtung GFL 2 damit wohl ad acta legen müssen.

„Die Offense hat bei uns nicht wie gewohnt funktioniert“, legte Bad Homburgs Pressesprecher Rainer Topf den Finger in die offene Wunde. Es war in der Tat unübersehbar, dass die abstiegsbedrohten Golden Eagles in den entscheidenden Momente stets die besseren Ideen hatten und damit von ihrem überragenden Quarterback Holger Eichinger zum zweiten Saisonsieg geführt wurden.

Wertvollster Adjutant des Mainzer Spielmachers war Wide Receiver Jermaine Stötzel mit der Nummer 11, der nicht nur den ersten Touchdown zur 7:0-Pausenführung der Gäste markierte (den Erhöhungs-Kick verwandelte Cedric Blankenberger), sondern mit dem dritten Touchdown (zum 7:22) dreieinhalb Minuten vor dem Ende der knapp dreistündigen Begegnung auch den Sack zumachte.

Für den Endstand zum 7:23 zeichnete wiederum Blankenberger per Kick verantwortlich, dem zuvor aus knapp zehn Yards Entfernung auch das eminent wichtige Fieldgoal zum 7:16 gelungen war. Diese drei Punkte trafen die Sentinels ins Mark, denn damit konnten sie die Partie mit sieben Punkten durch einen Touchdown sowie einen Extra-Kick nicht mehr mit einem einzigen gelungenen Spielzug drehen.

Gelungene Premiere am Mikro

Somit blieb es nach 60 effektiven Spielminuten bei mageren sieben Punkten der „Wächter“, die allesamt auf das Konto des ehemaligen Football-Profis Stefan Hickl gingen. Es war das schwächste Ergebnis, das die Footballer aus der Kurstadt seit ihrer Gründung jemals erzielt hatten. Im dritten Quarter fing Hickl einen 40-Yard-Pass von Quarterback Miscovich zum 6:13 in der Endzone und verwandelte anschließend auch noch den Erhöhungskick zum Zwischenstand von 7:13.

Eine gelungene Premiere feierte am Sonntag der ehemalige deutsche Football-Nationalspieler Marcel Duft. Da der etatmäßige Stadionsprecher Kai Salzer mit dem Flag-Football-Team der Sentinels unterwegs war, sprang der frühere Wide Receiver (unter anderem New Yorker Lions) auf Vermittlung von Sentinels-Vizepräsident Max Schwarz ein – und machte bei seinem Einstand am Mikrofon einen hervorragenden Job. Deutlich kürzer als gewohnt konnte Jannik Dannhof seine Arbeit auf dem Spielfeld verrichten, denn der Offense-Liner mit der Nummer 74 auf dem Trikot musste mit einer Verletzung am linken Knöchel vom Platz geführt werden und erhielt im herbeigerufenen Krankenwagen noch auf der Tartanbahn vor der Haupttribüne eine ärztlich Erstversorgung.

Die „Spione“ der Regionalliga-Rivalen Montabaur Fighting Farmers, Frankfurt Pirates, Trier Stampers und Kaiserslautern Pikes, die auf den überdachten Rängen von Moderator Mike Hanke in der Halbzeitpause persönlich begrüßt wurden, werden mit völlig neuen Eindrücken von den Sentinels die Heimreise angetreten haben.

Die Football-Festung Sportzentrum Nordwest ist ganz offensichtlich nicht mehr uneinnehmbar, wie die beidem Heimspiele gegen die Frankfurt Pirates (21:35) und gegen die Mainz Golden Eagles (7:23) gezeigt haben. „Dann im kommenden Jahr eben nochmals Regionalliga“, nahm Hanke die unerwartete Schlappe gegen die Abteilung des TSV Schott ganz im Sinne von Monty Python nicht weiter tragisch. Noch zweimal haben die heimischen Football-Fans in diesem Monat Gelegenheit, Heimspiele der Bad Homburger Sentinels zu besuchen: am 18. August um 14 Uhr die Partie gegen die Trier Stampers sowie am Laternenfest-Samstag um 13 Uhr das Spiel gegen Spitzenreiter Montabaur Fighting Farmers, für das die Vorbereitungen hinsichtlich des Rahmenprogramms auf Hochtouren laufen.

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