BLB: Ein Totalabriss könnte wie ein Todesstoß wirken

Bad Homburg (hw). Zum offenen Brief an Kurdirektor Holger Reuter, in dem sich Gastronom Peter Kofler sowie die beiden ehemaligen Geschäftsführer der Kur GmbH Bad Homburg, Kurt Böck und Professor Agilolf Lamperstorfer, zu Sanierung oder Abriss des Kurhauses äußern (Bad Homburger Woche vom 20. August), nimmt jetzt die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) Stellung.

„Das Kurhaus galt seit jeher als Mittelpunkt unserer Stadt. Aus diesem Grund sind alle Überlegungen zur Zukunft des Hauses unter einem besonderen Blickwinkel zu betrachten:

Jede Maßnahme ist gleichzusetzen mit einer Operation am offenen Herzen. Aus diesem Grund sind Abrisspläne, wie sie wohl von OB Hetjes und seiner CDU nach wie vor verfolgt werden, für die nächsten Jahre durchaus kritisch zu sehen“, sagen Mona Majd, Manfred Heckelmann und BLB-Fraktionschef Armin Johnert.

Natürlich sei das in die Jahre gekommene Kurhaus aus den 80er-Jahren vor allem in technischer Hinsicht grundlegend sanierungsbedürftig. Es komme aber darauf an, dass realistische Zahlen zur Sanierung präsentiert werden. „Wir befürchten, dass OB Hetjes und sein Umfeld Sanierungskosten präsentieren werden, die diese als Todschlaginstrument gegen eine Sanierung und für einen Abriss und Neubau instrumentalisieren würden“, fürchtet Johnert. Ein Totalabriss könnte für die Innenstadt wie ein Todesstoß wirken, meinen die BLB-Politiker. „Die Innenstadt auf Jahre zu einer Baustelle zu machen, halten wir angesichts des nicht zuletzt durch die Pandemie verursachten Einzelhandel-Sterbens für unverantwortlich. Niemand weiß, wann und wie wir die Corona-Krise überstehen werden. So oder so müssen wir dem Handel, der Gastronomie wohl lange Zeit zur Erholung geben“, meint Manfred Heckelmann. Ein Abriss werde es allen, die in der Innenstadt Gewerbeflächen betreiben, noch schwerer machen: „Weitere Kunden würden die Innenstadt meiden, und für den Tourismus der Kurstadt wäre es wohl das Aus“, meint die BLB. „Stillstand ist aber auch keine Lösung.“

Die BLB-Fraktion schlägt daher vor, in dieser Situation auf die ersten Sanierungs-Pläne der „Stiftung Historischer Kurpark“ aus dem Jahr 2014 zurückzugreifen. „Damals noch unter OB Michael Korwisi und Kurdirektor Ralf Wolter sowie unter Mitwirken von Peter Löw und Nikos Vliamos waren bereits entsprechende Überlegungen angestellt worden, wie im Herzen der Stadt eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung getroffen werden kann, die möglichst positive Auswirkungen auf die Innenstadt hat, und wie ein Kurhaus umgestaltet werden könne, so dass es auch als ‚gute Stube‘ für die Stadtgesellschaft erhalten bleibt, aber anziehend für Besucher, Touristen und vor allem Kongresse wäre“, so die BLB.



X