Desinfektionsgeräte für Kläranlage und Feuerwehr

Oberbürgermeister Alexander Hetjes (l.) und Dirk Herrmann, der Leiter des Klärwerks, erklären, wie das neue Desinfektionsgerät arbeitet. Foto: Stadt Bad Homburg

Bad Homburg (hw). Nicht nur in Zeiten von Corona spielt das Thema Keimfreiheit in immer mehr Bereichen des öffentlichen Lebens eine wichtige Rolle. Die aktuelle Krise befeuert die Problematik nochmal. Die Stadt hat sich des Themas angenommen und drei mobil einsetzbare Geräte der Firma DIOP erworben, die Räume und Fahrzeuge mittels einer Kaltvernebelung mit Wasserstoffperoxid desinfizieren. „Es gibt Flächen, die schwerer als andere zu desinfizieren sind. Bei solchen Flächen reicht das bisher gängige Scheuer-Wisch-Verfahren nicht aus“, erklärt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Zwei Desinfektionsgeräte – Stückpreis samt Zubehör rund 6000 Euro – sind bereits im Besitz der Feuerwehr, das dritte kommt in der Kläranlage zum Einsatz.

In der städtischen Kläranlage sind die Mitarbeitenden aufgrund der Corona-Pandemie schon seit Längerem in drei jeweils wochenweise arbeitende Teams eingeteilt, um die Einsatzbereitschaft jederzeit zu gewährleisten. Damit sich die Mitarbeitenden aus den einzelnen Teams nicht gegenseitig anstecken, kommt der Diosol-Generator vor dem Schichtwechsel in allen stark frequentierten Räumen der Kläranlage zum Einsatz. „Bisher haben die Mitarbeitenden die Desinfektion zum Dienstende eigenhändig vorgenommen, das übernimmt jetzt der Generator“, erklärt der Chef der Kläranlage, Dirk Herrmann. Dadurch werde bei der Desinfektion viel Zeit eingespart. Auch Fahrzeuge, die von unterschiedlichen Mitarbeitern genutzt werden, werden auf diese Art und Weise desinfiziert.

Herrmann ist davon überzeugt, dass der Generator auch nach der Corona-Pandemie den Mitarbeitern in der Kläranlage wertvolle Dienste leisten wird. „Viren und der Schutz vor ihnen spielen an unserem Arbeitsplatz immer eine wichtige Rolle“, so Herrmann. Unter

anderem könnten Teile der Anlage, die beispielsweise zur Reparatur eingeschickt werden müssten, mit dem Generator decontaminiert werden.

Der Gebrauch des Generators ist denkbar einfach. Eingewiesene Mitarbeiter positionieren das mülleimergroße Gerät in einer Zimmerecke und richten die Düse zur Raummitte aus. Anhand des Raumvolumens und der gemessenen Luftfeuchtigkeit wird dann der Mengenregler eingestellt. Um den Erfolg der Vernebelung zu überprüfen, werden Indikatorstäbchen an verschiedenen Stellen im Raum ausgelegt, die nach der Einwirkzeit hellblau verfärben müssen.

Vor Inbetriebnahme müssen die Fenster geschlossen und Rauchmelder abgedeckt werden. Dafür gibt es vorgefertigte Abdeckungen aus Styropor, die sich per Teleskopstange über den Rauchmelder stecken lassen. Ist alles vorbereitet, hat der Mitarbeiter 30 Sekunden Zeit, den Raum zu verlassen. Von außen wird die geschlossene Tür mit einem gasdichten Klebeband versiegelt und mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Die Dauer der Verneblung mit den hochfeinen Mikroaerosolen richtet sich nach dem Raumvolumen und beträgt maximal 30 Minuten, es folgt eine 90-minütige Einwirkzeit. Im Anschluss muss der Raum gründlich gelüftet und kann dann sofort wieder genutzt werden.

„Ein wesentlicher Vorteil der Methode ist, dass schwer zugängliche Stellen in Räumen wirkungsvoll desinfiziert werden. Auch größere elektronische Geräte wie Monitore, Drucker oder Beamer, aber auch Fugen werden so nachhaltig keimarm gehalten“, so Herrmann. Das gilt auch für Mobiliar und Teppiche.

Auch bei der Feuerwehr hat der Generator bereits gute Dienste geleistet. So wurden bereits Kindertagesstätten und Fahrzeuge desinfiziert.



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