In den Gärten wird jetzt gelockert, gedüngt und gepflanzt

Renata Weinert, Obfrau der Anlage 7, Sascha Persic, Kassierer der Anlage 7, Helga Frank, Vorsitzendes des Kleingartenbauvereins, und Fachberaterin Inge Hammel (v. l.) machen den ersten gemeinsamen Rundgang über die Anlage. Foto: pit

Bad Homburg (pit). Der Frühling ist mit großen Schritten herangeeilt. Krokusse und Narzissen sind die am weitesten verbreiteten Merkmale hierfür. Aber auch die Forsythien haben begonnen zu blühen. Eine ganz „natürliche“ Erinnerung daran, dass nun der Rosenschnitt und deren Düngung vorgenommen werden sollte. Doch noch viele andere Arbeiten gibt es derzeit im Garten zu verrichten. So wird im Kleingartenbauverein Bad Homburg anlässlich der ersten Gemeinschaftsarbeit auf dem Gelände der Rasen auf dem Kinderspielplatz vertikutiert, damit er zu Ostern wieder schön hergerichtet ist. „Er ist aufgrund der großen Feuchtigkeit völlig vermoost“, erklärt Vereinsvorsitzende Helga Frank. Inge Hammel, Fachberaterin des Vereins und darüber hinaus zuständig für die Wertermittlung der Gärten, ist jedoch kritisch: „Das wird vermutlich nicht ausreichen, und wir werden noch mit Moosvernichter drangehen müssen.“

Überhaupt ist in Anlage 7 – insgesamt umfasst der Kleingartenbauverein Bad Homburg neun Anlagen – viel Arbeit angesagt. Schließlich muss nicht nur „normale“ Gartenarbeit erledigt, sondern auch die Wasserleitung neu verlegt werden, an die die einzelnen Parzellen angeschlossen sind. Immerhin sind die Leitungen schon 60 bis 80 Jahre alt, wurden im Laufe der Zeit immer höher gedrückt, so dass sie wieder auf die Soll-Tiefe abgesenkt werden müssen. „Allein der Bagger, den wir hierfür benötigen, kostet uns 13 000 Euro, so dass wir die Stadt um Unterstützung gebeten haben“, berichtet Helga Frank. Sie ist sich dank der stets guten Zusammenarbeit jedoch sicher, dass „die Politik was tut“.

Während es sich bei den Arbeiten an der Wasserleitung um ein außerplanmäßiges gemeinschaftliches Engagement handelt, erläutert Inge Hammel gerne, woran jeder einzelne Gärtner zu dieser Jahreszeit denken sollte: „Jetzt gilt es, sauber zu machen, aber nicht zu doll!“ Schließlich seien Insekten und Kleinlebewesen wichtig und sollten nicht gestört werden: „Ausgefegte Gärten sind nicht mehr aktuell.“

Mulch und Laub, die die Erde der Beete im Winter schützten, sollten allerdings entfernt werden, die Beete selbst mit einer Grabegabel oder dem sogenannten Sauzahn gelockert, aber nicht umgegraben werden: „Umgraben stört das Bodenleben.“ Außerdem können sie jetzt mit Kompost gedüngt und, sofern das seit zwei oder drei Jahren nicht mehr geschehen ist, gekalkt werden, um einer Versauerung vorzubeugen. Hier empfiehlt sie aber auf jeden Fall, vorher eine Bodenprobe zu nehmen. Und in puncto Mulch fügt sie an: „Unter den Sträuchern sollte die Schicht liegen bleiben, da sie sich in Humus umwandelt und als solcher Nährstoffe abgibt.“

Anschließend können die Beete für die Aussaat vorbereitet – glatt gestrichen – und Gemüse und Blumen im Gewächshaus, in Frühbeet-Kästen oder zu Hause vorgezogen werden. Zeit ist jetzt auch für die Düngung der Baumscheibe bei Obstbäumen mit Kompost, eventuell mit Hornspänen. Und die Frühblüher unter den Zwiebelblumen freuen sich ebenfalls über eine Spezialdüngung.

Darüber hinaus mahnt Inge Hammel mit Blick auf das Unkraut: „Vier Prozent der Wildkräuter sind vom Aussterben bedroht, 30 Prozent gefährdet. Unsere Wildbienen und andere Insekten haben sich an unsere Wildkräuter angepasst und umgekehrt. Dieses Unkraut ist somit Lebens- und Nahrungsgrundlage vieler Insekten.“ Vielleicht helfe dieser Hinweis, einen anderen Blick auf das „Beikraut“ zu entwickeln.

Helga Frank freut sich über das eifrige Wuseln, das nun in den Gärten einsetzt, hat aber auch einen Wermutstropfen: „Unsere Parzellen sind alle vergeben, und die Warteliste ist bereits ellenlang.“ Daher gibt es derzeit keine Möglichkeit, neue Mitglieder in den Kleingartenbauverein Bad Homburg aufzunehmen.



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