GaG-Schüler werden zu Klimaexperten

Die Klasse 5bF der Gesamtschule am Gluckenstein mit Hausmeister Ciro de Silvo (l.), Umweltpädagogin Julika Exner (2. v. r.) und Lehrerin Claudia Ludig (r.). Foto: GaG

Bad Homburg (hw). Während Claudia Ludig an der Station aufpasst, dass sich niemand verbrennt, dampft schon das Wasser im Wasserkocher, während das Wasser auf der Herdplatte noch nicht einmal richtig heiß ist. Nino läuft mit seiner Gruppe durch das Schulgebäude, um die unterschiedlichen Temperaturen im Schulgebäude zu messen und zu notieren. Malak findet gemeinsam mit ihrer Gruppe anhand eines Strommessgeräts heraus, welche Art von Glühlampe den geringsten Stromverbrauch hat. Und Jakub informiert sich mit seiner Gruppe, was die Zahlen auf dem Heizungsthermostat eigentlich für die Raumtemperatur bedeuten.

So sieht der Nawi-Unterricht in der Klasse 5bF an der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG) aus. Seit dem Herbst arbeitet der 5. Jahrgang an dem Projekt „Klimaexperten“. Dazu kam die Umweltpädagogin Julika Exner von der Beratungsstelle für ökologische Bildung (BöB) mehrfach an die Gesamtschule. In vier Bausteinen werden die Schüler zu Klimaexperten ausgebildet.

Im ersten Baustein ging es um die Klärung des Begriffs „Klima“ und die Frage, ob „Wetter“ und „Klima“ eigentlich dasselbe sind. Dann wurden die Klimazonen der Erde mit ihren Pflanzen und Tieren vorgestellt. Dabei wurde mit einer riesigen Fußboden-Weltkarte gearbeitet, auf der die Schüler die Lebensräume bestimmter Tiere anhand von Kuscheltieren sichtbar machten. Um herauszufinden, warum der Klimawandel schlecht für die Eisberge ist, legten die Schüler kleine Eiswürfel mit und ohne Glaskuppel unter Lampen und untersuchten, welche Eiswürfel schneller schmolzen.

In einem weiteren Block ging es um die unterschiedlichen Energieformen, die den Menschen zur Verfügung stehen. Außer fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle wurden die Vorteile der alternativen Energien wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft ausgiebig diskutiert. Und auch das Gas aus Biomasse fand seinen Platz im Unterrichtsgespräch.

In der letzten Einheit erarbeiteten die Schüler zunächst sehr alltagsnahe Energiespartipps. So erfuhren sie, dass es viel effektiver ist, das Nudelwasser zunächst im Wasserkocher zu erhitzen und dann erst in den Topf zu füllen. Der Check mit dem Messgerät zeigte, dass LED-Lampen am wenigsten Energie verbrauchten, und Marlon weiß nun, dass sich die Raumtemperatur um vier Grad Celsius erwärmt, wenn er das Thermostat um eine Stufe höher dreht.

Der absolute Höhepunkt aber war der Besuch im Heizungskeller der Gesamtschule. Dort erklärte Hausmeister Ciro de Silvo den Schülern der 5bF, wie die Heizungsanlage genau funktioniert und warum zum Beispiel „Rücklauf“ auf einigen Rohren steht. Einige der Schüler waren so interessiert, dass die Fragen nur so aus ihnen heraussprudelten. Ciro de Silvo beantwortete alles geduldig.



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