Gelassener mit der irdischen Vergänglichkeit umgehen

Aktionsgemeinschafts-Vorsitzender Eberhard Schmidt-Gronenberg (4. v. r.) bittet seine Vorstandskollegen und Gäste zum Fototermin. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Händedruck, Umarmungen und Küsschen sollten die 100 Gäste beim Jahresempfang der Aktionsgemeinschaft Bad Homburg mit Blick auf den Corona-Virus möglichst vermeiden. Zumindest lautete so die Empfehlung der Gastgeber auf einem Schild am Eingang zur Englischen Kirche. Die Mehrheit der Besucher kam der Empfehlung nach. Ein Drittel der 150 geladenen Gäste war der Einladung – aus welchen Gründen auch immer – nicht gefolgt. Alle anderen verlebten einen anregenden Vormittag, bei dem Information, Netzwerken und Unterhaltung im Mittelpunkt standen.

Für den Unterhaltungsteil hatte der Vorstand der 250 Mitglieder starken Händler-Gemeinschaft einen ebenso versierten wie eloquenten Fachmann fürs Dies- und Jenseits eingeladen: den bekannten Theologen und Kabarettisten Fabian Vogt. Bevor er im Scheinwerferlicht stand, gehörte die Bühne dem Vorsitzenden Eberhard Schmidt-Gronenberg und Birgit Bellino von der Geschäftsstelle der Aktionsgemeinschaft sowie Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Birgit Bellino betonte in ihrer Begrüßung, dass die „Aktionsgemeinschaft zusammen mit der Stadt und der Kur- und Kongress-GmbH“ ein Garant dafür ist, dass es in der Kurstadt so gut weiter geht wie bisher. OB Hetjes knüpfte daran an. Er lobte, dass der inhabergeführte Einzelhandel dazu beitrage, dass es sich in Bad Homburg gut Shoppen lasse. Die Stadt unterstütze dies mit Projekten wie dem im Frühjahr beginnenden Bau des neuen Kino-Komplexes an der Basler Straße oder den ersten „Bad Homburg Open“, ein WTA Tennisturnier für Damen vom 21. bis 27. Juni. „Wir haben für die TV-Rechte Verträge mit 120 Ländern geschlossen. Und es wird ein Konzept erstellt, um die Besucherströme in die Innenstadt zu leiten.“ Über diese Nachrichten freute sich Eberhard Schmidt-Gronenberg, der an die 40-jährige Erfolgs-geschichte der Aktionsgemeinschaft erinnerte. In Fotorückblicken ließen die Gastgeber noch einmal die Aktionen aus dem Jahr 2019 Revue passieren und gaben einen Ausblick auf die Veranstaltungen in diesem Jahr.

Nach dem Valentinsgewinnspiel stehen die Musiknacht am 14. März und „Hallo Frühling“ am 28. März an. Im Mai locken Weinabend, Weinfest und ein verkaufsoffener Sonntag die Besuchermassen in die Innenstadt gefolgt von dem hochkarätigen Tennisturnier im Juni. Vor der Sommerpause sorgt die Kinder-Olympiade für Sport, Spiel und Spaß. Im Oktober öffnet der beliebte Erntedankmarkt seine Pforten, und im November findet zum ersten Mal ein besonderes Shoppingvergnügen statt. Ein Besuch in der Kurstadt lohnt sich auf jeden Fall. Und dies nicht nur für die Städter, sondern auch für Bürger aus dem Umland wie Fabian Vogt.

Den in Oberursel mit seiner Familie wohnenden Kabarettisten tröstete der Oberbürgermeister mit „Nobody is perfect“ über das vermeintliche Manko hinweg. Der 52-Jährige hatte seinen gespannten Zuhörern ein Programm mitgebracht, das auf seinem religionsübergreifenden Reiseführer fürs Jenseits „100 Dinge, die du nach dem Tod auf keinen Fall verpassen solltest“ beruhte. Es ist die ideale Lektüre für alle, die irgendwann mal sterben müssen und wissen wollen, welche Abenteuer danach wohl auf sie warten. Auf die Fragen „Kommt nach dem Tod noch was?“, „Was passiert, wenn der Geist den Körper verlässt?“ oder „Wohin gehen die Seelen?“ hatte der Theologe zahlreiche Antworten parat. Die Cayenne glauben, dass die Sterne Lagerfeuer der Seelen auf ihrem Weg ins Paradies sind. Nicht nur in Natur-, sondern in allen Religionen finden sich Jenseits-Vorstellungen, die wirklich unsterbliche Erlebnisse versprechen. Singend und erzählend präsentierte Fabian Vogt seinem Publikum die wichtigsten „Highlights der Ewigkeit“ wie einen Ausflug zur „Insel der Seligen“ machen, auf dem Nordlicht in den Himmel tanzen, einen Apfelbaum im Garten Eden pflanzen, mit dem Fährmann Charon über den Styx fahren, vom Gilgamesch-Kraut naschen oder mit Manitu durch die Ewigen Jagdgründe reiten. Alle diese Bilder sollen Menschen helfen, mit der irdischen Vergänglichkeit gelassener umzugehen. Denn: „Die Angst vor dem Tod ist die Mutter aller Ängste“. Gut vorbereitet sind alle, die stets bedenken: „Das Leben im Diesseits hat Konsequenzen fürs Jenseits“ – und umgekehrt.

Singend und erzählend präsentiert Fabian Vogt seinem Publikum die wichtigsten „Highlights der Ewigkeit“. Foto: fch

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