Gottesdienst findet großen Anklang

Die Pfarrer Werner Meuer und Andreas Hannemann (v. l., stehend) halten den ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Bad Homburger Weinfests. Foto: fch

Bad Homburg (fch). „Wein, der das Herz des Menschen erfreut“, zitierte Oberbürgermeister Alexander Hetjes den bekannten Psalm (104, 15) beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntag. Mit diesem Bibelzitat hatte er bereits am Freitag das 34. Bad Homburger Weinfest eröffnet und beim Weinfestpublikum ins Schwarze getroffen. Den Psalm hatten Pfarrer Werner Meurer von der katholischen Sankt-Marien-Kirche und Pfarrer An-dreas Hannemann von der evangelischen Erlöserkirche auch ihrem ökumenischen Gottesdienst vor der Taunus Sparkasse im Kurhaus vorangestellt. Kein Wunder, denn das Wort Wein findet sich in der Bibel 398 Mal.

Am Gottesdienst unter freiem Himmel und mitten im Weinfesttrubel nahmen 150 Christen beider Konfessionen teil. Musikalisch umrahmt wurde der von Birgit Bellino und Nina Grosser von der Aktionsgemeinschaft Bad Homburg gestaltete Gottesdienst von den Trompetern Markus Privat und Joachim Braun mit den Liedern „Lobet den Herren“, „Komm Herr segne uns“ und „Großer Gott wir loben dich“.

Pfarrer Werner Meuer hatte bereits vor dem Wochenende gesagt: „Begegnung und Feier sind nun nach langer Zeit endlich wieder möglich. Auf das Weinfest-Wochenende mit vielen Angeboten auf der Louisenstraße, die einladende und wohltuende Atmosphäre des Festes und den erstmaligen ökumenischen Gottesdienst freue ich mich.“ Beide Pfarrer bedauerten, dass „Glauben heute in der Gemeinschaft an den Rand gekommen ist“. Das Weinfest in der Homburger Innenstadt sei eine gute Zeit, vom Wein zu sprechen und von der Freude, die sich mit ihm verbindet. Wein spielt überall, nicht nur in der Bibel, eine große Rolle.

So weisen im Rheingau und in anderen Weinanbaugebieten Namen von Weinbergen wie Hölle, Pfaffenberg, Mönchspfad, Klosterberg oder Judenkirch auf eine lange und enge Verbundenheit zwischen geistlichen und weltlichen Lebenswelten hin. Noah soll nach der Landung seiner Arche Reben angepflanzt haben und wurde dadurch zum allerersten Winzer. Wein spielte bei der Hochzeit zu Kana und dem Wunder der Umwandlung von Wasser in Wein eine große Rolle.

Im Bibelvers (Joh 15,5; Luther Bibel) heißt es: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ So werden der Weinstock und seine Reben zum Sinnbild von Christus und seiner Gemeinde, zu einem schönen Zeichen der Verbundenheit mit der Transzendenz und den Genüssen dieser Welt. Wein in Maßen getrunken gilt als Lebenselixier, heißt es bereits im Buche Jesus Sirach im Alten Testament. Und so wünschten die Pfarrer den Gläubigen einen gesegneten Sonntag, Prosit und viel Freude beim Weinfest.

Die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes war für die Arbeit der Diakonie und der Caritas in der Ukraine bestimmt.



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