Kelkheim (ju) – Ein kleiner Tastendruck, ein leises Summen – und dann: kühles, frisches Trinkwasser, direkt aus dem Edelstahlgehäuse in den Becher. Punkt 12 Uhr am vergangenen Freitag war es so weit: Kelkheims erster öffentlicher Trinkwasserbrunnen wurde in der Stadtmitte Süd, direkt am beliebten Möbelbrunnen, feierlich in Betrieb genommen.
Bei sonnigem Wetter versammelten sich Kommunalpolitiker und neugierige Passanten rund um die neue Trinkstation, um gemeinsam mit Bürgermeister Albrecht Kündiger und Erstem Stadtrat Dirk Hofmann symbolisch den ersten Schluck zu nehmen. „Mit diesem Brunnen schenken wir der Stadt ein Stück Lebensqualität“, betonte Kündiger. „Gerade an heißen Tagen ist er ein echter Gewinn – für alle.“
Gemeinsames Projekt der Kelkheimer Politik
Die Idee zum Brunnen stammt aus einem Antrag der ukw-Fraktion und wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit breiter Zustimmung beschlossen – ein Beispiel dafür, wie kommunalpolitisches Engagement direkt spürbare Veränderungen bringen kann.
Doch der neue Brunnen ist mehr als nur eine nette Erfrischung: Er ist Ausdruck moderner Stadtentwicklung, die Klima, Umwelt und Gesundheit im Blick hat. Und er kann sich sehen lassen! Das Modell „Plasson“ bringt Hightech mit: ausfahrbare Düse, hygienische Wasserausgabe per Tastendruck, automatische Spülung, Temperaturüberwachung, Solarstromversorgung – alles nachhaltig, vandalismussicher und „DVGW-konform“, schmunzelt Martin Teichmann, stellvertretender Leiter der Stadtwerke und verantwortlich für Anschaffung und Installation. Er erklärt auch, warum der Brunnen an diesem Standort seinen Platz gefunden hat. „Wir benötigten eine bestehende Hauptwasserleitung und die war hier am Kommodenbrunnen schon vorhanden. Das machte vieles einfacher.“
Bewährungsprobe
Jetzt möchte Teichmann sich erstmal anschauen, wie sich der Brunnen bewährt. Das mit einer App zu steuernde Hightech-Gerät, wird permanent von eben dieser überwacht, ein Zähler misst den Wasserverbrauch. „Sollte es zu warm werden, spült der Brunnen regelmäßig von allein durch, um die hygienischen Standards zu halten. Damit wird Keimbildung im Keim erstickt.“ Das Wasser, das eventuell überläuft, versickert im Boden und wird dadurch dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt. Auch die Laufzeit des Wassers kann Teichmann über die App steuern. Die 20 Sekunden, die eingestellt waren, erschienen dann vielen vor Ort als zu lang. Ein Griff zum Handy, zwei Tasten gedrückt und schon hatte Teichmann den Intervall geändert – jetzt sprudelt das Wasser zehn Sekunden aus dem Hahn, der sich nur durch den Druck des Wassers in der Leitung aus seiner Versenkung hebt.
Weiterer Vorteil des Brunnens: Zum Winter hin leert sich der Brunnen und wird dann zugesperrt. „Aufgrund seiner Bauweise und des Materials kann er aber im Winter stehen bleiben und muss nicht abgebaut werde“, so der Fachmann.
Ein Beitrag zum Hitzeschutz
„Wir wollten nicht irgendeinen Brunnen“, erklärt Dirk Hofmann. „Er sollte autark, sauber, langlebig und gleichzeitig einfach zu bedienen sein. Dass wir all das jetzt hier vor Ort haben, ist ein großartiger Schritt.“ Wichtig waren Stadtrat, Bürgermeister und den Politikern des Stadtparlaments, dass sich das gemeinsame Projekt an die Erfordernisse der Realität anpasst. „Der Brunnen ist ein Beitrag zum Hitze- und Gesundheitsschutz der Bevölkerung“, betonen erster und zweiter Mann im Rathaus unisono.
Besonders erfreut zeigte sich die Stadtführung auch darüber, dass der Brunnen barrierefrei zugänglich ist – ein Trinkpunkt für alle Generationen. Und ein klares Signal gegen Plastikflaschen, gegen unnötigen Müll, für eine gesunde und nachhaltige Stadt.
Kelkheim zeigt damit: Es sind manchmal die kleinen Dinge, die große Wirkung haben. Und der neue Trinkwasserbrunnen? Wird gern angenommen – sei es für eine kleine Pause auf dem Weg zum Markt oder als Ergänzung zur mitgebrachten Trinkflasche. Eine gute Idee, praktisch umgesetzt – die nächsten heißen Tage können kommen.