Mit Herzblut von früh bis spät für die „Bad Homburg Open“

Bad Homburg (js). Morgens um acht ist Ulrike Weinrich die Erste im Pressezentrum im Kaiser-Wilhelms-Bad, oft wird es Mitternacht, bis dort wieder Ruhe einkehrt. Im Erdgeschoss links vor allem, mit Blick auf Kaiser-Büste und Spielbank spielt die Musik. Hier treffen sich Journalisten, Fotografen und Fernsehleute, die dafür sorgen, dass der Glanz von Bad Homburg in ungefähr 160 Länder ausstrahlt. Von hier aus sorgt „Ulli“ Weinrich dafür, dass die Branche gut arbeiten kann und die Welt erfährt, was bei den „Bad Homburg Open“ vor und hinter den Kulissen abgeht.

Vom ersten Tag an seit der Premiere im Sommer 2021 ist die selbst aktive Tennisspielerin die Frau für alle Fälle bei der Organisation des internationalen „Media Centre“. In den schönen aufregenden Tagen von Bad Homburg ist die 53-jährige Journalistin meist um die 18 Stunden täglich im Einsatz, damit alles professionell läuft und trotzdem noch Zeit für einen Plausch am sportlichen Wegesrand ist.

Hinten rechts, halb hinter dem Service-Tresen, auf dem die neuesten News in ausgedruckter Form manchmal neben Snacks und süßen „Stückchen“ liegen, neben den beiden großen Kühlschränken mit Wasserflaschen und anderen erfrischenden Getränken fast versteckt, ist Ulrike Weinrichs bescheidener, sparsam eingerichteter Arbeitsplatz. Mittendrin und stets dabei, als Pressesprecherin, als „Press Managerin“ der „Bad Homburg Open“ unverzichtbar, sortiert sie immer freundlich und meist ziemlich gut gelaunt die Fäden. Entscheidet über die unumgänglichen Akkreditierungen für das sportliche Großereignis, organisiert die Pressekonferenzen mit den Stars der Tennisszene nach den Spielen im Extra-Raum auf der anderen Seite des Vestibüls, vermittelt Interviews und Termine für TV-Aufnahmen.

Ulrike Weinrich weiß, was die Kollegen wünschen und brauchen. Lang genug war sie selbst an vorderster Front aktiv. Hat über 25 Grand-Slam-Turniere berichtet, war dreimal bei Olympia, bei Fußball-WM und EM, vor allem für die Sport-Nachrichtenagentur SID. War dabei, als „Angie“ Kerber, inzwischen Sportdirektorin der Bad Homburg Open und deren wichtigstes Gesicht, 2018 Wimbledon gewonnen hat. Heute ist der Kontakt intensiv, auch zu Turnierdirektor Aljoscha Thron, für ihn ist sie eine wichtige Assistentin. Wenn die Kollegen des polnischen Fernsehsenders Canal + nicht nur Aufnahmen von ihrem Super-Girl Iga Swiatek brauchen oder der HR mehr als den ewigen Boris und Andrea Petkovic im Plausch auf der Wiese will, ist sie Kontaktfrau. Hintergrund-Musik ist in den TV-Zentralen immer erwünscht, ein kurzes Porträt etwa von Turnierarzt Dr. Jan Wolff, der auch von Anfang an die „Open“ im Kurpark in provisorischer Praxis im Kur Royal betreut. Noch wichtiger fast der „Herr des Grases“, Greenkeeper Oliver Stuhldreier, der den Rasen betreut, der nie mehr und möglichst auch nie weniger als acht Millimeter in den Himmel über Bad Homburg wachsen darf. Den reibungslosen Ablauf organisiert „Ulli“ und wenn sich mal ein Fotograf am Feld aus seinem Bereich heraus „verirrt“, sorgt sie auch dezent für die richtige Ordnung.

Mit den „Daily Lawn News“ endet der Tag gegen Mitternacht. Ungefähr, es kann auch mal ein bisschen später werden. Morgens um acht sollen sie kurz und knapp und schön bunt auf Hochglanz im Pressezentrum der „Bad Homburg Open“ im Kaiser-Wilhelms-Bad vorliegen. Mit Kurz-Porträts zu den Spielerinnen, die das „Match des Tages“ auf dem Centre Court mitten im schönen Kurpark bestreiten werden. Dazu alle Ergebnisse im bisherigen Turnierverlauf, die am letzten Tag den Weg zum Traum-Finale nachzeichnen. Das 90-seitige Turnier-Hochglanz-Magazin mit vielen Texten von „Ulli“ Weinrich ist natürlich schon Monate vor dem eigentlichen Event in Umlauf, die heiße Phase beginnt spätestens im Februar.

Nach dem letzten Matchball im Kurpark kann die gelernte Handballerin auch mal wieder selbst zum Schläger greifen, mit 53 bei den Damen 40 des TC Bergen-Enkheim in der Verbandsliga.

Von ihrem Arbeitsplatz im Kaiser-Wilhelms-Bad aus hat Ulli Weinrich bei den Bad Homburg Open alles im Griff. Foto: js



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