Zum Jubiläum eine Seilbahn und zwei neue Sportplätze

Auf dem „Roten Platz“ im Garten des Kinderheims wird bald sportlich um Tore und Punkte gekämpft. Für ein Foto nutzen ihn Vertreter der Landgräflichen Stiftung, Förderer und Spender des Jubiläumsprojekts.Foto: fch

Bad Homburg (fch). „300 Tausend Euro für 300 Jahre“ lautete das Motto des Jubiläums-projekts der Landgräflichen Stiftung von 1721. Aus Anlass des 300-jährigen Bestehens der Stiftung werden zur Freude der 30 Kinder und Jugendlichen, die dort wohnen, die Außenanlagen des Kinderheims im Bommersheimer Weg neu gestaltet. Zum Projekt gehören der Neubau eines Kunstrasenplatzes, des „Roten Platzes“ für Tennis, Basketball und andere Sportarten, eine neue Seilbahn sowie eine moderne Tischtennisanlage.

Mit Ende der Sommerferien sollen die Kinder und Jugendlichen im Garten des Kinderheims über ein attraktives Spiel- und Sportgelände zur Gestaltung ihrer Freizeit verfügen. Abgerundet wird das Jubiläumsprojekt durch eine grundlegende Sanierung der Außenanlage. Gerade verlegen die Mitarbeiter der Firma Fromme aus Waldbrunn neue Platten auf der Terrasse und den Wegen im Garten. Die Kosten für die Instandhaltungsmaßnahmen trägt die Stiftung. Die Landgräflich Stiftung ist ein Träger der Jugendhilfe. Die Finanzierung der Einrichtung erfolgt über die für die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen zu zahlenden Tagessätze sowie über Spenden.

Die Einrichtung im Bommersheimer Weg wurde 1968 eröffnet. Das Bauprojekt der Außenanlagen bildet den Abschluss vorangegangener Sanierungsmaßnahmen, die bisher ausschließlich aus Spenden und Eigenmitteln finanziert wurden. „Das Jubiläumsprojekt schafft die Grundlage für die kommenden 50 Jahre“, betonte Pfarrer Jörg Marwitz. Der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung begrüßte zusammen mit Vorstandsmitglied Karl Heinz Krug zum symbolischen Spatenstich zahlreiche Spender und Förderer auf dem Außengelände.

Nicht zuletzt durch deren finanzielle Unterstützung können die Kosten in Höhe von 300 000 Euro gestemmt werden. Die Stadt repräsentierten Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor. Die Stadt beteiligt sich mit einem Investitionskostenzuschuss von bis zu 100 000 Euro am Projekt. „Die Landgräflichen Stiftung gehört zu Bad Homburg wie der Weiße Turm und das Schloss. Mit ihrer 300-jährigen Tradition ist die Landgräfliche Stiftung eine der ältesten Einrichtungen der Jugendhilfe bundesweit. Sinn und Zweck dieser Einrichtung haben in den Jahrhunderten nichts von ihrer Bedeutung verloren. Noch immer wird hier Kindern und Jugendlichen, zu denen auch unbegleitete Flüchtlinge gehören, ein Zuhause auf Zeit geboten“, sagte der Oberbürgermeister. Lucia Lewalter-Schoor wies auf die besondere soziale Bedeutung der Arbeit in der Stiftung hin, die Kindern und Jugendlichen ein sicheres Lebensumfeld bietet. „Das ist die Voraussetzung für eine gute und stabile Entwicklung.“

Die Stadträtin dankte dem Team der traditionsreichen diakonischen Einrichtung für die geleistete pädagogische Arbeit in Corona-Zeiten. Der Lions Club Bad Homburg Weißer Turm unterstützte das Jubiläumsprojekt mit 21 500 Euro und der Rotary Club Bad Homburg Schloss mit 6000 Euro. „Für uns als Service-Clubs und als Bad Homburger Bürger ist die Landgräfliche Stiftung ein wichtiges Anliegen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir die Sanierung des roten Sportplatzes unterstützen konnten“, sagten Rotarier Matthias Böhm und Lion Gerd J. Simon. Direktor Sven Bergner vertrat die Sparda-Bank Bad Homburg, die das Jubiläumsprojekt mit 10 000 Euro unterstützte. Vorstandsmitglied Karl Hochstadt und Pressereferentin Gesa Adolphs von der Alten Leipziger-Hallesche-Versicherungsgruppe (ALH Gruppe) waren ebenfalls in den Garten des Kinderheims gekommen. Die ALH-Gruppe steuerte aus ihrer Spenden-Initiative „Cents lindern Not“ 5500 Euro für die neue Tischtennisanlage bei.

Mit weiteren Spenden von Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen wie der von Wolfgang Blum vertretenen Peter und Christa Blancke-Stiftung sowie der Dr. Maria Deetz-Stiftung wurde die Summe aufgestockt. Der „Rote Platz“ ist fertiggestellt, die neue Tischtennisanlage steht bereits wie auch die Fundamente und Träger für die Seilbahn. Pfarrer Jörg Marwitz und Karl Heinz Krug übereichten den Spendern und Förderern als kleines Dankeschön für ihre großzügigen „Geburtstagsgeschenke“ je ein Exemplar des gerade erschienenen Buches „Kinderwohl und Jugendhilfe in Geschichte und Gegenwart“, das Albrecht Graf von Kalnein anlässlich des Jubiläums im Auftrag der Landgräflichen Stiftung herausgegeben hat.

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