Bad Homburg (hw). Traditionell beginnt die Veranstaltungssaison des Lions Clubs Bad Homburg-Hessenpark mit dem Frühjahrsempfang. Als sich die Mitglieder Ende März im Restaurant „Zur Saalburg“ mit vielen Gästen trafen, war Professor Dr. Marco Baz Bartels unumschränkter Mittelpunkt. Er referierte über Aufgaben und Leistungen des von ihm geleiteten Interdisziplinären Kinderschutzzentrums an der Universitätsklinik Frankfurt und schaffte es, dies trotz des schwierigen und sehr ernsten Themas humorvoll zu tun.
Der Leiter der Institution, die die Lions seit Jahren immer wieder mit Spenden unterstützen, berichtete über Fälle von Missbrauch an Kindern durch körperliche und sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung. Das Thema nimmt erschreckenderweise immer mehr an Bedeutung zu. Kamen in den Anfangsjahren etwa 100 Kinder und Jugendliche zur Behandlung ins Kinderschutzzentrum, so sind es in 2024 etwa 1000 gewesen, und die Kurve der Missbrauchsfälle steigt weiter stetig an. Baz Bartels erläuterte verschiedene, kaum vorstellbare Formen der Gewaltanwendung in Wort und Bild. „Alles, was Sie hier sehen, hat richtig weh getan“, verdeutlichte er anhand von gezeigten Striemen, Blutergüssen oder Zigarettenwunden auf Kinderhaut. Der Vortrag machte einmal mehr deutlich, wie notwendig die weitere Unterstützung der Kinderschutzambulanz ist. Baz Bartels lud die Mitglieder des Lions Clubs zu einem Besuch des neuen Childhood Hauses auf dem Unigelände ein, wo die Betreuung der misshandelten Kinder fortgesetzt werden kann.
Nach dem Vortrag gab es reichlich Austausch zum Gespräch, auch über die Arbeit der weiteren caritativen Organisationen, die immer wieder von den Lions über die Erlöse aus Aktionen wie Golfturnier, Mitfahrmuseum und Weihnachtsbaumevent unterstützt werden. So waren Anke Imhof, Claudia Lurz und Sabine Kukutsch von der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Haus Gottesgabe, Sabrina Schwanebeck vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau, Manuela Selberdinger und Ariane Göttlicher vom Verein Philip Julius, Bruno Pasqualotto mit weiteren Repräsentanten des Team United Köppern, Verena Winterle von den Frühen Hilfen Oberursel sowie Christina Edel und Lucia Kliem vom Verein InSL der Einladung gefolgt. Die Sponsoren vertrat Daniel Synek von der Brauerei Edel Taunus, die besonders beim Mitfahrmuseum aktiv ist.
Die Gespräche gewährten gegenseitig Einblicke in die Tätigkeiten und förderten so das Verständnis füreinander wie den Zusammenhalt.