Klassik und Komödie für die Clown-Doktoren

Haben gemeinsam viel Spaß (v. l.): Zonta Vize-Präsidentin Nicola Krone, Clown-Doktorin Dr. Stracciatella, Schirmherr Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Clowndoktor Dr. Papperlapapp und Zonta-Präsidentin Dr. Eva Denk. Foto: fch

Bad Homburg (fch). „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“, zitierte Oberbürgermeister Alexander Hetjes Komiker Charlie Chaplin. Das Stadtoberhaupt sprach in seiner Eigenschaft als Schirmherr auf der 24. Benefiz-Soiree des Fördervereins Zonta-Club Bad Homburg zugunsten der Clown Doktoren. Deren Motto bei einem ihrer Projekte lautet: „Lachen verbindet Generationen“. Und so schloss sich in der vollbesetzten Englischen Kirche der Kreis.

Schirmherr Professor Dr. med. Thomas Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt/Main, hob die positive Wirkung seiner Clown-Kollegen hervor. Der Mediziner zitierte aus israelischen und türkischen Studien, deren Fazit lautet: „Die Clown Doktoren sind nicht nur lustig und bringen die kranken Kinder zum Lachen, sondern sie wirken auch.“ Dank ihres Einsatzes kommt den jungen Patienten, ihren Familien und Senioren, der Aufenthalt im Krankenhaus kurzweiliger vor, die Ablenkung vom Klinikalltag gelingt, und die Handhygiene wird befolgt. Alle Beispiele zeigen die positiven Wirkungen der lustigen Doktoren auf die Patienten.

Eine schöne Bestätigung für die 34 Bad Homburger Zontians für ihr wertvolles, ehrenamtliches Engagement. Zonta-Präsidentin Dr. Eva Denk erinnerte daran, dass die Visiten der Clown Doktoren sich zu 100 Prozent aus Spendenmitteln finanzieren. Die Präsidentin erinnerte an das 100-jährige Bestehen von Zonta International, das der Club am 28. März in der Stadtbibliothek Bad Homburg mit der Veranstaltung „Frauen und Literatur“ feiert. Der Erlös in Höhe von 400 Euro ging als Spende an die Kampagne „Zonta sagt NEIN“ zu Gewalt an Frauen und Kinder- und Frühehen. Weltweit werden 15 Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet. „Auch hier in Bad Homburg“, sagte Dr. Denk. In der Stadt wurden im vergangenen Jahr 69 Fälle häuslicher Gewalt und im Hochtaunuskreis 241 Fälle polizeilich erfasst. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher sein. An der Kampagne beteiligen sich 130 Zonta Clubs bundesweit. Am 25. November geben die Zontians Leuchtzeichen. So werden am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ab 17 Uhr Gebäude in der Kurstadt wie die Englische Kirche, die Erlöser- und St.-Marien-Kirche, die Jakobs-hallen und städtische Gebäude in Orange leuchten. Die Zontians informieren die Bürger über die Hintergründe der Aktion von 17 bis 19 Uhr an ihrem Stand vor dem Rathaus. Die Präsidentin schloss ihre Rede mit einen Ausblick auf das kommende Jahr. Dann feiert der 1960 gegründete Zonta Club Bad Homburg seinen 60. Geburtstag. Die Feier steigt am 25. April 2020.

Danach gehörte die Bühne dem „Trio wider Willen – Les Troizettes“. Die drei Berliner Musikerinnen präsentierten mit Können, Witz, Charme und Fantasie ein Konzert, in dem sie „Klassik und Komödie für die Clowns“ in den Mittelpunkt stellten. Das Trio strapazierte mit seiner überzeugenden komödiantischen Begabung die Lachmuskeln des Publikums mit einem kurzweiligen Mix aus ernster Muse und unterhaltsamen Kabarett. Musikalische Sketche, überraschend neu arrangierte Stücke, virtuos-akrobatische Einlagen und humorvolle Wortgefechte wechselten einander ab. Zum Repertoire gehörten Stücke von Bach wie das Präludium C-moll aus dem „Wohltemperiertem Klavier“, Brahms Ungarischer Tanz Nr. 5 und das „Ave Maria“ von Bach/Gounod.

Wertvolle Preise

Außer den Interpretationen lieferten sich die drei hochkarätigen Musikerinnen zudem noch scharfe Wortgefechte und einen Zickenkrieg, um die musikalische Vorherrschaft. Kein Wunder, denn da trafen drei Primadonnen mit der „arroganten“ Pianistin Isabelle Engelmann, der leidenschaftlichen Violinistin Sarah Piorkowsky und der temperamentvollen Cellistin Natasha Jaffe aufeinander. Danach stellte die künstlerische Leiterin der Wiesbadener Clown Doktoren, Ruth Albertin, die Arbeit der Kollegen mit Kindern vor. Sie bringen das Lachen zu kranken Kindern in viele hessische Kliniken von Darmstadt über Frankfurt bis nach Marburg. Danach eroberten mehr als zehn Clown Doktoren die Bühne. Da viele von ihren Profimusiker sind, zeigen sie ihr Können als Band wie auch als Jongleure. Und ließen so die Ziehung der 18 wertvollen Tombola-Preise zu einer lustigen Angelegenheit werden. Maler Sascha Hartwig spendete eines seiner Gemälde für den guten Zweck. Das „goldene Quadrat auf rotem Grund“ konnte zum Sonderpreis von 500 Euro erworben werden. Abgerundet wurde die traditionelle Zonta Benefiz-Soiree kulinarisch dank Sponsoren mit Begrüßungssekt und Imbiss.



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