In der Krise optimistisch bleiben

Bad Homburg (fch). Im Gespräch mit der Bad Homburger Woche sprach Dr. Thomas Kreuder über die Herausforderungen, einen Wahlkampf unter erneut verschärften Corona-Regeln zu führen. Keine Infostände, keine Veranstaltungen und keine Ortsrundgänge sind erlaubt. Wie will er auf sich und seine Ziele aufmerksam machen? „Die Situation ist schwierig, weil geplante Maßnahmen wie Rundgänge durch die Stadtteile mit den Kandidaten für den jeweiligen Ortsbeirat wie alle öffentlichen Veranstaltungen unter Geltung der aktuellen Lage bis Ende November nicht stattfinden dürfen.“

Er und sein Team arbeiteten gerade an alternativen Konzepten wie PR-Maßnahmen in den sozialen und klassischen Medien. Die Berichterstattung in den Medien sei meist abhängig von Veranstaltungen und Ereignissen. Diese unter den gegebenen Bedingungen zu finden, sei schwieriger. „Wir versuchen, mit Betroffenen beispielsweise aus Einzelhandel und Gastronomie in virtuellen Sprechstunden ins Gespräch zu kommen, um von ihnen zu hören, wie man ihnen helfen könnte, diese missliche Lage zu überstehen“, informierte Dr. Kreuder. Gemeinsam mit den Jusos werde der Kontakt zur jungen Generation gesucht, die „stillgestellt ist“, um zu erfahren, wie man ihnen eine Stunde Lebensfreude zurückgeben kann. Es gelte zudem, Regeln für Einrichtungen für ältere Menschen in Einrichtungen wie Seniorenresidenzen zu beobachten. „Wichtig ist es, pauschale Verbote wie Besuchsverbote auch unter schwierigen Bedingungen zu vermeiden. Vor uns liegen herausfordernde Wochen. Wichtig ist es, dass die Bevölkerung bei guter Laune bleibt und Optimismus behält, um die Krise zu überstehen.“ Es gelte, Trotzhaltungen gegen die Teil-Lockdown-Maßnahmen zu vermeiden. „Verhält sich jeder solidarisch, sind sie schneller vorüber.“ Kitas und Schulen blieben offen. Vor diesem Hintergrund sei die Bereitstellung von genügend Schulbussen wichtig. Schnell umgesetzt werden sollten Luftfilter in den Klassenräumen. Diese Investitionen dürften nicht im Verwaltungsbetrieb hängen bleiben. „Eine 80-zu-20-Lösung sofort ist besser als eine 100-prozentige in sechs Monaten.“

Um die Bürger auch gefühlsmäßig zu erreichen, müsse man kleine Symbole wie Weihnachtsbeleuchtung, Weihnachtsschmuck und geschmückte Tannen oder Fichten in der Stadt aufstellen, um ihnen etwas Gutes zu tun. „Man muss auch in schwierigen Lagen einen kühlen Kopf bewahren und Entscheidungen treffen“, sagt Dr. Thomas Kreuder. Und fügt hinzu: „Ein Quäntchen Glück gehört auch immer dazu. Meine bisherige Lebenserfahrung als Jurist und Syndikusanwalt in der Organisation Recht und Patente in einem chemischen Unternehmen, die ich leite, bestätigt das.“ Anlass für ihn, 1982 in die SPD einzutreten und sich politisch zu engagieren, sei die Abwahl von Helmut Schmidt durch Helmut Kohl gewesen. Das Lebensgefühl seiner Generation und ihn bis heute präge die Losung aus Willy Brandts erster Regierungserklärung: „Mehr Demokratie wagen!“



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