Ladesäulen für E-Autos gesucht

Schon jetzt sehr gefragt und zu knapp: E-Ladesäulen im Stadtgebiet. Foto: js

Bad Homburg (js). Die Kurstadt in bester Taunuslage braucht dringend und möglichst schnell mehr E-Ladesäulen im gesamten Stadtgebiet. Erwartet wird eine kontinuierliche Zunahme von Autos mit Elektroantrieb, für die „Tankstellen“ auch im öffentlichen Raum eingerichtet werden müssten. Schon bis 2030 könnten 70 Prozent der Autos in der Stadt mit E-Antrieb unterwegs sein, prognostiziert der CDU-Fraktionsvorsitzende Oliver Jedynak, für ihre Versorgung gebe es noch reichlich Optimierungspotenzial.

Diese Annahme rasanter Steigerung des Bedarfs war Hintergrund eines Antrags von CDU und SPD im Stadtparlament, der schließlich fast einstimmig mit Ausnahme der AfD befürwortet wurde. Der Magistrat muss nun in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken ein Konzept zum Ausbau der E-Ladesäulen im Stadtgebiet erarbeiten. Es soll auch die Möglichkeit berücksichtigen, dass die Stadt nicht selbst investiert, sondern Investoren dafür Flächen im Stadtgebiet zur Verfügung stellt. Diese müssten dann den Ausbau auf eigene Kosten und eigenes Risiko übernehmen.

Sechs Standorte mit 18 Ladepunkten, von denen fünf für Carsharing genutzt werden, listet die Stadt auf ihrer Homepage auf. Hinzu kommen Ladepunkte anderer gewerblicher Betreiber, etwa am Landratsamt und am Aldi-Markt im Gewerbegebiet.

Elke Barth (SPD) nennt ein Problem: „Die Zahlen explodieren seit Steuersenkung für die private Nutzung von E-Autos, aber schon bei 30 Prozent E-Autos ist das Netz überlastet. Es muss also schnell gehen.“ Barth nennt einen geschätzten Anstieg um das Zehnfache in der Sparte Elektroautos binnen fünf Jahren, „die Lademöglichkeiten kommen da nicht mit“.

Für „Schnellladestationen“ plädierte Grünen-Sprecherin Margit Courbeaux, an den vorhandenen Ladestationen mit geringer Wattzahl seien die Ladezeiten viel zu langsam. Dies wurde in den Antrag der noch nicht offiziellen CDU/SPD-Koalition aufgenommen. Auch dass „möglichst“ ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt wird und „alle potenziellen Fördermittel von Bund und Land“ beantragt werden. Auf Wunsch der FDP, die durch ihren Sprecher Dirk Hordorff ebenfalls die „immer wichtigere E-Mobilität“ betonen ließ, wurde noch ein weiterer Zusatz in den Antragstext eingebaut.

Geprüft werden soll auch, inwieweit Kooperationen mit den Nachbarkommunen Oberursel und Friedrichsdorf „möglich und sinnvoll“ sind, um durch interkommunale Zusammenarbeit Kosten zu sparen und eine „flächendeckende E-Ladesäuleninfrastruktur“ zu schaffen.

Allein Peter Münch (AfD) warnte vor der Entwicklung angesichts „schlimmer Arbeitsbedingungen“ in den Herkunftsländern vieler Wertstoffe für den Bau der E-Autos sowie der Gefahren bei Brand und fehlender Möglichkeiten für die Entsorgung von E-Autos.



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