Sie laufen, und das seit 40 Jahren

Halten sich gemeinsam mit (v. l.): Waltraud Böhm (76), Christina Müller (65) und Helga Schwär (81). Foto: ny

Bad Homburg (ny). Laufen hält gesund und jung – das wissen die Teilnehmer des Bad Homburger Lauftreffs, der am 29. Oktober 1979 am Rande des Kurparks gegründet wurde. Dort steckte damals ein Stab mit dem Schild „Lauftreff“ im Erdboden und wies auf den Startpunkt hin. Der Sportverein HTG hatte das Projekt ins Leben gerufen, als Trimm-Trab und Laufen seit einiger Zeit modern wurden. Harald Heitzmann war der Lauftreffleiter, der die sportbegeisterten Anfänger in die richtige Technik einwies und ihnen zeigte, wie man nach zehn Minuten Laufen seinen Puls richtig misst.

Nach einem Jahr wurde einmal ein Wettbewerb durchgeführt, um festzustellen, wer eine Stunde ohne Pause durch den Hardtwald traben kann. Die Gruppe war schon so groß, dass sie nach Altersklassen aufgeteilt wurde. Bei den damals 40-Jährigen war Helga Schwär, die bis heute zu den wenigen treuen Teilnehmern gehört. Einige Kinder der erwachsenen Mitglieder liefen ebenfalls mit und erhielten auch ihr erlaufenes blaues Stoffabzeichen „L“ mit goldenem Rand. Im Laufe der Jahre zog sich die HTG zurück und die Kur- und Kongress-GmbH übernahm die Verantwortung. Die Lauftreffleiter wechselten, mal war es eine über 50-Jährige, mit der besonders gern ältere Kurgäste liefen, weil sie ein gemächliches Tempo anschlug. Ihr Nachfolger war ein Jugendlicher, der schon seit dem ersten Mal mit neun Jahren dabei war.

Seit vielen Jahren kommen immer noch einige unermüdliche „Sportler“ zusammen. Sie machen an einer Hütte im Wald Dehnungsübungen und etwas Gymnastik, je nach eigenem Können. Was immer bleibt, ist das Pulsnehmen. Der Stab für den Lauftreff ist seit Langem verschwunden, der Startpunkt ist geblieben. Die Teilnehmer haben zum Teil gewechselt, und weil die meisten jetzt lieber mit Stöcken laufen wollen, ist der Lauftreff zum „Nordic Walking-Treff“ geworden. Sie laufen dienstags und donnerstags um 16 Uhr, außerdem samstags. Am Dienstag hieß es „Auf die nächsten zehn Jahre“, und der Sprudel in den Bechern perlte.



X