Bad Homburg. Eine gelungene Premiere hat die Sportlerehrung der Stadt Bad Homburg gefeiert. Diese traditionsreiche Veranstaltung, die vor mehr als 40 Jahren vom damaligen Sportamtsleiter Udo Walther eingeführt worden war, hat erstmals in der neuen Albin-Göhring-Halle in Ober-Eschbach stattgefunden.
Die untere der beiden Drei-Felder-Hallen des 30-Millionen-Euro-Projekts, das am 26. August 2024 in Betrieb genommen worden war, bildete mit der Zuschauertribüne sowie perfekter Licht- und Tontechnik einen optimalen Rahmen für die diesjährige Ehrungsfeier.
Zum Gelingen trug auch ein bestens vorbereiteter Moderator, Aaron Schröder, bei. Der Funktionär, der sich ehrenamtlich bei den Footballern der Bad Homburg Sentinels engagiert, erläuterte den Sportlern und deren Begleitpersonen die Besonderheiten von außergewöhnlichen Disziplinen wie beispielsweise Iaido (die Kampfkunst des Schwertziehens aus der Tradition der Samurai) oder Bridge.
Sportlichen Ruhm in diesem Kartenspiel hat Anne Gladiator erworben. Die gebürtige Hamburgerin, die seit 2007 im Taunus wohnt und für den Bridge-Club Friedrichsdorf startet, hat als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im vergangenen Jahr unter anderem in Wyk auf Föhr das 24. Deutsche Bridge-Festival gewonnen.
Den international wohl bedeutendsten Erfolg hat 2024 der 33-jährige Tischtennis-Profi Kristian Karlsson vom TTC Bad Homburg gefeiert, der mit der schwedischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris nach einer 0:3-Endspiel-Niederlage gegen die übermächtigen Chinesen die Silbermedaille gewonnen hat.
Karlsson war allerdings ebenso wie ein Großteil der insgesamt 340 eingeladenen Sportlerinnen und Sportler – darunter 240 Kinder und Jugendliche – nicht persönlich anwesend. Der Schwede hat sich nach Ende der Bundesliga-Saison 2024/25 dem Ober-Erlenbacher Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund angeschlossen und wird also in der nächsten Runde zumindest noch einmal als Mitglied der gegnerischen BVB-Mannschaft wieder im Wingert-Dome an der Seulberger Straße zu sehen sein.
Sportlich anspruchsvoll war das Rahmenprogramm, das für unterhaltsame Abwechslung im Ehrungs-Marathon sorgte, bei dem Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak die Urkunden überreichte, nachdem OB Alexander Hetjes die Athleten im Alter von sechs bis über 80 Jahren begrüßt und seinem Stolz auf die erbrachten Leistungen Ausdruck verliehen hatte.
Angefangen von einer Kinder-Tanzgruppe mit rhythmischer Sportgymnastik über das Akrobaten-Duo Christina & Jessi bis hin zu BMX-Künstler Chris Böhm. Der 41-jährige Fahrrad-Künstler aus Bitterfeld steht mit einigen Weltrekorden im Guinness-Buch der Rekorde und hat mehr als eine Million Follower auf TikTok.
Den größten Applaus in der Ober-Eschbacher Sporthalle gab es beim Auftritt Böhms und dessen Partner bei einer gemeinsamen Darbietung mit Turn-Ass Ole Gottschalk von der SGK Bad Homburg, die dieser mit einem spektakulären Salto rückwärts aus dem Stand beendete.
Voraussetzung für eine Ehrung ist nach den Richtlinien der Stadt Bad Homburg bei Kindern und Jugendlichen mindestens der Gewinn einer Kreismeisterschaft, ein Medaillenplatz bei Hessenmeisterschaften oder ein Platz unter den „Top 5“ bei deutschen Titelkämpfen. Erwachsene müssen im Laufe des betreffenden Kalenderjahrs zumindest hessischer Landesmeister geworden sein.