Neue Räume für die Bad Homburger Tafel

Stefanie Limberg, Alexander Hetjes, Lucia Lewalter-Schoor und Dr. Tobias Krohmer freuen sich über die neuen Räume der Tafel Bad Homburg in der Nähe des Europakreisels. Foto: ad

Bad Homburg (hw). Auch in dem als allgemein „reich“ bekannten Hochtaunuskreis gibt es eine wachsende Anzahl an Menschen, die arm sind. Die Gründe für die Armut sind vielfältig – eine kleine Rente, Arbeitslosigkeit, Insolvenz aus früherer Selbstständigkeit, Scheidung und weitere. Oftmals bedingt auch das Fehlen an bezahlbaren Wohnraum das Leben am Existenzminimum. Viele Menschen mit wenig Einkommen kommen zur Lebensmittelausgabe der Tafel – eine nicht mehr wegzudenkenden Anlaufstelle.

Die erste Tafel wurde 1993 in Berlin gegründet und organisiert. Inzwischen gibt es in der Bundesrepublik über 900 Tafeln, die in der Regel mit ehrenamtlichen Helfern verwertbare Lebensmittel einsammeln, die vom Handel oder Hersteller als unverkäuflich aussortiert wurden. Mit 60 000 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die wöchentlich die Grundversorgung von bis zu 1,5 Millionen Menschen sicherstellen, ist die Tafel eine der größten sozialen Bewegungen bürgerschaftlichen Engagements dieser Tage.

Die Bad Homburger Tafel wurde 2006 gegründet und war bis vor Kurzem in der Wallstraße zu finden. Schon seit Längerem wurden neue Räume gesucht, da die Unterkunft zu klein geworden war. Mittlerweile ist man fündig geworden: Die Tafel ist in ehemalige Räume einer Gastwirtschaft in der Nähe des Europakreisels in der Louisenstraße 144 gezogen. Stefanie Limberg vom Diakonischen Werk Hochtaunus und Tobias Krohmer vom Evangelischen Dekanat Hochtaunus sowie die „Initiativgruppe“, bestehend aus Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutschem Roten Kreuz, Grünen Damen, Johannitern und etlichen beteiligten Privatpersonen, freuen sich über diese sich nach langer Zeit der Suche gefundene Lösung. Einige großzügige Spender machte das Einrichten mit passender Ausstattung (Küche, Kühlgeräte) möglich.

Die Ausgabe der Lebensmittelpakete erfolgt dienstags-, mittwochs- und donnerstagsnachmittag. Die Berechtigten erhalten im zweiwöchentlichen Rhythmus ein Lebensmittelpaket, das sie zu einer festen Zeit für einen symbolischen Beitrag von zwei Euro abholen können.

Auch andere Tafeln im Hochtaunuskreis suchen dringend nach neuen Räumen, da sie an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. So die Tafel „Aufgetischt“ in Usingen, die händeringend nach neuen Räumen sucht.

Viele Helfer spenden ihre Freizeit für die Idee: ein paar Stunden am Tag, in der Woche, im Monat – so wie es die persönlichen Möglichkeiten zulassen. Wer Interesse an einer Mitarbeit bei der Bad Homburger Tafel hat, kann sich im Internet unter www.bad-homburger-tafel.de informieren. Neue Mitstreiter sind willkommen.



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