Neuer Kunstrasenbelag an der Sandelmühle kommt später

Bad Homburg (hw). Die Bauarbeiten zur Sanierung des Kunstrasenplatzes an der Sportanlage Sandelmühle können aufgrund von unvorhersehbaren Komplikationen erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Während der bereits begonnen Bauarbeiten war bei geotechnischen Untersuchungen festgestellt worden, dass der vorhandene Untergrund nicht die von der Norm geforderte Tragfähigkeit aufweist. Dies kam insofern überraschend, als dass der Platz 2003 normgerecht hergestellt worden war und in den vergangenen Jahren keinerlei Anhaltspunkte für Schwachstellen lieferte. Das von einem Baugrundinstitut erstellte Gutachten zeigt nun aber auf, dass in Teilbereichen bodenstabilisierende Maßnahmen erforderlich sind, um die nötige Standfestigkeit zu erreichen. Das hat den Zeitplan für die ursprünglich präzise terminierte Baumaßnahme gehörig durcheinandergebracht.

Die Stadt hatte den Planungsauftrag bereits im Jahr 2018 erteilt und die Ausschreibungsunterlagen rechtzeitig fertiggestellt, so dass direkt nach Genehmigung des Haushaltsplans 2019 und der Bewilligung der Fördermittel durch das Hessische Innenministerium Ende März eine öffentliche Ausschreibung gestartet werden konnte. Trotz dieser offenen Ausschreibungsart und der relativ unkomplizierten Baumaßnahme – alter Kunstrasen und Elastikmatten runter, neue Elastikschicht und Kunstrasen drauf – ging bis zum Submissionstermin Ende April kein gültiges Angebot ein, so dass das Vergabeverfahren Mitte Mai aufgehoben werden musste.

Eine erneute Ausschreibung erfolgte unmittelbar im Anschluss. Da in der Zwischenzeit das ursprünglich vorgesehene Gummigranulat als Verfüllmaterial für den Kunstrasen bei der EU als Mikroplastik in die Kritik geraten war und von 2020 an mit einem Verbot von Gummi-granulat zu rechnen ist, wurde beim zweiten Vergabeverfahren entsprechend reagiert und alternativ umweltfreundliches Korkgranulat ausgeschrieben.

Im zweiten Anlauf gingen verwertbare Angebote ein. Nachdem Ende Juli ein entsprechender Magistratsbeschluss vorlag, erfolgte unverzüglich die Beauftragung der Sportplatzbaufirma. Anfang September wurde mit den Bauarbeiten begonnen – mit der Vorgabe, dass die Baumaßnahme bis spätestens Ende Oktober fertiggestellt sein sollte. Der Bauablauf wurde entsprechend getaktet und der geforderte Fertigstellungstermin vom Auftragnehmer bestätigt.

Aufgrund des Ergebnisses der geotechnischen Untersuchungen mussten die Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz jedoch unterbrochen werden. Ein Verzicht auf die Stabilisierung des Untergrunds hätte Gewährleistungsprobleme sowie die Gefahr von späteren Setzungen und Schäden am Platz nach sich gezogen. Für die Durchführung der Stabilisierungsmaßnahmen ist allerdings eine geeignete Witterung notwendig: Trockenheit über mehrere Tage und ausreichende Temperaturen sind hierzu erforderlich. Dieser Arbeitsschritt hätte zudem den Einbau der Elastikschicht sowie des Kunstrasens noch weiter nach hinten geschoben; für diese Arbeitsschritte sind ebenfalls eine trockene und nicht allzu kalte Witterung Voraussetzung.

Daher hat die Stadt die Entscheidung getroffen, die Arbeiten am Sportplatz aus witterungs-, bau- und gewährleistungstechnischen Gründen auszusetzen. Das Wetter der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass dies die richtige Entscheidung war. Aufgrund von Nässe und zu niedrigen Temperaturen sind Arbeiten an Sportplätzen in den Wintermonaten grundsätzlich nicht praktikabel.

Die Stadt plant jetzt bei geeigneter Witterung im Frühjahr 2020 mit der Baugrundverbesserung und den Tiefbauarbeiten zu beginnen. Direkt im Anschluss soll der Einbau der Elastikschicht und des Kunstrasens inklusive der Verfüllung mit Sand und Korkgranulat erfolgen. Derzeit wird, günstige Witterungsverhältnisse vorausgesetzt, mit einem Abschluss der Baumaßnahme bis Mitte/Ende Mai nächsten Jahres gerechnet.

Die Stadt bedankt sich in diesem Zusammenhang bei der Spielvereinigung 05/99 Bomber Bad Homburg für das Verständnis und bei all den Vereinen, die sich bereiterklärt hatten, ihre Plätze mit der Spielvereinigung zu teilen, so dass der Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden kann.



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