Bad Homburg (hw). Wie gegenwärtig überall auf der Welt wirkt sich das Coronavirus auch immer mehr in Afrika aus. Wie aus Afrika berichtet wird, ist davon auch in starkem Maße die Partnerschule der Humboldtschule, die Mwanga High School (MHS) am Fuße des Kilimandscharo, betroffen.
Im ganzen Land sind alle Schulen, Kindergärten und Universitäten geschlossen, die Produktion ist reduziert, die für die Versorgung wichtigen Märkte sind zu, und der persönliche Kontakt ist eingeschränkt. Es herrscht große Verunsicherung und Angst: Außer der Geißel Malaria, die Jahr für Jahr im Land große Opferzahlen fordert, macht jetzt das neue Virus Angst, das von der Regierung sehr ernst genommen wird.
„Die Bevölkerung ist allerdings mehr in Sorge vor materieller Not und hat Furcht vor Hunger, denn die Regierung hat vor Lebensmittelknappheit gewarnt. Was das bedeutet, weiß man in der Bevölkerung, besonders in den armen Schichten, und diesmal solle es besonders schlimm werden“, schreibt Ernst Friedrich von Wangenheim, der Vorsitzende des Vereins zur Unterstützung des Partnerschaftsprojekts zwischen der Humboldtschule und der Mwanga High School.
Der gemeinnützige Hilfsverein hat an seine Mitglieder einen Informationsbrief zur gegenwärtigen Situation in Mwanga gerichtet mit der Bitte um Unterstützung besonderer Hilfsmaßnahmen. Bisher konnte in der vorbildlichen 24-jährigen Schulpartnerschaft immer über erfolgreiches Wachstum und den Ausbau der Mwanga Secondary School zur High School (MHS) berichtet werden – diesmal ist es anders. Die Schule braucht jetzt lebensnotwendige Unterstützung. Mit dem Schließen aller Schulen in Tansania musste auch die MHS ihre Schüler nach Hause schicken. Als Privatschule und Internat trifft sie diese Maßnahme aber besonders hart. Sie wird ohne staatliche Unterstützung nur durch die Schulgebühren getragen, und diese fallen nun weg. Da das Ende der Schließung nicht absehbar ist und die sowieso niedrigen Lehrergehälter – durchschnittlich etwa 400 Euro monatlich – und die Bezahlung des weiteren Personals (etwa 200 Euro) wegfallen, steht dieser Personenkreis vor einer unlösbaren Aufgabe, und es ist Hilfe von außen unabdingbar.
Wie die Schulleiterin, Madame Mena, berichtet, stehen die Lehrer weiterhin loyal zur Schule, obwohl sie keine Bezahlung mehr erhalten. Sie betreuen ihre Schüler durch Erstellen von Arbeitsblättern, die per WhatsApp verschickt und von ihnen korrigiert werden.
Der Mwanga-Verein hat als Soforthilfe einen ersten Geldbetrag für die 37 Mitarbeiter der tansanischen Schule zur Verfügung gestellt, damit Lebensmittel für die Familien gekauft werden können. „Aber es muss mit der Schulleitung ein Notplan aufgestellt werden, damit sichergestellt ist, dass der Schulbetrieb bei Wiedereröffnung reibungslos aufgenommen werden kann“, sagt von Wangenheim.
Daher wird um Spenden für die Mitarbeiter der Partnerschule der Humboldtschule in Tansania gebeten. Weitere Informationen gibt es bei Ernst Friedrich von Wangenheim per E-Mail an e.v.wangenheim[at]gmx[dot]de.