Pausenlos im Einsatz gegen das Virus

Ein Dankeschön gilt den Einsatzkräften der Bad Homburger Feuerwehren, die während der Corona-Pandemie alle Hände voll zu tun haben. Sie wiederum schicken ein „Danke!“ an die Bürger der Stadt für ihr besonnenes Verhalten in der Krise. Foto: Feuerwehr Bad Homburg

Bad Homburg (fch). Die Bad Homburger Feuerwehr ist auch in der Corona-Krise ständig im Einsatz. Die haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräfte rücken täglich aus, um Menschen in Not schnell und kompetent Hilfe zu leisten. In der Corona-Pandemie ist der Schutz der Einsatzkräfte sowie der Bürger besonders wichtig. Branddirektor Daniel Gui-schard bilanziert: „Insgesamt waren die hauptamtlichen Einsatzkräfte der Bad Homburger Feuerwehr in den vergangenen Wochen und Monaten pausenlos im Einsatz, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dies ist mit Hinblick auf die geringen Fallzahlen in der größten Stadt des Hochtaunuskreises sehr erfolgreich gelungen.“

Zu verdanken sei dies den getroffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Bereits seit 2007 hat sich die Wehr organisatorisch und materiell auf Epidemien und Pandemien durch Beschaffung spezieller Schutz- und Desinfektionsmittel vorbereitet. Es wurden zwei Zentrallager „Bevölkerungsschutz“ zur Bevorratung von Notfallausrüstung aufgebaut. Ab 2012 wurde auf Grundlage eines Regierungsberichts aufgerüstet. Für den Pandemiefall wurden Einrichtungen und Geräte für die Seuchenabwehr besorgt. Dazu gehörten beispielweise ein Abrollcontainer Dekontamination und ABC-Abwehr, der in der Feuerwache in der Dietigheimer Straße stationiert wurde. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet, und Verwaltungsmitarbeiter für die Stabsarbeit wurden an ausgewählten Bildungseinrichtungen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes qualifiziert. Ab Januar 2020 traf sich der Führungsstab zur fortlaufender Lagebeobachtung und Auswertung in der Feuerwache. Ab 1. März folgten die Vorbereitung zur Einberufung des städtischen Krisenstabs in der Feuerwache. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Einrichtung der Geschäftsstelle des Krisenstabs folgte rund zehn Tage später. Am 15. März setzte Oberbürgermeister Alexander Hetjes den Notfallplan um. Damit übernahm die Feuerwehreinsatzzentrale die Alarmierung aller Mitglieder des Krisenstabs und führte die Organisation von 18. Sitzungen durch. Täglich wurde ein Lagebild erstellt.

„Während der Arbeit des Krisenstabs wurden bis zum 15. Mai insgesamt über 2000 Meldungen vorgesetzter Behörden, Hilfeersuchen aus der Bevölkerung und der Wirtschaft, Lageberichte der Gesundheitsbehörden oder sonstige lagerelevanten Mitteilungen bearbeitet“, berichtet Guischard. Dazu gehörte auch die technische Organisation von drei Telefonkonferenzen des Oberbürgermeisters mit Direktschaltung zum Ministerpräsidenten Volker Bouffier und den Mitgliedern des Krisenkabinetts der Hessischen Landesregierung. Mit Aktivierung des Notfallplans wurden bei der Homburger Wehr Desinfektionsschleusen in der Feuerwache und den Feuerwehrhäusern installiert, alle Einsatzfahrzeuge mit Basis-Schutzmitteln (Händedesinfektion, Mund-Nasen-Schutz, Spezialschutzkleidung) ausgestattet und regelmäßige Infektionsschutz- und Desinfektionsmaßnahmen in den Feuerwachen und Feuerwehrhäusern durchgeführt. Der Dienstbetriebe in der Feuerwache 2 in Ober-Eschbach wurde voll aufgenommen sowie der Sonder-Alarm- und die Ausrückeordnung mit den Löschbezirken West (Dornholzhausen, Kirdorf und Stadtmitte) sowie Ost (Gonzenheim, Ober-Eschbach, Ober-Erlenbach) aktiviert. Alle Veranstaltungen und Termine außer Einsatzdiensten wurden in der Freiwilligen Feuerwehr abgesagt. Eine Sondereinheit kümmerte sich um die Abwicklung von Kleineinsätzen wie Notfall-Türöffnungen. Es fanden telefonische Absprachen zwischen der Leitung der Feuerwehr und den örtlichen Wehrführungen statt. Die Feuerwehrkräfte besorgten zentral für alle städtischen Dienststellen und Eigenbetriebe Schutzmittel und übernahmen die Bewirtschaftung der Notfalldepots für Desinfektionsmittel, Atemschutzmasken und Infektionsschutzkleidung aus dem Einsatzmittellager der Feuerwache. Sie desinfizierten in Kitas sowie in Einrichtungen der kritischen Infrastruktur (Trinkwasser, Entsorgung) mit Spezialverfahren mittels Aersol-Verdampfungstechnik.

Auch gaben die Einsatzkräfte dringend benötigte und nicht mehr auf dem freien Markt verfügbare Schutzmittel an ortsansässige Ärzte und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen aus. An zwei Terminen wurden über 10 000 Schutzmasken und 250 Liter Desinfektionsmittel abgegeben. Die Feuerwehrleute teilten außerdem auf Weisung des Oberbürgermeisters Schutzmasken an alle in Senioren-Betreuungseinrichtungen lebende Bürger aus. Die Wehr übernahm Organisation und Logistik der Ausgabe von Schutzmasken an die Marktbeschicker des Wochenmarkts sowie die Beschaffungslogistik von Schutzmasken für die über Sammelanschreiben verteilten Schutzmasken an 57 000 Bürger. „Ferner wurde die Ausgabe von Mehrweg-Schutzmitteln und Mund-Nasen-Bedeckungen an insgesamt sechs Ausgabeterminen in acht Verteilstationen im gesamten Stadtgebiet organisiert und durchgeführt.“

Auch die Beschaffung, Einrichtung und der Betrieb von Desinfektionsschleusen in allen städtischen Einrichtungen mit Besucherverkehr lag bei Wiederaufnahme des Dienstbetriebs in den Händen der Wehrleute. Sie erstellten Hygienepläne für den Betrieb städtischer Dienststellen und stellten Desinfektionsmittel und Desinfektionsverfahren (Verdampfung, Sprühdesinfektion sowie Mittel für die Scheuer-Wischdesinfektion) zur Verfügung. Und sie übernahmen die Schulung von ausgewählten Nutzergruppen in der korrekten Anwendung von Desinfektionsverfahren, erstellten Informationsmaterial und Kennzeichnungsmittel für entsprechende Hygieneeinrichtungen sowie von Warn- und Informationskonzepten für den Einsatz der Lautsprecherfahrzeuge und Warneinrichtungen der Stadt zur Bevölkerungsinformation. Darüber hinaus übernahm die Wehr die fachliche und materielle Unterstützung der Stadtpolizei bei der Bevölkerungsinformation und richtete eine temporäre Polizeistation der Stadtpolizei mit Einsatzleitzentrale in der Feuerwache ein.



X