Bad Homburg. Das war ein gebrauchter Tag für die Bad Homburg Sentinels. Im Heimspiel gegen Spitzenreiter und Meisterschaftsfavorit Kirchdorf Wildcats unterlagen die Kurstädter am Sonntagnachmittag in der 2. Football-Bundesliga Süd mit 0:34 (0:7, 0:14, 0:7, 0:6), und auch die äußeren Umstände werden in unangenehmer Erinnerung bleiben.
„Es ist in jeder Beziehung sehr stürmisch gewesen.“ Mit diesen Worten flüchtete sich Sentinels-Vorstandsmitglied Daniel Hirschel-Weber in eine Art Galgenhumor, nachdem der starke Wind zunächst die übliche Einlauf-Zeremonie mit einem überdimensionalen aufgeblasenen Football-Helm verhindert und anschließend auch noch das Catering-Zelt weggeblasen hatte.
Die stürmischen Angriffe der Wildcats passten genau in dieses Bild, und Kirchdorfs Wide Receiver Jon Cole, der bereits beim 48:20-Sieg im Hinspiel am 17. Juni fünf Touchdowns erzielt hatte, war auch diesmal mit drei Touchdowns der „man of the match“.
„Unsere Defense hat erneut kein Mittel gegen ihn gefunden“, lobte Hirschel-Weber den Kirchdorfer Ballfänger, der aus einer kompakt überzeugenden Mannschaft noch herausragte. Die Wildkatzen stellten trotz der widrigen Wetterbedingungen in Bad Homburg eindrucksvoll unter Beweis, wieso sie in dieser Saison in der 2. Bundesliga Süd erster Anwärter auf einen Aufstieg in die GFL I sind.
Die diesmal nur 100 Zuschauer im Sportzentrum Nordwest – Minusrekord in der achtjährigen Vereinsgeschichte der Sentinels – erfreuten sich zumindest an den Darbietungen der sieben Cheerleader und am Auftritt jener vier Spieler aus der eigenen U19, die eine Woche zuvor noch das Viertelfinale um die deutsche Jugendmeisterschaft gegen die Hamburg Huskies bestritten hatten und die die „Wächter“ nun in eine bessere Zukunft führen sollen.
Vor allem Finn Kohlenbach, als Sprinter des Königsteiner LV Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft der Leichtathleten, aber auch Liam Müller, Kenan Mandausch und Andreas Matzack bekamen gegen Kirchdorf Einsatzzeiten, um sich an das Niveau im Männer-Football so schnell wie möglich zu gewöhnen.
Zudem feierte Michael Linde ein ordentliches Saison-Debüt, und Aaron Seward wurde nach seinem Wadenbeinbruch nochmals geschont, um für die drei wichtigen Spiele gegen Gießen am 20. August, in Frankfurt am 26. August und gegen Stuttgart am 10. September möglichst fit und als Joker auf der Wide-Receiver-Position zur Verfügung zu stehen.
„Wir haben es nach wie vor in unserer eigenen Hand, den Klassenerhalt zu schaffen“, unterstreicht Präsident und Offensive Coordinator Maximilian Schwarz. Er sieht den noch ausstehenden drei Begegnungen gegen unmittelbare Tabellennachbarn zuversichtlich entgegen.
Tabelle: 1. Kirchdorf Wildcats 10:2 Punkte/226:92 Touchdown-Punkte, 2. Pforzheim Wilddogs 10:4/163:108, 3. Fursty Razorbacks Fürstenfeldbruck 10:4/176:122, 4. Regensburg Phoenix 8:4/176:122, 5. Gießen Golden Dragons 6:8/187:184, 6. Frankfurt Universe 6:8/157:213, 7. Bad Homburg Sentinels 4:10/76:171, 8. Stuttgart Scorpions 0:14/71:218.