Smart durch die City und weiter bis ins Hinterland

Bad Homburg (js). „Digital und smart den Limes überwinden“ ist das große Ziel. Untertitel: „Starke Heimat Hessen“. Digitalisierung bleibt das Zauberwort in diesem Langzeit-Projekt, das vor zwei Jahren gestartet wurde, die Partner sind unverändert. Neben der zentralen Kommune Bad Homburg sind das Friedrichsdorf und Wehrheim, gemeinsam wollen sie weiter am digitalen Strang ziehen. Dank der Förderquelle Hessisches Ministerium für Digitalisierung kann der Weg zur „Smart City“ fortgesetzt werden.

Zum dritten Mal binnen zwei Jahren kam Digitalministerin Kristina Sinemus dieser Tage in der Kurstadt vorbei, wieder mit einem analogen Förderbescheid, diesmal in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro. Passend zum Parlamentsbeschluss vom Vorabend, das neue Konzept zum Kurhausumbau umzusetzen, in dem die Spielbank eine wichtige Rolle spielt. Und auch das Maritim-Hotel wieder als Partner umgarnt wird. Dort wurde die Ministerin empfangen.

Der Kurhaus-Komplex ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten in der Stadt, dessen Historie mittels QR-Code per Handy schon erkundet werden kann, interaktive Inhalte und weiterführende Informationen sind in der Stempelpass-App hinterlegt. Zur Smart City gehört der Anspruch, Stadterlebnisse auch von daheim aus haben zu können. Etwa, wenn Menschen nicht mobil sind. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sie soll Mehrwert bringen“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes, die „Digitalisierung soll systematisch und dynamisch Einzug halten, die Bürger müssen davon profitieren“, gibt die Ministerin vor.

Was schon alles auf digitale Wege geleitet wurde seit dem ersten Förderbescheid vom Mai 2023 fassen Chief Digital Officer Michaela Pfeiffer und Ketty Urbani vom Stadtmarketing im Schnelldurchlauf für Sinemus zusammen. Die beiden Frauen in Diensten der Stadt stehen für die Entwicklung der Smart City. Im Zentrum der kommunalen Zusammenarbeit steht eine gemeinsame einheitliche Datenplattform, die allen gleichermaßen helfen soll. Durch zusammengeführte aufbereitete Daten, die in nützliche Informationen umgewandelt werden, etwa bei Hochwasserüberwachung und Vorbereitung auf Starkregenereignisse. Dafür wurden über 100 Sensoren installiert, es gibt auch Passanten-Frequenzmessungen, mit denen Besucherströme beobachtet werden können, die Daten werden auf einer zentralen Plattform hinterlegt.

Neue QR-Codes, App-Erweiterungen bei der Stempel-App sind Stichworte, Schulungen im Bereich Dienstleistungen, eine digitale Geo-Caching-Route Richtung Wehrheim (Stichwort Limes-Überwindung) wurde installiert, am Ende sollen die Datenquellen auch die Grundlage für Entscheidungen bei Nachhaltigkeitsprojekten bilden und bei der Verkehrssteuerung zu unterschiedlichen Zeiten helfen. Digitale Rathausinformation wird laufend erweitert, das neue Förderprojekt läuft unter dem Motto „Digitale Stadt und Infrastruktur“. Ziel ist es, durch digitale Technologien die Stadtplanung, Mobilitätssteuerung und Bürgerinformation auf ein neues Niveau zu heben. Am 20. Juli wird das im Rathaus-Eingangsbereich sichtbar für die Bürger, wenn dort eine moderne Info-Stele in Betrieb genommen wird. Digitale Stadtrundgänge stehen schon lange hoch in Kurs, „die Menschen werden abgeholt“, heißt es in der digitalen Rathaus-Zentrale.

Interessant für die Menschen dürfte das Teilprojekt „Smart Parking System“ werden. Das bestehende Parkleitsystem soll dabei etwa um ein Rückvergütungssystem für den Einzelhandel und einen automatisierten Self-Service für Dauerparkende ergänzt werden. Ziel ist die Reduktion von Parksuchverkehr und die Förderung lokaler Geschäfte. Digitale Anzeigentafeln werden an strategischen Punkten in Echtzeit über Verkehr, Parkplätze und Veranstaltungen informieren. Was OB Hetjes zum Zwischen-Fazit animiert, dass „Digitalisierung die Chance bietet, unsere Stadt zukunftsfähig, effizient und bürgernah zu gestalten.“ Mit den aktuellen 1,4 Millionen Euro sind damit rund fünf Millionen Euro aus Wiesbaden in die smarte Kurstadt geflossen. Das Land stellt seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für Digitalisierungsvorhaben bereit, laut Sinemus wurden bisher 125 Vorhaben mit einer Gesamtsumme von rund 99 Millionen Euro unterst

Der kleine Landgraf greift nicht nur forsch zum Förderbescheid, den Digitalministerin Kristina Sinemus mitgebracht hat, er fungiert beim virtuellen Rundgang durch das Schloss auch als Reise-Guide. Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Wehrheims Bürgermeister Gregor SommerFoto: js

Ketty Urbani vom Stadtmarketing präsentiert, was bereits mit Fördermitteln umgesetzt wurde.Foto: js

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