Studenten rücken Nachhaltigkeit und Digitalisierung in den Fokus

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch bei diesen accadis-Absolventen des Abschlussjahrgangs eine große Rolle. Foto: accadis

Bad Homburg (hw). Ähnlich wie die Gründer in der bekannten TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ stellten die accadis-Absolventen des Abschlussjahrgangs 2021 Anfang September ihre Geschäftsideen einer renommierten Jury vor. Dabei standen relevante gesellschaftliche Themen im Fokus. Der Anspruch, dass Unternehmertum die Welt ein bisschen besser machen soll, ließ sich am vergangenen Samstag an der accadis Hochschule gut nachvollziehen.

Jedes Jahr schließen die Bachelor-Studierenden ihr Studium mit einer einwöchigen Start-Up-Pitch-Woche ab. 19 Studententeams hatten eine Woche Zeit, eine Geschäftsidee zu entwickeln, für diese einen Businessplan zu erstellen und diesen dann vor einer Investorenjury zu präsentieren. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Großteil der Studierendenteams aktuell drängende Themen bearbeitet und dafür Lösungen entwickelt hat. Vier der 19 Geschäftsideen zielen auf Nachhaltigkeit ab: Nachhaltige Kinderkleidung zum Mieten, nachhaltiger Kinesio-Tape aus PET-Flaschen, Hundekot- und Müllbeutel aus nachhaltigem und biologisch abbaubarem Maismehl, wiederverwendbare Geschenkverpackungen aus recycelten Stoffen.

Aber auch das Thema Digitalisierung spielt bei einigen Geschäftsideen eine Rolle: heyCollege bietet Bildungseinrichtungen eine Optimierung der bestehenden administrativen Prozesse an, und die leanchef GmbH ermöglicht Restaurants die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen mit Hilfe einer KI-gestützten Plattform.

Sehr überrascht war die Jury von der Geschäftsidee „BeyondLife“ – ein Rundum-Service für die Vorsorge im Todesfall. „Wir haben bei der Abschlussprüfung schon einiges erlebt. Das Thema Tod kam dieses Jahr zum ersten Mal, aber es gehört ja zum Leben“, sagt die geschäftsführende Gesellschafterin der accadis Hochschule und Jury-Mitglied, Gerda Meinl-Kexel.

„Ich habe mich sehr gefreut“, erklärt Professor Florian Pfeffel, Präsident der accadis Hochschule, „dass die Studierenden am Samstag vor einer Jury aus renommierten Unternehmensvertretern präsentieren konnten. Dadurch erhalten die Studierenden wertvolles und praxisnahes Feedback für ihre Ansätze.“ Dr. Hellen Fitsch, Leitung Corporate Citizenship bei accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Bettina Mertgen, Partnerin bei Deloitte, und Paul Küderli, Partner bei McKinsey und somit Experte für die Finance-Themen, waren mit von der Partie.

Darüber hinaus rundeten auch Bad Homburger Unternehmen die Juryzusammenstellung ab. Oliver Stahl zeigte Flagge für Lilly Deutschland. Er leitet den Bereich Corporate Affairs und bringt insbesondere seine langjährige Erfahrung für Digital Ventures mit ein. Für den Bereich Digitalisierung kam mit Branimir Brodnik, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Bad Homburger Unternehmensberatung microfin, ein weiterer Experte hinzu. Die neue Chief Digital Officer der Stadt Bad Homburg, Michaela Peschk-Aschenbrenner, gehörte mit ihrer Vision einer Smart City ebenfalls mit in die Jury.

Und für alle Studierenden, die ihre Geschäftsidee nicht nur als Prüfungsleistung verstanden haben, sondern ihr Start-Up auch nach ihrem Abschluss weiterverfolgen wollen, war mit Jens Klemann (Strateco) und Riklef von Schüssler (allington) auch das Bad Homburger Unternehmer- und Gründernetzwerk groundr Teil der Jury. „Natürlich erhoffen wir uns von diesem Format auch“, ergänzt Pfeffel, „dass einige Studierende ihre Geschäftsidee weiterverfolgen und wir mit dem accadis Institute of Entrepreneurship und dem Verein groundr dabei finanziell und ideell unterstützen können.“



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