Mit Tarzan wird das Kurtheater zum Dschungel

Tarzan (im Hintergrund) lebt im Dschungel mit einer Gruppe von Affen. Seine gecshichte zeigt das Theater Liberi in einem turbulenten Musical. Foto: Theater Liberi/N. Boehme

Bad Homburg (jas). Die Bühne im Theater des Kurhauses ist kaum wiederzuerkennen: Palmen wachsen hier und dort, Lianen hängen von mächtigen Dschungelriesen, und eine Horde Affen hat im Dickicht ihren Spaß. Dann plötzlich sehen die Zuschauer ein junges Menschenpaar mit einem Baby. Sie irren hilflos durch die Wildnis und versuchen, sich und ihren Nachwuchs vor den wilden Tieren zu schützen. Das Kind überlebt, findet bei den Affen ein Zuhause und wächst zu einem jungen Mann heran – Tarzan.

Die bekannte Geschichte des Dschungeljungen erzählte das 2008 gegründete Theater Liberi am Samstagnachmittag in einem lebhaften und wunderschön inszenierten Musical. Zahlreich waren Familien, Großeltern mit ihren Enkeln und ganze Freundesgruppen ins Theater gekommen, um die aufregende Geschichte von Tarzan (Marlon Hangman) mitzuerleben. Dem Ensemble gelang es mühelos, sein Publikum in die Welt des Dschungels zu entführen. Dort machten die Zuschauer nicht nur Bekanntschaft mit Tarzans Affenfreundin Tee (Lisa Marie Breithaupt), sondern auch mit der Affendame Kala (Martina Pallinger) und mit dem beeindruckenden Oberhaupt des Affenclans, Kerchak (Dan Chamandy).

Er lässt Tarzan auch nach Jahren noch spüren, dass er nicht wirklich zu ihnen und in die Dschungelwelt gehört. Tarzans Gefühl, seinen Platz in der Welt erst noch finden zu müssen, wird stärker, als er zum ersten Mal auf Menschen trifft. Professor Porter (Willard Bogaard), seine neugierige, lebenslustige und etwas tollpatschige Tochter Jane (Laura-Sophie Hering) und die zwielichtige Olivia Clayton (Hannah Kreuzer) befinden sich auf einer Expedition, um den Dschungel zu erforschen. Ein Schuss knallt, und schon stolpert das Trio in knallbunten Outfits und mit riesigen Koffern im Schlepptau über Wurzeln, Lianen und Urwaldgewächse.

Was dann zwischen Palmen und Schlingpflanzen im Kurhaus-Dschungel passiert, verfolgen die großen und kleinen Theaterbesucher gespannt. Fest steht: Sie werden mit der Musical-Inszenierung des Theater Liberi – Regie und Choreografie Carolin Pommert – bestens unterhalten. Denn nicht nur schauspielerisch können die Protagonisten auf der Bühne überzeugen, auch die Musik (Christoph Kloppenburg und Hans Christian Becker) reißt mit. Wenn Songs wie „Kopf und Po“, „Auf die Pauke“ oder „Jetzt geht es los“ erklingen, ist das Kurtheater in Bewegung. Für die kreativen Kostüme zeichnen Annette Pfläging und Tina Bundkirchen verantwortlich, das farbenfrohe Bühnenbild haben die Zuschauer Beata Kornatowska zu verdanken. Die Gesamtleitung hat Lars Arend, der Inhaber des Theater Liberi mit Sitz in Bochum.

Am Ende gibt es reichlich Applaus für eine mit viel Schwung, Spaß und Tempo inszenierte Geschichte, für bestens aufgelegte Schauspieler und eingängige Songs.

!Wer die Vorführung des Musicals „Tarzan“ in Bad Homburg verpasst hat, kann das Ensemble des Theater Liberi noch einmal am 3. Februar um 15 Uhr in der Stadthalle Oberursel sehen.



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