Der Brand des Gestüts Erlenhof bleibt im Gedächtnis

Bürgermeister Meinhard Matern (l.), Branddirekor Daniel Guischard (r.) und Christian Broweleit (2. v. r.) freuen sich mit den Beförderten Alexander Winter (hinten l.) und Peter Gutsmiedl (hinten r.) sowie Guido Schlottmann (2. v. l.), der von seiner Frau, Wehrführerin Angela Schlottmann, befördert wird und einen Kuss bekommt. Foto: FFW Dornholzhausen

Bad Homburg (eh). Der Schwerpunkt bei den Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Dornholzhausen lag 2019 auf technischen Hilfeleistungen. Darauf wies Wehrführerin Angela Schlottmann bei der Jahreshauptversammlung hin. Auch einige Einsätze bei Sturm waren zu verzeichnen, jedoch ohne Extremwetterlagen. „Somit könnte man das Jahr grundsätzlich erst einmal als ,normales, eher ruhiges Jahr‘ verbuchen“, betonte Schlottmann.

Allerdings wurde das Jahr durch den Großbrand des Gestüts Erlenhofs geprägt. „Das Flammenmeer, das wir beim Eintreffen an der Einsatzstelle an einem Donnerstag vorfanden, werden unsere Feuerwehrleute vermutlich nie vergessen. Ebenso wenig die nachfolgenden Bilder mit dem Teileinsturz der Stallungen oder die immer noch qualmenden Trümmer in der Folgenacht und an den Folgetagen. Unsere letzten Kräfte rückten erst am Samstagabend gegen 19 Uhr ab, was zeigt, wie langwierig der Einsatz war“, sagte die Wehrführerin. „Die Bad Homburger Feuerwehren unter der Leitung von Branddirektor Daniel Guischard haben hier vereint ihre Schlagkraft und ihr Können unter Beweis gestellt und ein Ausbreiten auf das angrenzende Wohnhaus und das restliche Gestüt verhindert.“

Auch die Zusammenarbeit über die Stadtgrenzen hinaus mit den hinzugezogenen Wehren aus dem Hochtaunuskreis und Frankfurt lief Hand in Hand und harmonisch. Angela Schlottmann wies darauf hin, dass der Zusammenhalt innerhalb der Wehr sich in vorbildlicher Weise zeigte. „Kameraden, die zwingend auf die Arbeit mussten, wurden abgelöst durch andere, die beruflich bedingt erst später zum Einsatz dazukommen konnten, Brandwachen und notwendige Nachlöscharbeiten wurden sofort besetzt und alles andere im privaten Bereich zurückgestellt, um die Anforderungen des dreitägigen Einsatzes entsprechend abzuarbeiten.“

Auch der Magistrat bedankte sich bei den Einsatzkräften für den herausragenden Einsatz und organisierte kurzerhand einen Kameradschaftsabend in der Schreinerei Pfeiffer. So konnte bei einer Brotzeit noch einmal über den Brand gesprochen und anschließend in gemütlicher Runde abgeschaltet werden. „Beim Brand auf dem Gestüt Erlenhof hat die Dornholzhäuser Feuerwehr ihre Schlagkraft unter Beweis gestellt“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Ich danke Ihnen für den großartigen Einsatz. Ich bin sehr stolz auf die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr.“

Außer dem Brand des Gestüts ist 2019 noch ein weiteres Bild im Gedächtnis der Dornholzhäuser Feuerwehr geblieben. Anfang Oktober verwandelte sich die Wiese in der Gertrud-Bäumer-Straße in einen umzäunten Bereich, und das aufgestellte Bauschild verkündete die lang ersehnte Nachricht: Der Neubau des Feuerwehrhauses beginnt. Bereits im Herbst wurden die notwendigen Bodenarbeiten vorgenommen, und nach aktueller Planung geht es im April nach Ende der Frostperiode mit dem eigentlichen Bau los.

Die Statitsik zeigt: Montag ist in Dornholzhausen anscheinend der „ungefährlichste Tag“. Nahezu jeder vierte Einsatz fiel dagegen auf einen Samstag. An reinen Einsatzstunden wurden 2019 durch die Wehr Dornholzhausen 588 Stunden geleistet, dies entspricht 73,5 Arbeitstagen. 37 Übungs- und Ausbildungsabende wurden absolviert. Insgesamt wurden neben den bereits erwähnten Einsatzstunden weitere 1998 Ausbildungsstunden geleistet. Zwölf Mitglieder der Einsatzabteilung haben insgesamt 18 Feuerwehrlehrgänge und Seminare mit Erfolg absolviert.

2019 hatte die Dornholzhäuser Wehr 30 Mitglieder in der Einsatztabteilung. „Wir sind uns aber durchaus darüber im Klaren, dass wir insbesondere in unserem Löschbezirk aufgrund der sich immer mehr zuspitzenden Wohnraumsituation und damit verbundener Fluktuation unseres Nachwuchses verstärkt auch um Quereinsteiger werben müssen“, sagte Angela Schlottmann. So wird es eine der Aufgaben des Feuerwehrausschusses sein, sich mit dem Thema „Mitgliederwerbung“ konzeptionell neu auseinanderzusetzen.

Befördert wurden: Lisa Fiala und Laura Pfarr zu Feuerwehrfrauen, Peter Gutsmiedl zum Hauptfeuerwehrmann, Dennis Kraus zum Oberlöschmeister, Alexander Winter zum Brandmeister und Guido Schlottmann zum Oberbrandmeister. Branddirektor Guischard gab die Aufgabe an Wehrführerin Angela Schlottmann ab, so dass sie die Gelegenheit hatte, ihren Mann Guido zu befördern. Als Dank dafür gab es am Ende einen Kuss vom Ehemann.

Die Jugendfeuerwehr hatte Ende 2019 14 Mitglieder, zehn Jungen und vier Mädchen. Diese haben nach Ansicht von Jugendwartin Simone Brückner viel erlebt. So wurde ein 24-Stundendienst veranstaltet, bei dem der Alltag eines Berufsfeuerwehrmanns nachgestellt wurde. Somit mussten die Kinder neben der Grundreinigung der persönlichen Ausrüstung und dem gemeinsamen Spülen nach den Mahlzeiten jederzeit davon ausgehen, dass ein Alarm eingeht. „Und diese gingen nicht zu wenig ein“, berichtete Brückner. Auch eine Ausbildungseinheit in der Ersten Hilfe mit der DRK-Bereitschaft stand auf dem Programm.

Die Minifeuerwehr hat sich an 40 Tagen getroffen. Geleitet wird die Gruppe von Jennifer Engelhardt. Die Alters- und Ehrenabteilung der Dornholzhäuser Wehr hat 15 Mitglieder und hat sich an zwölf Abenden zum Stammtisch im Gerätehaus Dornholzhausen getroffen. Die Stammtischabende wurden mit aktuellem Ortsgeschehen von den Kameraden der Wehr gestaltet.



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