Im Horrortunnel der Pfadfinder herrscht die böse Waldhexe

Die kleinen Waldhexen kommen plötzlich aus der Dunkelheit ans Licht. Fotos: Pfadfinder

Bad Homburg (hw). Es hatte schon einen Hauch von Rummelplatz-Atmosphäre, als sich am Wochenende während des Aufbaus Kinder um das Grundstück der evangelischen Waldenser-Kirchengemeinde in Dornholzhausen versammelten, um zu spicken, was denn diesmal zu Halloween am Pfadfinderheim passieren würde. Seit zwölf Jahren laden die Taunus-Pfadfinder am Halloween-Tag zu einem Besuch ihres Horrortunnels ein. Längst ist er in ganz Bad Homburg bekannt.

Bereits nach dem Laternenfest beginnt für die Pfadfinder die Planung für Halloween. Welches Thema soll es sein? Wie können die Ideen umgesetzt werden? Nach Hexen, Vampiren, Zombies und einem schreckliche „Irrenhaus“ sollte es diesmal um die Rache der Natur gehen. Pflanzen und Büsche sollten lebendig werden und sich die Menschen vorknöpfen – beauftragt von der bösen Waldhexe. Doch bevor die Darsteller in Kostüme mit umwickelten Blättern und Ästen schlüpfen konnten, stand der Aufbau des Tunnels auf dem Plan.

Zwei Wochen vor der Veranstaltung wurde das Innere des Pfadfinderheims dekoriert. Der Chef-Organisator der vergangenen Jahre war

in den Herbstferien im Urlaub, also musste die neue Generation ran. David Schimschak, gerade einmal 14 Jahre alt, übernahm die Planung von Deko und technischen Aufbauten. Im Pfadfinderheim selber wurde ein Dschungel geschaffen. Hunderte künstlicher Ranken, Blätter und Lianen wurden verbaut. Zudem wurde eine Menge an Kabeln verlegt, um die Effektbeleuchtung zu installieren. Exakt ausgerichtete Spots brachten eine schaurige Lichtatmosphäre. Auch der Platz, an dem der Darsteller im Blätterkostüm die Besucher erschrecken sollte, brauchte eine gute Ausleuchtung. Drei Tage vor der Veranstaltung wurde das Zelt aufgebaut, durch das der Tunnel führte. Eine geschickte Konstruktion ineinander stehender Jurten, den typischen Pfadfinderzelten, ergab einen Tunnel von über 70 Metern Länge. Hier hatte Kevin Rudeloff die Leitung übernommen. Im Zelttunnel installierte David Schimschak über 100 Meter Verkabelung.

Am Halloween-Abend war der Beginn auf 18.30 Uhr angesetzt. Schon 15 Minuten vorher bildete sich eine Warteschlange, die über den Kirchplatz bis vor zur Dornholzhäuser Straße reichte. Bis 21 Uhr war der Ansturm groß. Junge wie alte Halloween-Begeisterte wollten einen Gang durch den legendären Horrortunnel wagen.

Wer das Pfadfinderheim betrat, den erwartete ein Labyrinth aus Pflanzen, ein unheimlicher Sound ertönte, Nebelschwaden waberten von überallher. Blättermann Viktor Pradel erschreckte die Besucher und trieb sie durch den Hinterausgang in den Tunnel. „Dort begann der echte Horror. Über 20 Darsteller in Kostümen und ausgestattet mit Soundeffekten warteten nur darauf, allen Besuchern ordentlich Angst einzujagen“, sagte Markus Repp. Verfolgt von einem Monster mit großer Heckenschere kamen die Gäste vorbei an der aus dem Mund qualmenden Waldhexe, einigen von Ranken gewürgten Personen und einiger kleiner Waldhexen, die plötzlich aus der völligen Dunkelheit erschienen. Ein Mann im Horror-Kostüm lenkte schließlich die Gäste durch das Gemeindehaus hinaus ins Freie. Die, die sich durch den Tunnel trauten, hatten „fürchterlichen“ Spaß. Die, die direkt zu Beginn aus Angst das Haus wieder verließen, versuchen es vielleicht im kommenden Jahr erneut. Über 500 Gäste zählten die Pfadfinder an diesem Abend, der Einlass war gratis.

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