Die Kita ist fertig, die Kinder können einziehen

Bad Homburg (eh). Ein Jahr und ein Monat, nachdem Oberbürgermeister Alexander Hetjes im Juni 2022 den ersten Spaten in den Boden gestochen hat, ist die neue Kindertagesstätte in Dornholzhausen – in der Dornholzhäuser Straße zwischen Feuerwehrhaus und Hort – bezugsfertig. „Damit haben wir den Zeitrahmen, den wir uns gesetzt haben, exakt erfüllt“, so der OB. Und auch der Kostenrahmen wurde eingehalten. Die Gesamtkosten für das Gebäude und die gebäudenahen Außenanlagen belaufen sich auf 6,5 Millionen Euro. Über das Landesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuung 2020 bis 2024“ konnte ein Zuschuss in Höhe von einer guten Million Euro abgerufen werden.

„Ich danke dem Generalunternehmer und auch den Mitarbeitern aus dem Rathaus für die zügige Umsetzung des Projekts“, sagte Hetjes und ergänzte: „Wir hatten uns von der Modulbauweise eine schnelle, effiziente und kostensichere Realisierung erhofft – dieser Effekt ist eingetreten.“

Die verhältnismäßig kurze Bauzeit hat auch was mit der innovativen Bauweise zu tun. Erstmals wurde in Bad Homburg ein städtisches Gebäude aus Cross Laminated Timber (CLT) gebaut. Oder um es einfach zu formulieren: aus Brettsperrholz. Die Holzlatten werden kreuzweise verleimt und bieten bei der Fertigung praktische Vorteile wie eine schnelle, trockene und präzise Bauweise. Hinzu kommen positive Wohneigenschaften und ein ökologisches Alleinstellungsmerkmal. Die Gesamtkonstruktion der Kita Dornholzhausen II besteht aus rund 400 Kubikmetern Fichte, das CLT verteilt sich zu 243 Kubikmetern auf die Wände und zu 157 Kubikmetern auf das Dach. Die sogenannte Vorhangfassade besteht aus rund zwölf Kubikmetern Lärche.

Eine weitere Besonderheit ist die Betondecke zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss. Die Experten erwarten sich durch die höhere Dichte von Beton gerade in den Sommermonaten Vorteile. Bauwerke aus schweren Materialien haben eine hohe Speichermasse. Das sorgt dafür, dass die Innenraumtemperatur bei wechselnden externen Einflüssen über den Tagesverlauf, manchmal auch über mehrere Tage hinweg, stabil bleibt. Maßgeblich für den Ausgleich der Temperaturschwankungen eines Tages sind die Oberflächen im Innenraum, da sie die Wärmespitzen des Tages aufnehmen und in der Nacht, bei sinkenden Außentemperaturen, wieder abgeben.

Das Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Riegel, in dem die Gruppen- und Differenzierungsräume, die Sanitäreinrichtungen, eine Küche, die Büros und weitere Funktionsräume angeordnet sind, sowie einem direkt angeschlossenen eingeschossigen Erweiterungsbau, in dem der Speise- und Mehrzweckraum untergebracht ist. Auf dem Dach des Riegels befinden sich eine Photovoltaikanlage (20 Kilowatt-Peak) zur Stromgewinnung und eine Solarkollektoranlage, die in das Heizungssystem eingebunden ist. Die restlichen Dachflächen werden extensiv begrünt.

„Der Neubau soll dem ständig zunehmenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen Rechnung tragen“, sagte Hetjes. Nach Inbetriebnahme wird die Kita in einer Doppelnutzung als Ersatzstandort für den DRK-Kindergarten „Spatzennest“ (Elisabethenstraße 16) und das Montessori-Kinderhaus (Am alten Wehr 1) genutzt. Das „Spatzennest“ wird mit den bestehenden drei Kindergartengruppen (75 Kinder) und einer Krippengruppe (zwölf Kinder) mit Beginn der Umbaumaßnahmen des alten Standorts einziehen. Das Montessori-Kinderhaus soll mit seinen zwei Kindergartengruppen (24 Kinder) in den Neubau in Dornholzhausen einziehen. Der Umzug der beiden Träger ist für das erste Quartal 2024 geplant. Das DRK wird voraussichtlich im Februar 2024, das Montessori-Kinderhaus im März 2024 umziehen.

„Wir freuen uns auf die neuen großzügigen Räume, um unsere Angebote und Ideen zur Förderung der Kinder besser umsetzen zu können“, sagte die „Spatzennest“-Leiterin Gabriele Stamm. „Als einziger Montessori Kindergarten Bad Homburgs sind wir sehr dankbar für die Unterstützung, den positiven Austausch und die großzügigen Räume, die die Stadt uns während der Bauarbeiten der U-Bahn-Verlängerung zur Verfügung stellt“, betonte ein Vertreter des Kinderhauses.

Die neue Kindertagesstätte in Dornholzhausen ist aus 400 Kubikmetern Fichtenholz gebaut worden. Foto: Ehmler



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