Vier zusätzliche Stationen für Rundgang durch Gonzenheim

Bad Homburg (eh). Wer einen Rundgang durch den Gonzenheimer Ortskern unternimmt, findet an bestimmten Gebäuden oder Stellen Schilder, auf denen die Geschichte beschrieben ist. „So können die alten, neuen und nicht mehr vorhandenen Gebäude ihre Geschichte erzählen, und man kann auf diese Weise einen Eindruck gewinnen, wie aus dem ehemals landwirtschaftlich geprägten selbständigen Dorf Gonzenheim ein Stadtteil Bad Homburgs wurde“, sagte der 2. Vorsitzende des Geschichtlichen Arbeitskreises Gonzenheim, Heinz Humpert.

Jetzt wurden vier weitere Schilder vom Gonzenheimer Arbeitskreis angebracht: Am Brendel-Hattsteinischen Gut in der Frankfurter Landstraße 83 und Kirchgasse 1, am ehemaligen „Darmstädter Hof“ in der Frankfurter Landstraße 77, an der Brendel’schen Mühle, Alt Gonzenheim 12, und an der ehemaligen Gemeindewaage, Frankfurter Landstraße 156. Somit erweitert sich der Rundgang durch den Gonzenheimer Ortskern auf 23 Stationen. Hinzu kommen 20 Stationen, die man bei einem Rundgang durch die Gonzenheimer Außenbezirke erkunden kann. Hier fällt zum Beispiel die Gonzenheimer Gerichtsstätte auf, wo ein Galgen stand. Das ist heute die Adresse Friedenstraße 2-4.

Die Brendel’sche Mühle existierte schon vor 1574 und war eine Mahl- und Tabaksmühle. Später wurde sie auch als Schlosserei genutzt; das alte Mühlrad galt noch bis 1928 als Kraftantrieb für Maschinen. In den 1970er-Jahren wurde das Gebäude von Grund auf modernisiert, heute ist das Anwesen Eigentum der Familie Klüh.

Der „Darmstädter Hof“ war das größte und am längsten betriebene Wirtshaus in Gonzenheim. Von seiner ersten schriftlichen Erwähnung als Wirtshaus im Jahr 1788 bis zu seinem Verkauf und Abriss 1991 war es im Besitz der gleichen Familie. 1996 erfolgte der Abriss, 2007 entstand die heutige Wohnanlage. Das Brendel-Hattsteinische Gut war einer von zwei in Gonzenheim existierenden Gutshöfen und wurde am 12. Dezember 1598 beurkundet. Wegen Erbauseinandersetzungen wurde das Grundstück mehrfach geteilt. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Brendel-Hattsteinischen Gut drei Wohnhäuser. Die befahrbare Gemeindewaage fand hauptsächlich Verwendung zum Wiegen der Ernteerträge der Landwirte. Abgerissen wurde die Waage Anfang der 1970er-Jahre.

Der Rundgang durch den alten Gonzenheimer Ortskern beginnt am Museum, Am Kitzenhof 4, und dauert etwa zwei Stunden. Dort gibt es auch die Broschüre „Wege zur Stadtgeschichte – Ortsrundgang Gonzenheim“, in der alle Stationen aufgezeichnet und beschrieben sind.

Der 2. Vorsitzende des Geschichtlichen Arbeitskreises Gonzenheim, Heinz Humpert (l.), und der Vorsitzende Ernst Henrich (r.) bringen das Hinweisschild am ehemaligen Brendel-Hattsteinischem Gut an. Foto: Ehmler



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