Kirdorfer Urgestein Hans Leimeister feiert 80. Geburtstag

Bad Homburg (eh). Vor 80 Jahren wurde in der Kirdorfer Grabengasse Hans Leimeister geboren. Es war der 10. Mai 1939. Und weil Leimeister bis heute „seinen Stadtteil“ nie verlassen hat, kann man ihn getrost als Kirdorfer Urgestein bezeichnen.

Dass er Kirdorf nie den Rücken gekehrt hat, stimmt jedoch nicht ganz. Nachdem Leimeister den Kindergarten im Schwesternhaus, die Ketteler-Francke-Schule und die Kaiserin-Friedrich-Schule (heute Kaiserin-Friedrich-Gymnasium) besucht hat, begann er eine Ausbildung beim Bad Homburger Unternehmen PiV (heute PiV Drives GmbH). 37 Jahre war Hans Leimeister dort tätig, zum Schluss als Kundendienstleiter. Als Monteur war er weltweit für das Unternehmen unterwegs, in allen Kontinenten war er aktiv. „1960 bin ich das erste Mal geflogen“, erinnert sich Leimeister. Seine Eltern haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Besonders erinnert er sich an den Flug mit einer DC 3 von Kopenhagen ins schwedische Malmö: „Der Flug dauerte lediglich 15 Minuten.“ Heute verbindet eine Brücke Kopenhagen mit dem schwedischen Festland.

Messdiener war Hans Leimeister in St. Johannes bis zum Alter von 20 Jahren. Auch Jugendleiter war er dort. Seit 1969 ist er in St. Johannes im Pfarrgemeinderat tätig, seit 1973 organisiert er an Fronleichnam das Pfarrfest im Hof des Schwesternhauses, zu dem er bis heute eine besondere Beziehung hat. Zehn Jahre lang hat er mit dem evangelischen Pfarrer Claus Bollmann von der evangelischen Gedächtniskirche das Eichenstahlfest organisiert. Auch die Jubiläumsfeste zum 125-jährigen und zum 150-jährigen Bestehen von St. Johannes (1987 und 2012) hat er auf die Beine gestellt. Die 1100-Jahr-Feier Kirdorfs 1992 und die 1125-Jahr-Feier moderierte er.

Ortsvorsteher und Kerbevater

Beim Kirdorfer Vereinsring war Leimeister von Anfang an dabei, das liegt etwa 40 Jahre zurück. Dort wurden die Kirdorfer Stadtteilfeste organisiert, die 1982 zum ersten Mal stattfanden. Bei der Kirdorfer Kerb wird Hans Leimeister der „Kerbevater“ genannt; er ist der Lenker dieser Traditionsveranstaltung. Beim Geschichtsverein Kirdorf ist Hans Leimeister seit Anfang der 1960er-Jahre aktiv. Verschmolzen ist der Verein mit dem „Kirdorfer Heimatmuseum“, wo Leimeister seit der Gründung im Jahr 2004 der Vorsitzende ist. Bereits 1979 trat der Kirdorfer in die CDU ein. „Schon 1957 habe ich Plakate für die CDU geklebt“, sagt er. 1981 wurde er der CDU-Vorsitzende Kirdorfs und ist seitdem eigentlich auch der Ortsvorsteher. Doch erst seit 2016 gibt es den Ortsbeirat, sodass er den Titel seitdem offiziell trägt. Seit 1981 ist Hans Leimeister im Kreistag tätig, seit 1989 sitzt er im Kreisausschuss und ist somit einer der Vertreter des Landrats. 2001 war er Erster Beigeordneter des Landkreises.

Unterwegs mit dem Rad

Fahrradfahren ist Hans Leimeisters großes Hobby bis heute. 1956 hat er mit einem Freund mit einem Acht-Gang-Viktoria-Rad, das damals 300 D-Mark gekostet hat, seine erste große Radtour von Kirdorf nach Luzern gemacht. „In zwei Wochen hin und zurück“, sagt er kurz und knapp. 1964 hat er sich sein erstes Rennrad gekauft, 1971 war er mit Wilfried Trott von der deutschen Nationalmannschaft im Trainingslager in Südfrankreich, wo er in zwei Wochen 2000 Kilometer mit dem Rennrad zurückgelegt hat. 10 000 Kilometer im Jahr radelt er bis heute noch. „In diesem Jahr habe ich bis jetzt schon 2000 Kilometer zurückgelegt“, sagt Leimeister, der derzeit ein Cervélo R3 mit 30 Gängen für 8000 Euro fährt. „Der Große Feldberg ist für mich heute nach wie vor kein Problem. Ich könnte ihn ohne Probleme fahren.“

2012 bekam Leimeister das Bundesverdienstkreuz. Im Moment wünscht er sich, dass alles so weiter läuft wie bisher. Beim Vereinsring hat er allerding angemeldet, dass ein anderer den Vorsitz machen muss. Immerhin ist Hans Leimeister ja auch noch beruflich aktiv: Er hat eine Werkstatt mit Lager in Seulberg und stellt Teile für seine Brüder, die eine Firma in München und Nürnberg haben, her.

Landrat Ulrich Krebs, Oberbürgermeister Alexander Hetjes und der katholische Pfarrer Werner Meuer richten am Samstag, 11. Mai, zum 80. Geburtstag für Hans Leimeister einen Empfang im Schwesternhaus aus. Auf Geschenke verzichtet der Jubilar. Er möchte, dass für das Schwesternhaus gespendet wird. Hans Leimeister war während der Sanierung des Schwesternhauses Sprecher des Bauausschusses. „Trotz Fertigstellung der Sanierung gibt es noch viel zu tun, zum Beispiel im Garten“, sagt er.

Hans Leimeister im Garten seines Hauses mit Blick auf den „Kirdorfer Dom“, zu dem er eine besondere Beziehung hat. Am Freitag feiert er seinen 80. Geburtstag. Foto: Ehmler



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