Von der autofreundlichen zur menschenfreundlichen Stadt

Groß ist das Interesse an der SPD-Diskussionsveranstaltung zum Thema Verkehr, die von Elke Barth (stehend, l.) eröffnet und von Jürgen Stamm (stehend, 2. v. l.) moderiert wird. Foto: fch

Bad Homburg (hw). Das große Interesse von etwa 60 Bürgern, die in den „Hessischen Hof“ in Ober-Eschbach gekommen waren, zeigte, dass die SPD mit ihrer Diskussionsveranstaltung zum „Verkehr in den südlichen Stadtteilen“ ein brennendes Thema aufgegriffen hatte. „Wir wollen Ihnen ein Forum bieten, Kritik und Anregungen zur Verkehrssituation im Bad Homburger Süden vorzubringen“, eröffnete die SPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Elke Barth die Veranstaltung.

Moderiert vom SPD-Verkehrsexperten und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Jürgen Stamm, erläuterten einleitend der stellvertretende Ortsvorsteher von Gonzenheim, Dr. Thomas Kreuder, das Ober-Eschbacher Ortsbeiratsmitglied Wolfgang Laupus und Nils Wetter vom Ortsbezirk Ober-Erlenbach die Vorstellungen der SPD. „Wir müssen umdenken, andere Prioritäten setzen“, begann Kreuder, „weg von der autofreundlichen hin zur menschenfreundlichen Stadt!“ Oberste Ziele seien die Vermeidung von Durchgangsverkehr, insbesondere Schwerlastverkehr, die Schließung von Schleichwegen durch Ortskerne und Wohngebiete und die entsprechende Umgestaltung der Straßen mit verringerter Spurbreite durch feste Radwege und begrünte Straßeneinbauten.

Laupus unterstrich die dringende Realisierung des von der SPD seit Langem geforderten computergestützten Verkehrsleitsystems für den Ost- und Südring. „Wir brauchen fließenden Umgehungsverkehr, keinen Umgehungsstandstreifen“, forderte Laupus. Gerade auch die neuen im Bau befindlichen Gebiete Hühnerstein in Ober-Erlenbach und Südcampus in Ober-Eschbach machen dies jetzt dringend notwendig, so Laupus. Auf die besondere Situation Ober-Erlenbachs ging Nils Wetter ausführlich ein und bemängelte insbesondere die unzureichende Anbindung an den ÖPNV und das Fehlen attraktiver Radwegverbindungen zur Kernstadt. In der lebhaften, durch engagierte und konstruktive Wortbeiträge geprägten Diskussion drängten die Teilnehmer auf ein Ende der vielfach als unerträglich empfundenen Verkehrsbelastung in den südlichen Stadtteilen. Häufigste Forderungen waren die Verbesserung des ÖPNV, ein sinnvolles und sicheres Radwegenetz und Beschilderungen, die Verkehr von den Ortskernen und Wohngebieten wegführen.

Autobahnanschluss gefordert

Für die Umsetzung des Radverkehrskonzepts setzt sich die SPD gerade in der letzten Zeit intensiv im Parlament ein. Zu den einzelnen Vorschlägen gab SPD-Verkehrsexperte Jürgen Stamm eine Übersicht über den Stand der Beratungen im Stadtparlament und im Verkehrsausschuss und die zahlreichen Initiativen der SPD. Kreuder griff einzelne Diskussionsbeiträge auf und unterstützte die Forderung nach einem Autobahnanschluss auf Höhe des Gewerbegebiets von Friedrichsdorf, um den Verkehr von dort und vor allem aus der Wetterau ohne den Umweg über Bad Homburg auf die A5 zu bringen. Er fügte an: „Ohne bessere und und sichere Radwege werden wir den Konflikt zwischen Fußgängern und Radfahrern auf den Bürgersteigen nicht lösen. Mit festen Radspuren schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Verringerung der Spurbreiten und eindeutige Wege für die Radler.“

Die Veranstaltung schloss der SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Ottaviani. Er dankte allen Teilnehmern für die engagierte Diskussion und versprach: „Wir haben alle Anregungen aufgenommen und werden diese in unsere Konzepte und Anträge einarbeiten. Wir werden die Veranstaltung wiederholen, die Diskussion mit Ihnen geht weiter !“



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