Bürgerinitiative möchte Impulse für den kommunalen Klimaschutz geben

Die Mitglieder der neu gegründeten „Bürgerinitiative Klimabewusstes Bad Soden“ stecken voller Tatendrang, erarbeiten schon jetzt interessante Projekte und freuen sich auf die neue Herausforderung

Bad Soden (Sc) – Eines ihrer konkreten Ziele wird sein, dass Bad Soden bis zum Ende des Jahres 2021 zur Klima-Kommune erklärt werden kann und sie nutzten Zoom, um aus einer bisher informellen Initiative mit dem Schwerpunkt „Kommunaler Klimaschutz“ heraus einen Verein zu gründen, der sich zunächst im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen am 14. März das Ziel gesetzt hat, die Bürger der Stadt über den Stand der Dinge in Sachen „Klimaneutralität“ zu informieren.

Die Rede ist von den drei jungen „Gründungsvätern“: Dominik Buhl (stv. Vorsitzender), Philip Horster (Vorsitzender) und Ole Krause (stv. Vorsitzender), die als Kopf der bisherigen Initiative nun auch maßgeblich an der Gründung des eingetragenen Vereins – und damit der neuen Bürgerinitiative „Klimabewusstes Bad Soden“– beteiligt waren. Tief verwurzelt in ihrer Heimatstadt Bad Soden, haben die drei jungen Herren ihre Kindheit und Jugend größtenteils in Bad Soden verbracht.

Alle drei befinden sich aktuell im Studium, sind im Vereinsleben der Stadt aktiv und sehen sich in der Verantwortung, das Thema Klimaschutz und das Ziel der Reduktion von Treibhausgasen auf kommunaler Ebene auch in Bad Soden zu thematisieren und zu unterstützen.

Motivation

Ihre Motivation geht einher mit dem Wunsch, künftig Klimaneutralität in Bad Soden zu fördern und auch zu fordern.

Ihr gemeinsames Ziel ist es, wichtige Impulse für den kommunalen Klimaschutz zu geben. Im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen ist es den Vereinsmitgliedern wichtig, die Bürger sowohl über die von den etablierten Parteien vertretene Meinung zum Thema Klimaschutz in Bad Soden zu informieren, als auch aktiv an einem überparteilichen Konsens für ein größeres Engagement zum Thema „Reduktion von Treibhausgasen“ in der Stadt zu arbeiten.

Dabei verfolgen die Mitglieder der Initiative einen Ansatz, der die klimarelevanten Betrachtungen auf die Kommune selbst fokussiert, getreu dem Ansatz: Was im Großen funktionieren soll, muss zunächst auf kommunaler Ebene angestoßen werden.

Klimapolitik und Klimaneutralität

„Nicht nur nationale und internationale Zielsetzungen, sondern auch kommunale Klimapolitik ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Energiewende und dem Erreichen von Klimaneutralität“.

Aus diesem Grund möchten die Mitglieder der Initiative die kommunale Klimapolitik verstärkt in den Fokus rücken und die Bürger*innen für dieses wichtige Thema stärker sensibilisieren.

Hier müsse, so die Initiatoren, ein partei- und generationenübergreifendes Umdenken stattfinden, um gemeinsam einen Schritt voran zu gehen und etwas Neues erreichen zu können.

„Bad Soden hat großes Potential, schneller als andere Städte klimaneutral zu werden und damit andere wiederum zu inspirieren“. Dieses Potenzial gälte es zu realisieren, lautet eine Forderung der Vereinsmitglieder – ein modernes Bad Soden sei auch ein generationengerechtes Bad Soden.

Ziele und Kommunalwahl

Das Ziel der Bürgerinitiative ist es, die Stadt Bad Soden auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten. Dabei sieht sie das Ziel der Klimaneutralität nicht mehr als ein parteipolitisches, sondern als ein „überparteiliches“ Thema an.

Für die Kommunalwahl am 14. März haben sich die Initiatoren viel vorgenommen: Sie möchten sich dafür einsetzen, dass die im Bad Sodener Stadtparlament vertretenen Parteien bundespolitische Vorgaben in greifbare Inhalte und kommunale Maßnahmen umsetzen, um Bad Soden möglichst frühzeitig „klimaneutral“ zu gestalten.

In den Fokus rücken dabei: die Frage des Zeitpunktes der erreichten Klimaneutralität, die Umsetzung geeigneter Maßnahmen sowie die damit verbundene Rolle der Kommune und der privaten Haushalte.

In den vergangenen Wochen standen die Initiatoren außerdem in einem regen Austausch mit dem Bündnis „Hessen-Aktiv: Die Klima-Kommunen“ und konnten einiges zum Thema „Bündnisbeitritt“ in Erfahrung bringen. Die gewonnenen Informationen wurden mittlerweile in einem Blogpost veröffentlicht.

Der angestrebte Beitritt zu dem Bündnis erscheint mit nur sehr geringem Aufwand möglich zu sein und zahlreiche Vorteile zu beinhalten, so dass der Verein auch hier begleitend tätig werden möchte.

Im Vorfeld der für Anfang März angestrebten Online-Podiumsdiskussion zum Thema „Klimaneutralität und Klimawandel“ haben die Initiatoren einen Fragebogen an die im Stadtparlament vertretenen Parteien verschickt. Zu den Fragen, die die grundsätzliche Haltung der einzelnen Parteien zu den Themen: Klimaneutralität, Klimawandel, Zeithorizont und kommunaler Verantwortung beleuchten, haben sich zwar noch nicht alle kontaktierten Parteien geäußert, die eingegangenen Rückmeldungen lassen jedoch auf ein reges Interesse der Parteien und den Willen schließen, sich auch überparteilich mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen.

Die Online-Podiumsdiskussion mit den Fraktionsvorsitzenden verspricht somit durchaus interessant zu werden.

Bereits vor Vereinsgründung trafen sich die Initiatoren mit Bad Sodens Bürgermeister Dr. Frank Blasch und konnten bei diesem Termin ihre Initiative vorstellen und erste Gespräche über zukünftig geplante Projekte führen, wozu sich Dr. Blasch in einer Stellungnahme durchweg positiv äußerte: „Der Klimawandel ist ohne Zweifel eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren. Auch wenn das Problem nachhaltig nur auf globaler Ebene wirklich gelöst werden kann, gibt es auch auf kommunaler Ebene zahlreiche Ansatzpunkte.

Die Stadt Bad Soden am Taunus ist schon an vielen Stellen aktiv, und zweifelsohne gibt es auch noch eine Menge zu tun. Doch letztlich kommt es auch auf jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger an. Ich begrüße es daher sehr, wenn sich junge Menschen für die Gemeinschaft engagieren, das Bewusstsein für den Klimawandel schärfen und selbst aktiv werden wollen.

In unserem sehr guten und konstruktiven Gespräch haben wir die vielen Facetten des Themas angeschnitten. Ich wünsche dem Verein bei seiner Arbeit viel Erfolg und freue mich auf das eine oder andere gemeinsame Projekt.“

Nach der Wahl

Die politisch unabhängige Bürgerinitiative möchte auch nach der Kommunalwahl aktiv bleiben und den Fokus weiterhin auf die ihr wichtigen Themen legen. Sie wird weiterhin über klima- und umweltpolitische Entwicklungen in Bad Soden informieren und darüber hinaus als Ideengeber für Projekte fungieren. Begleitet werden soll das Engagement durch Informations- und Diskussionsveranstaltungen, Umweltprojekte und Aktionen auf breiter gesellschaftlicher Ebene.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität könne, und darauf möchten die Initiatoren hinweisen, JEDER seinen Beitrag leisten.

Um den Klimawandel nachhaltig zu stoppen, brauche es ein größeres Bewusstsein und eine Verhaltensänderung des einzelnen Bürgers im Alltag.

Wichtig wäre ein nachhaltiges Konsumverhalten, was den Kauf von mehr lokalen Produkten bedeuten würde, die Förderung nachhaltiger Infrastrukturprojekte, wie z.B. den Ausbau von Radwegen und E-Ladesäulen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen.



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