Der Herbstmarkt in Neuenhain – ein Fest mit Tradition ist quicklebendig

Bürgermeister Dr. Frank Blasch (2. von re.) am Stand der Partnerstadt Kitzbühel. Die Stadt Bad Soden hatte in diesem Jahr erstmals die Organisation des Herbstmarkts übernommen. Foto: Diehl

Neuenhain (nd) – Am vergangenen Samstag konnte man beim traditionellen Herbstmarkt in Bad Soden-Neuenhain einen der wahrscheinlich letzten sommerlichen Tage genießen. Bis auf einen kurzen Regenschauer bummelten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen inklusive Regenbogen über die Haupt- und Schulstraße sowie die Schwalbacher Straße. Diese waren für den Herbstmarkt teilweise gesperrt worden, und so säumten allerlei Buden die Bürgersteige vor den Geschäften und Wohnhäusern.

Zufriedene Händler

Das herrliche Wetter und die Bekanntheit des Herbstmarktes hatten zahlreiche Besucher nach Neuenhain gelockt. Die meisten der Händler und Vereine waren sehr zufrieden mit ihrem Standplatz und dem großen Andrang. Vom großen bis zum kleinen Mitbringsel – die Auswahl an Waren war wirklich groß. Ob extravaganter Schmuck, bunte Halstücher, niedliche Kinderkleidung oder edle Kugelschreiber – kein Wunsch blieb offen.

So manch ein Besucher ließ sich auch beim Stand von Euronics das aktuellste Waschmaschinenmodell zeigen. Vielleicht sollte es auch eine neue Markise oder ein Rollladen sein. Dazu berieten Nicolaus Hendlinger und Frank Luijendijk vom Bauelementanbieter Heim & Haus. Nicht zum ersten Mal waren die beiden mit einem Stand auf dem Herbstmarkt in Neuenhain vertreten und zeigten sich begeistert von der immensen Resonanz. Auch Tanja Hannig vom Tierbedarfsgeschäft „Pets Unlimited“ war glücklich über den Ansturm. „Es war super, nicht so stressig wie im letzten Jahr und ich bin sehr zufrieden“, bestätigte Hannig. Bei ihr konnte man seinen Vierbeiner schonmal für den bevorstehenden Winter ausstatten und beispielsweise kuschelige Hundepullover erstehen. „Super, wenn Engel feiern, ist das Wetter schön“, freute sich Christiane Ristow, die Kostproben vom Ernährungssystem FitLine präsentierte. Mit einem riesigen Stand war die Süwag vertreten; dem Zeitgeist entsprechend war dieser umweltbewusst aus Holz gebaut. Vieler Teilnehmer erfreute sich das Quiz der Süwag.

Für die Sicherheit der Gäste und Händler war ebenfalls gesorgt; ein Sicherheitsdienst patrouillierte über den Markt. Der Präventionsrat bot in Zusammenarbeit mit der Polizei kostenlose Fahrradcodierungen an und informierte über Trickbetrügerei wie den Enkeltrick oder falsche Handwerker – Verbrechen, denen vorwiegend Senioren zum Opfer fallen.

Kulinarik vom Feinsten

Kulinarisch hatte der Herbstmarkt ebenfalls viel zu bieten. Die Apfelschmiede hatte die Tore zu ihrem Hof geöffnet; vor der alten Scheune war ein gemütlicher Sitzbereich eingerichtet. Dort konnte man leckeren Apfelwein und deftige Bratwürste genießen. Brot und Kaffeespezialitäten konnte man beim Backhaus Heislitz erwerben – stilecht serviert aus einem restaurierten VW T1.

Die Partnerstädte Bad Sodens, Rueil-Malmaison (Frankreich) und Kitzbühel (Österreich), waren ebenso vertreten. Wolfgang Obermüller, Edit Fischer und Klaus Wendling vom Städtepartnerschaftsverein Kitzbühel hatten Tiroler Spezialitäten wie würzigen Bergkäse und zünftige Trockenwürste mitgebracht. Die Möglichkeit, die Tiroler Leckereien zu genießen, gibt es nicht nur auf dem Herbstmarkt, denn Franchisee Yacoub Hocho bietet die Köstlichkeiten regelmäßig auf dem Wochenmarkt in Bad Soden an. Auch für die Liebhaber von Süßspeisen war bestens gesorgt, ob leckere Crêpes oder Naschereien vom Süßigkeitenstand; nicht nur die Kinder wurden fündig.

Franziska und Fritz Färber vom Förderverein der evangelischen Kirchengemeinde boten Kaffee und Kuchen an. „Es ist wunderbar gelaufen und wir haben dreißig Kuchen verkauft“, bestätigte Franziska Färber. Nebenbei ergab der Herbstmarkt für sie auch die Möglichkeit, den Herrnbau-Basar am 16. November im evangelischen Gemeindehaus Neuenhain zu bewerben. Dass der Herbst Einzug gehalten hat und die Erntezeit begonnen hat, zeigte sich beim Obst- und Gartenbauverein Neuenhain: Dort gab es exquisiten, frisch gekelterten Apfelsaft – zum Mitnehmen oder direkt zum Trinken. Der Erlös sollte der Jugendfeuerwehr zugutekommen.

Gummibärchen und heiße Getränke hatte der Förderverein der Drei-Linden-Schule im Angebot. Dort stellten die Erste Vorsitzende des Vereins, Susanne Siegberg, und der Zweite Vorsitzende, Hayo Knoch, die Arbeit des Fördervereins vor, zu der die Organisation von Lesungen und die Besorgung einer Musikanlage für die Pausen der Grundschule gehört. „Wir müssen raus aus den eigenen Gemäuern und sichtbarer werden“, so Siegberg. Man habe gute Gespräche geführt und plane, im nächsten Jahr wieder beim Herbstmarkt dabei zu sein.

Für die kleinen Besucher gab es viel zu entdecken. Das Deutsche Rote Kreuz hatte einen riesigen aufblasbaren Bungee-Run aufgebaut und das etwas abgelegene Spielmobil Chrisu sorgte für Begeisterung. Schon das alte Feuerwehrauto zog die Blicke magisch an – die Krönung war jedoch eine lange Rollrutsche, die man hinunterrodeln konnte. Brettspiele, Wippen und Ballspiele erfreuten die Kinderherzen desgleichen. „Was für ein schönes Fest, wir kommen nächstes Jahr wieder“, lobte Besucherin Mathilde Schmidt aus Frankfurt.

Viele Vereine präsent

Generell konnte man viele Informationen über die Vereinsarbeit auf dem Herbstmarkt sammeln. Die Freiwillige Feuerwehr, der Lions-Club, der BSC Altenhain, der Gewerbeverein Neuenhain Bad Soden, die HSG 1996 Altenhain und viele mehr waren mit verschiedenen Angeboten vertreten. Ebenso zufrieden zeigten sich die Mitglieder der TSG Neuenhain. „Es ist überwältigend gut gelaufen, wir mussten zwischendurch Getränke nachbestellen, es war ein toller Tag“, bestätigte Kevin Kessler von der Karnevalsabteilung der TSG. Man habe schon mal etwas Werbung für die Faschingssitzungen Ende Februar und Anfang März 2025 machen können.

Positive Bilanz gezogen

Eine positive Bilanz zog auch Bürgermeister Frank Blasch (CDU). Zum ersten Mal hatte die Stadt Bad Soden die Organisation übernommen, nachdem der bisher federführende Klaus Plösser vom Heimatgeschichtsverein Neuenhain sich zur Ruhe gesetzt hatte. „Es war ein sehr guter Start – das Fest darf nicht sterben“, so Blasch.

Der Neuenhainer Herbstmarkt blickt inzwischen auf eine lange Tradition zurück und hat schon manch eine Unbill wie Unwetter oder den Lockdown überstanden, und so werden sich auch in Zukunft Besucher, Anwohner und Händler an der schönen Veranstaltung erfreuen.

Zahlreiche Besucher genossen den Bummel über den Herbstmarkt: Die Straße zeugte noch von einem kurzen Regenschauer, doch schnell kam wieder die Sonne heraus. Foto: Diehl

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