Bad Soden (bs) – Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Stolpersteine in Bad Soden besteht seit zehn Jahren, gegründet wurde sie im August 2013. Nun lädt die AG unter der Überschrift „Gegen das Vergessen“ zu einer Ausstellung in das Kunstkabinett im Kulturzentrum Badehaus in Bad Soden ein. Die Ausstellung wird am Samstag, 21. Oktober, um 16 Uhr im Kunstkabinett eröffnet.
In diesen zehn Jahren hat die Initiative Schicksale von Sodener Bürgern, die Opfer der Nationalsozialisten wurden, recherchiert und dokumentiert. Menschen wie der Sodener Badearzt und Leiter der Israelitischen Kuranstalt, Dr. Max Isserlin, und seine Familie, die enteignet und zur Flucht getrieben wurden. Else Maier, geborene Scheuer, beging mit ihrem 15-jährigen kranken Sohn Siegbert Selbstmord, weil die Repressalien gegen Juden unerträglich wurden und ihr kein Geld zum Leben blieb. Die Sozialdemokraten Johann Malinowski und Fritz Lagemann wurden wegen ihrer politischen Gesinnung verfolgt. Im Widerstand verhaftet, kam Malinowski in das Konzentrationslager Bürgermoor, Lagemann nach Frankfurt-Preungesheim ins Gefängnis. „Misshandelt, gefoltert, entlassen 1937“ steht auf Lagemanns Stolperstein. An ihrem letzten frei gewählten Wohnort in Bad Soden hat die AG den Opfern öffentlich Stolpersteine verlegt und ihnen damit wieder einen Namen gegeben.
Mit ausführlichen Texten und Fotos zeichnet die Ausstellung die erschütternden Schicksale nach. Und mit 29 in Bad Soden verlegten Stolpersteinen beteiligt sich die Initiative an dem Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 29. Oktober, zu sehen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag, 21.10., 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 22.10. von 11 bis 20 Uhr; Montag, 23.10. bis Freitag, 27.10., 15 bis 20 Uhr; Samstag, 28.10., 11 bis 20 Uhr und Sonntag, 29.10. von 11 bis 18 Uhr.
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