Tag der offenen Tür in der Kunstwerkstatt begeisterte große und kleine Gäste

Mit viel Liebe zum Detail und großem Talent von einer 11-jährigen Künstlerin gemalt

Bad Soden (nd) – Am vergangenen Sonntag ergab sich für Groß und Klein eine besondere Gelegenheit – die Kunstwerkstatt im Badehaus hatte ihre Pforten für den „Tag der offenen Tür“ geöffnet. Viele Besucherinnen und Besucher waren gekommen und nutzten das vielfältige Angebot, denn jeder war dazu eingeladen, selbst Hand anzulegen.

Töpfern im Alten Kurpark

Vor dem Badehaus im Alten Kurpark war ein Pavillon aufgebaut worden – in weiser Voraussicht bezüglich des Wetters. Am Nachmittag wurde es zwar sonnig, doch zuvor regnete es mitunter kräftig – kein Problem unter dem Dach des Pavillons. Dort luden Barbara Zimmermann und Heike Keller zum Töpfern ein. Verschiedene Arbeitsmethoden wie Pinchen sowie Platten- und Wulst-Technik wurden den Töpferbegeisterten gezeigt, sodass innerhalb kürzester Zeit kleine Kunstwerke entstanden. Beim Pinchen werden meist kleine Gefäße durch Quetschen und Drücken mit Daumen und Fingern geformt. Für die Plattentechnik wird der Ton, wie der Name schon sagt, zu dünnen Platten ausgerollt, die dann nach Wunsch verziert werden können. Tonwülste werden bei der Wulst-Technik aufeinander gelegt und die Verbindungspunkte feucht verschmiert, wodurch sich die Wülste stabil miteinander verbinden. „Die Tonwaren müssen zehn Tage trocknen und werden dann bei 650 °C im Ofen gebrannt“, erklärte Heike Keller. Danach würden die irdenen Ziergegenstände eigentlich noch glasiert werden und müssten nochmals bei 1.300 °C gebrannt werden. Um den Produktionsprozess zu verkürzen beziehungsweise um diesen Zwischenschritt zu vermeiden, wurde am Tag der offenen Tür „Engobe“ verwendet. Engobe ist ein Schlamm aus Pigmenten und Ton, der auf das lederharte, also noch nicht trockene, aber auch nicht mehr verformbare Werkstück aufgetragen wird – noch vor dem Brennen. Auf diese Art konnte farblich gestaltet werden und die Künstlerinnen und Künstler mussten weniger lang auf ihre Meisterstücke warten. Selbstverständlich konnten diese nach dem Brennvorgang abgeholt werden. „Es war sehr viel los – trotz des Regens“, so Barbara Zimmermann. Vor allem viele jüngere Besucher freuten sich, die knatschige Masse in kleine Kunstwerke zu verwandeln.

Im Alten Kurpark und vor dem Badehaus konnte man auch die Tricks und Kniffe der Fotografie mit dem Handy erlernen. Jo Wilhelm zeigte kreative Techniken, um das Fotomotiv in das beste Licht zu rücken.

Werke aus den Malkursen im Badehaus

Schon auf dem Weg in den zweiten Stock und im KunstKabinett konnten die Werke der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der unterschiedlichen Malkurse bewundert werden. Bleistiftportraits und bunte Aquarelle zierten die weißen Wände. Im KunstKabinett unterstützten Christiane Weimar und Zorica Fitzen die angehenden Künstler bei Farb- und Motivauswahl – natürlich durfte sich jeder frei entfalten. Das Kursangebot der Kunstwerkstatt von Weimar und Fitzen richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen acht und fünfzehn Jahren – deren Bilder waren im Badehaus zu einer Vernissage zusammengestellt. So war das KunstKabinett auch an diesem Tag den jüngeren Besuchern vorbehalten. Mit Acrylfarben durften sie ihrer Kreativität auf Leinwänden freien Lauf lassen. Je acht Kinder fanden für Zeitslots von 1,5 Stunden Platz in den Räumen des KunstKabinetts. „Wir sind kurzweilige Projekte angegangen – step by step“, erklärte Zorica Fitzen. Stolz und glücklich nahmen die kleinen Künstler ihre Werke mit nach Hause.

Experimentieren im MalAtelier

Im zweiten Stock des Badehauses empfingen Romana Menze-Kuhn und Marten Großefeld die Besucher im MalAtelier. Hier konnten sich Erwachsene und Kinder an verschiedenen Maltechniken wie Spachtel-, Spritz- und Abdrucktechnik ausprobieren. Aufgrund des Brandschutzes war auch hier die Teilnehmerzahl auf je zehn Personen begrenzt. Der Tag der offenen Tür ging von 11 bis 16 Uhr, und so konnten trotzdem viele Gäste ein Werk beginnen und vollenden. „Es ging uns darum, dass Leute experimentieren können – das kam supergut an“, so Menze-Kuhn. Auch viele Erwachsene hätten sich neue Impulse geholt. „Mir hat es viel Spaß gemacht, ich male zu Hause auch viel“, erzählte die kleine Künstlerin Elena, die mit ihrem jüngeren Bruder und ihren Eltern gekommen war.

Der Tag der offenen Tür in der Kunstwerkstatt war ein voller Erfolg – sowohl für die Kursleiterinnen und Kursleiter als auch für die Besucher.

Weitere Informationen zur Kunstwerkstatt und zu den Kursangeboten gibt es unter

www.sodener-kunstwerkstatt.de

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