Kriminalstatistik 2024 weist den Main-Taunus-Kreis als sicher aus

Main-Taunus-Kreis (bs) – Am Montag hat die Polizeidirektion Westhessen die Kriminalstatistik für das Gebiet Westhessen veröffentlicht. In der Kriminalstatistik werden die von der Polizei bearbeiteten Vergehen und Verbrechen einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche erfasst. Nicht enthalten sind Ordnungswidrigkeiten, Staatsschutzdelikte, die der politisch motivierten Kriminalität zugerechnet werden, Steuerdelikte sowie reine Verkehrsdelikte. Auch im Ausland begangene Taten finden in der Kriminalstatistik keine Berücksichtigung.

Um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten, werden in die Erfassung auch die von strafunmündigen Kindern oder von schuldunfähigen psychisch Kranken begangenen Taten mit einbezogen.

Der Main-Taunus-Kreis

Mit 222,41 Quadratkilometern ist der Main-Taunus-Kreis flächenmäßig der kleinste Landkreis in Hessen. Die Wohnbevölkerung beträgt 243.307 Menschen (Stand 1.1.2025; Quelle: www.mtk.org).

Mit 1.072 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Main-Taunus-Kreis der Landkreis mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. (Stand 5.3.2024; Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Landkreise_in_Deutschland).

Vor allem der östliche Teil des Kreises ist für einen Landkreis extrem dicht besiedelt und gehört zum suburbanen Bereich der Stadtregion Frankfurt am Main. Aufgrund seiner überwiegend der bürgerlichen Mittelschicht angehörenden Bevölkerung zählt der Main-Taunus-Kreis zu den wohlhabendsten Regionen Deutschlands.

Mit einer Kaufkraft von 33.512 Euro pro Person liegt er hinter verschiedenen Landkreisen im Raum München und dem Hochtaunuskreis auf Platz 6 (Stand 2025, Quelle: https://www.acxiom.de/kaufkraft-deutschland/).

Auswirkungen der strukturellen Gegebenheiten auf die Kriminalität

Aufgrund der zuvor genannten Strukturdaten ist der Main-Taunus-Kreis für die dort lebenden Menschen äußerst attraktiv. Viele Bürger-rinnen und Bürger sind überproportional gut situiert und besitzen entsprechende Liegenschaften und Fahrzeuge. Es gibt zahlreiche Einkaufsmärkte, Auto- und Möbelhäuser, Büro- und Gewerbegebiete und natürlich das Main- Taunus-Zentrum in Sulzbach.

Leider machen diese Vorzüge den Main-Taunus-Kreis auch für Straftäter überaus attraktiv. Diese finden hier eine hervorragende Tatgelegenheitsstruktur in Verbindung mit einer sehr guten Verkehrsanbindung vor. Sowohl im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs als auch des Individualverkehrs ist die verkehrsbezogene Infrastruktur optimal ausgebaut.

Steigende Fallzahlen

Im Jahr 2024 wurden im Main-Taunus-Kreis 10.712 Straftaten registriert und damit 394 Fälle mehr als im Jahr 2023 (10.318). Das entspricht einem Anstieg um 3,8 %. Bei der Aufklärungsquote (AQ) ist ein Rückgang von

6,5 % auf 53,3 % festzustellen.

Top-10-Delikte im Main-Taunus-Kreis

Mit 1.186 verzeichneten Taten ist die Sachbeschädigung erneut das häufigste Delikt im Kreisgebiet. Dies entspricht einem Anteil von über 11 % aller im Main-Taunus-Kreis begangenen Straftaten. Von den 1.186 registrierten Delikten konnten 250 (21,1 %) aufgeklärt werden. Wie bereits in den Vorjahren, war auch im Jahr 2024 die leichte Körperverletzung das zweithäufigste Delikt im Kreis. Hier wurden 853 Fälle und damit 10 Taten mehr als im Vorjahr verzeichnet. Mit 93,6 %, also 798 aufgeklärten Fällen, ist die AQ weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Im Bereich des Ladendiebstahls wurden im vergangenen Jahr 804 Straftaten registriert, was der dritthäufigsten Straftat entspricht. Hiervon wurden 677 Taten geklärt, was einer AQ von 84,2 % entspricht. Das Deliktfeld „Diebstahl von Fahrrädern“ weist eine Fallzahl von 631 auf, von denen 36 Taten geklärt werden konnten. Damit sind Diebstähle von Fahrrädern die vierthäufigste Straftat im Main-Taunus-Kreis.

Mit insgesamt 6.114 verzeichneten Straftaten haben die zehn häufigsten Deliktfelder im Kreisgebiet einen Anteil von 57,2 % an der Gesamtkriminalität.

Mit 49,8 % liegt die durchschnittliche AQ bei den häufigsten Straftaten unter der AQ der Gesamtkriminalität (53,3 %).

Kriminalitätsentwicklung Bad Soden

Die Fallzahlen für das Jahr 2024 sind in acht Kommunen rückläufig, in vier Kommunen jedoch ansteigend. Dabei verzeichneten Eschborn (+300), Schwalbach (+155) und Bad Soden (+136) die deutlichsten Zunahmen.

Rückgänge wurden in Hattersheim (-120), Eppstein (-53) und Hochheim (-39) registriert. Insgesamt wurden in Bad Soden 857 statistisch relevante Fälle verzeichnet, was einem prozentualen Anteil von 8 Prozent an der Gesamtfallzahl im Main-Taunus-Kreis bedeutet.

Bad Soden verzeichnet einen leichten Anstieg bei Delikten der räuberischen Erpressung (94 Taten gegenüber 87 in 2023). Die Aufklärungsquote (AQ) ist in diesem Zusammenhang abnehmend und liegt bei 47,9% (65,5% in 2023). Im Bereich der Vermögensdelikte waren die Fallzahlen mit 1.419 Delikten gleichbleibend hoch. Auch hier sank die Aufklärungsquote jedoch von 78% in 2023 auf 70,9% in 2024. Eine erfreulich hohe AQ ist mit 90,1% im Deliktfeld der Körperverletzung zu verzeichnen. Ein starker Anstieg ist bei den Diebstählen (unter erschwerten Bedingungen + 30% / ohne erschwerte Bedingungen + 10%) festzustellen.



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