Bad Soden (wto/bs) – Als das Duo „Alma“ mit Mutsimo Ito an der Querflöte und Francisco Quiroga an der Gitarre, Dozenten an der Freien Musikschule Bad Soden, die Veranstaltung eröffnete, war das eine gute Einstimmung für eine feierliche, unterhaltsame und informative Veranstaltung. Bei der Verleihung des diesjährigen Kulturförderpreises der Stadt Bad Soden erfuhr man viel über das reiche Kultur- und Vereinsleben der Stadt und insbesondere über das Wirken der drei ausgezeichneten Vereine.
Eine Preissumme von 2.500 Euro
Der Preis wurde geteilt und ging an die Sodener Karneval Gesellschaft (SKG), deren Engagement mit 1.000 Euro gewürdigt wurde, an den Verein Kinokultur Bad Soden, dem ebenfalls 1.000 Euro zugesprochen wurden, sowie an den Historischen Verein Bad Soden, dem von der Jury 500 Euro zugedacht wurden. Die Preissumme von insgesamt 2.500 Euro hat die Stiftung der Frankfurter Sparkasse zur Verfügung gestellt. Durch die Veranstaltung im Theatersaal des Augustinums in Bad Soden-Neuenhain führte – souverän und konzentriert – Bürgermeister Frank Blasch.
„Das Kultur- und Vereinsleben in Bad Soden ist kreativ und vielfältig und verdient eine angemessene Förderung“, sagte Brigitte Orband von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und lobte die von der Jury in diesem Jahr ausgewählten Vereine. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort.“ Axel Fink, der Kulturdezernent des Main-Taunus-Kreises, unterstrich in seinem Grußwort: „Der Kulturförderpreis ist ein lebendiger Ausdruck davon, dass Bad Soden ‚kulturaffin‘ ist, die Stadt sticht mit ihrer lebendigen Kulturszene im Main-Taunus-Kreis hervor, und dazu gehört auch das Wirken der Vereine.“
Teil der Kultur in Bad Soden ist ohne jeden Zweifel auch die Fassenacht – und damit die Sodener Karneval Gesellschaft, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiern konnte. Das Jubiläum war mit einem großen Festabend begangen worden. Auf reges Interesse war auch die Ausstellung „75 Jahre Sodener Karneval Gesellschaft“ gestoßen. Berücksichtigt wurde bei der Zuerkennung des Preises auch das 40-jährige Wirken der Tanzsportabteilung. Die Jury hat zudem das facettenreiche Engagement anerkannt, die lokale Verwurzelung und die gute Nachwuchsarbeit. Christoph Kirchhoff von der SKG zählte auf der Bühne des Augustinums die vielfältigen Aktivitäten auf, die von der großen Kostümsitzung bis zum Kinderfasching – an dem zuletzt fast 800 große und kleine Menschen teilgenommen haben – reichen, und die auch nach dem „bösen Datum mit dem A-Wort“ – gemeint ist der Aschermittwoch – fortgesetzt werden, etwa durch die Unterstützung der sommerlichen Bad Sodener Sonntagskonzerte mit Kaffee und Kuchen.
Auch eine Bühnenshow wurde geboten
Mit dabei im Augustinum war Andrea I., die neue Prinzessin auf Sodenias Thron (oben in der Bildmitte). Die Karneval Gesellschaft konnte bei der Verleihung zudem zeigen, dass sie die Bühnenshow beherrscht: Das übernahm die Showtanzgruppe des Vereins mit ihrem ausdruckstarken Tanz „Liebe gewinnt auch im Spiel“.
Ausgezeichnet wurde gleichermaßen der Verein Kinokultur, der zuletzt im Jahr 2020 einen Ehrenpreis erhalten hatte, nachdem er damals unter schwierigen Bedingungen dazu beigetragen hatte, dass nach dem ersten Corona-Lockdown wieder eine Open-Air-Kinoreihe in Bad Soden stattfindet. Das Wirken des Vereins geht aber über die Beschäftigung mit dem Film hinaus, unter anderem mit Blues-Konzerten, mit Leseförderung, Kinderlesungen, Kindertheater, Dokumentarfilmen und Filmgesprächen. „Der Verein hat ganz neue kulturelle Formate etabliert und sich für die Stadt im Kulturbereich als Glücksfall erwiesen“, befand die Jury.
Die Kinokultur-Vereinsvorsitzende Alma Klix berichtete, dass der Verein vor zehn Jahren gegründet worden war, um die Schließung des Bad Sodener Kinos zu verhindern – was heute kein Thema mehr ist. „Wir haben heute 250 Mitglieder“, sagte Klix, die ihre Rede mit dem Appell schloss: „Gehen Sie ins Kino.“
Freuen konnte sich auch der Historische Verein Bad Soden. Er hat unter anderem Informationstafeln für drei historische Gebäude erstellt und installieren lassen. Dazu gehört das Haus in der Clausstraße 7 – das älteste Wohnhaus in Bad Soden und das zweitälteste Fachwerkhaus im Main-Taunus-Kreis, das heute ein Café beherbergt. Weitere Tafeln hat der Verein im Bewerbungszentrum für das historische Gebäude Zum Quellenpark 29 und für das nicht mehr vorhandene Gebäude der Much AG in der Prof.-Much-Straße erstellt. „Schauen Sie sich das vor Ort mal an“, sagte Christian Schwarzkopf in seinem Redebeitrag.
Bürgermeister Blasch rief abschließend alle Kulturschaffenden auf, das gesellschaftliche Leben in Bad Soden weiter zu bereichern und sich für den Kulturförderpreis im kommenden Jahr zu bewerben.